Coco Montoya

I Want It All Back

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.01.2010
Jahr: 2010
Stil: Blues′n′Soul

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Coco Montoya
I Want It All Back, Ruf Records, 2010
Coco MontoyaLead Vocals, Guitar
Keb' Mo'Rhythm Guitar
Jeff ParisKeyboards, Hammond B3, Backing Vocals
Reggie McBrideBass
Stephen FerroneDrums
Courtney BranchPercussion
Nikki CrawfordBackground Vocals
Paulie CerraSaxophone
Rod PiazzaHarmonica on Fannie Mae
Honey AlexanderPiano on Fannie Mae
Gorden CampbellDrums on Don't Go Makin' Plans
Produziert von: Keb' Mo' & Jeff Paris Länge: 53 Min 46 Sek Medium: CD
01. Hey Senorita07. The One Whoe Really Loves You
02. I Want It All Back08. Fannie Mae
03. Forever09. Don't Go Makin' Plans
04. Cry Lonely10. She's Gonna Need Somebody
05. As Close As I Have Come11. Somebody's Baby
06. The Life Of My Broken Heart

Wer, wie Coco Montoya, zu John Mayalls Bluesbreakern berufen wurde, der hat schon höchste Blues-Ehren erlangt - zumindest wen es um einen "White Boy" geht - und hat zeitlebens einen Stempel weg. Das hat seine Vorteile, aber stellt natürlich auch in eine gewisse Ecke und aus der tritt Coco Montoya mit seinem Debüt bei RUF Records doch etwas heraus.
Produziert hat die Scheibe Keb' Mo' und da ahnt man schon, dass nicht unbedingt der raue "Dirty Deal" angesagt ist, sondern es etwas, ja, wie sagt man, "gepflegter" zugeht. Gleichzeitig steht ein Mann wie Keb' Mo' für höchste Qualität und wenn man sich als Blues-Fan dieses Album vielleicht ein oder zwei Mal öfter anhören muss, offenbart sich da doch ein wundervoll klingendes - wie bei RUF üblich in Vinyl-Optik - Scheibchen.
Die blues-typischen Gitarrenklänge und -töne hat Montoya natürlich nach wie vor drauf und die paaren sich in Hey Senorita herrlich mit einem südamerikanischen Rhythmus. Dazu klimpert ein Piano sehr Tango-fiziert und urplötzlich steigen noch ein paar gospelverwandte Backgroundsänger ein. Das klingt prima und dieser Groove ist ungeheuer ansteckend.
Der Gesang ist es, worauf Coco Montoya großen Wert gelegt hat und er hat natürlich den richtigen Produzenten hierfür gefunden. So klingt manches auch stark nach Keb' Mo' (der im übrigen auch die Rhythmusgitarre auf diesem Album übernimmt). Der Refrain im Titelsong trägt schon deutlich dessen Handschrift. Hier ist denn auch deutlich mehr Soul in der Musik zu finden, was ja nicht schlecht sein muss und spätestens beim dritten Hören, geht einem die Nummer nicht mehr aus dem Kopf. Verlasst euch drauf!
Aber auch seinen Clapton hat der Gitarrist gelernt und in den Fingern. Gut zu hören in der langsamen Soulnummer Forever. Schön, wie sich hier die Instrumente ineinanderfügen, wie die Hammond mal kurz nach vorne schiebt und sich gleich darauf wieder in Gesamtbild fügt und alles zusammen die äußerst gefühlvolle Gitarre untermalt. Auch hier wieder ein toller Backgroundgesang.

Eine wunderbare Atmosphäre verbreitet das locker groovende As Close As I Have Come. Erinnert mich mit seinem so entspannten Feeling ein bisschen an Reggae-Musik und tatsächlich könnte ich mir den Song gut an einem karibischen Strand vorstellen. Sonne, Palmen, 'nen kleinen Cocktail in der Hand und bisschen mit den Hüften mitswingen... traumhaft
Doch der Traum hält nicht lange und Cocos souliger - stellenweise leicht düsterer - Gesang führ einen zurück in den Großstadt-Blues. Ruhiger wird es deswegen noch lange nicht und wie die Band hier immer noch ordentlich Drive dahinter bringt macht schon richtig Laune und bald swingt man auch zu diesem Rhythmus munter mit. Die Straße rauf und runter..
Deutlich souliger und sehr soft folgt The One Who Really Loves You. Man könnte meinen, der Mann ist verliebt.
Gegen Ende wird auch die Slow-Boogie R&B-Fraktion noch bedient, mit dem Buster Brown Klassiker Fannie Mae. Da bleiben - inkl. heulender Blues-Harp - keine Wünsche offen und man fühlt sich problemlos in die 50 Jahre versetzt.
Etwas aus dem Rahmen scheint mir das funkige Don't Go Makin' Plans zu tanzen, aber zum Tanzen regt es zweifellos an und das folgende She's Gonna Need Somebody schlägt in eine ähnliche Kerbe, aber mit einem herrlich straighten Groove. Da kann man nicht anders, als mitstampfen.
Eine kleine Überraschung kommt noch zum Schluss: Die Klänge kommen einem schnell bekannt vor, wenn man auch einen Moment braucht um Jackson Brownes Somebody's Baby zu entschlüsseln. Beim Einsetzen des Gesanges ist aber sofort alles klar. Das klingt sogar verdammt ähnlich zur Originalstimme, nur dass der Song etwas langsamer und bluesiger präsentiert wird. Ein toller Song kann halt auf mehrfache Art interpretiert werden und so macht er auch hier richtig Spaß.
Wie gesagt, braucht man für manchen Titel vielleicht einen Durchlauf mehr, aber dann entpuppt sich dieses Album als vielfältiges, wundervoll klingendes Schatzkästchen, bei dem man mal beschwingt mitwippt oder auch mal verträumt in die Ferne blickt.

Epi Schmidt, 20.01.2010

 

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