Coco Montoya

Songs From The Road

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.06.2014
Jahr: 2014
Stil: Blues, Soul

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Coco Montoya
Songs From The Road, Ruf Records, 2014
Coco MontoyaVocals, Guitar
Nathan BrownBass
Rena BeaversDrums, Vocals
Brant LeeperKeyboards, Vocals
Produziert von: Jim Gaines Länge: 120 Min 25 Sek Medium: CD
CD 1:
01. I Got A Mind To Travel05. Love Jail
02. Hey Senorita06. Don't Go Makin' Plans
03. Too Much Water07. I Wish I Could Be That Strong
04. The One Who Really Loves You
CD 2:
01. Fannie Mae05. I Won't Beg
02. I Need Your Love In My Life06. You Think I'd Know Better By Now
03. Good Days, Bad Days07. My Side Of The Fence
04. I Want It All Back

In Ruf Records “Songs From The Road“ Reihe, hatten wir die letzten Jahre schon einige tolle Veröffentlichungen. Oftmals war das ein CD/DVD-Package, was uns auch die visuelle Seite der Konzerte nahe brachte, aber natürlich spielzeitmäßig auch eingeschränkt war. Für dieses Live-Album von Coco Montoya hat man sich zu einem Doppel-Album entschieden, was ich äußerst lobenswert finde, den das schein ja ein bisschen aus der Mode gekommen zu sein. Aber nur mit einem Live-Doppelalbum – da sei nur mal an die legendären Veröffentlichungen aus den 70ern erinnert, wie DEEP PURPLEs "Made In Japan" - bekommt man das komplette Konzertfeeling. Oder jedenfalls eine Ahnung davon.
Der einstige John Mayall-Zögling Montoya präsentiert sich hier, wie gehabt, sehr vielfältig und ausgesprochen kompetent, was durch den hervorragenden, von Jim Gaines produzierten, Sound besonders hervorgehoben wird.

Ebenfalls wie gehabt, merkt man schnell, dass Coco Montoya nicht mit der dicken Kelle winkt, sondern subtiler an seine Musik herangeht und darin auch immer Raum für seine Mitstreiter lässt. So darf Keyboarder Brant Leeper bereits im ersten Song, I Got A Mind To Travel ein herrliches Hammond-Solo einwerfen und damit erste Lorbeeren einstreichen. Cocos Gesang ist - auch das kennen wir von ihm – eher dem souligen Bereich zugetan, als dem Down’n’Dirty-Blues. Das bekommt vielen Songs natürlich gut, wie etwa dem südamerikanisch inspirierten Hey Senorita. Bei dieser locker groovenden Nummer muss ich auch öfters an Ry Cooder denken. Das könnte durchaus auf einem von dessen “Grenzgänger-Alben“ zu finden sein. Erneut tolles Hammond-Solo!
Ja, Montoya hat diverseste Stile drauf. Er lässt es jazzig-soulig in Too Much Water angehen – so richtig was zu Mitgrooven – und Leeper und Drummer Rena Beavers liefern hierzu einen beeindruckenden Background-Gesang, wird nahezu poppig in The One Who Really Loves You (hier aber auch wieder großer Soul-Anteil), haut aber auch die amtliche “screaming Blues-Guitar“ dazwischen, wenn er es für angebracht hält. Da sollte man ruhig in Love Jail und I Wish I Could Be That Strong mal genauer hinhören.
In Don’t Go Makin’ Plans kommt dagegen funkig und zum Tanzen animierend. Und schon ist die erste Scheibe vorbei. Unter Umständen – sollte man mit Montoya noch nicht so gut bekannt sein – braucht man zwei Anläufe, aber allein Brant Leeper an der Hammond-Orgel sollte jeden Musikfan von Beginn an begeistern.

Die “zweite Halbzeit“ – um mal dem aktuellen Sportgeschehen Tribut zu zollen – hat sowohl etwas mehr Drive, als auch einen erhöhten Jam-Faktor.
Schiebt es bei I Need Your Love In My Life noch herrlich, wird direkt rockig und solistisch ausufernd (das hätte sich Montoya bei Mayall so nicht trauen dürfen!) und Drummer Rena Beavers treibt seine Vorderleute vor sich her, folgt mit Good Days, Bad Days eine gut viertelstündige Ballade im Jazz-Bereich, die den Protagonisten reichlich Raum für Improvisationen und dynamisches Aufbauspiel liefert.
Auch I Want It All Back - vom gleichnamigen 2010er Album überschreitet die 10-Minuten-Marke und man kann sich gut vorstellen, wie der ganz Saal da einträchtig dazu gegroovt hat. Perfekter Satzgesang und Montoyas Lead-Gitarre sind hier die Sahnehäubchen.
Noch souliger wird’s in I Won’t Beg, während uns You’d Think I’d Know By Now wieder sachte Richtung Blues schiebt. Aber alles ohne zu aufgeregt zu werden, außer wenn sich Coco zu längeren Soli hinreißen lässt. Dann fliegen auch schon einmal die Funken!
Meist ist er – und seine Band – aber darauf bedacht, ein stabiles Fundament zu legen, welches den Zuhörer problemlos und beschwingt trägt und diesen in lockeres Mitschwingen versetzt. Handwerklich perfekt gemacht eine tolle Demonstration, wie man durchgehend die Spannung halten kann und zu brachial zu werden den Hörer begeistern kann. Ein bisschen Stil übergreifend muss man schon gesinnt sein, aber das sind die Fans von Coco Montoya ja, und womöglich hat er mit diesem Album noch ein paar neue gewonnen.

Epi Schmidt, 15.06.2014

 

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