Climax Blues Band

Flying The Flag

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.04.2012
Jahr: 2012
Stil: Westcoast Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Climax Blues Band
Flying The Flag, Repertorie Records, 2012 (1980)
Colin CooperSaxes, Harmonicas, Vocals
Peter HaycockGuitars, Guitar Synthesizer, Vocals
Derek HoltBass Guitar, Keyboards, Vocals
John CuffleyDrums, Percussion
Additional Musicians:
Nicky HopkinsPiano
Gabriel KatonaSynthesizer
Maxine and Julia WatersBackground Vocals
Produziert von: John Ryan Länge: 34 Min 35 Sek Medium: CD
01. Gotta Have More Love06. Dance The Night Away
02. So Good After Midnight07. Money Talkin'
03. Horizontalized08. Blackjack And Me
04. I Love You09. Nothing But Starlight
05.Hold On To Your Heart10. One For Me And You

Die Flagge, welche die CLIMAX BLUES BAND auf "Flying The Flag" schwenkt, richtet sich ihr Fähnchen stark nach dem aufkommenden Sound er 80er Jahre. Klar, auch Bands wie REO SPEEDWAGON oder JOURNEY hatten zu diesem Zeitpunkt ursprüngliche Ansätze hinsichtlich kantigem Blues Rocks oder einer gewissen Progressivität zugunsten eines radiotauglichen Sounds eingetauscht, aber bei der CLIMAX BLUES BAND wird manchen Fan schon der Verlust des "Blues" gewurmt haben. Aber bereits auf "Shine On" klang es mehr nach Westcoast-Mainstream und der wird hier durch Synthesizer noch etwas weicher gespült.
Das tut der Stimmung, zumindest beim Chartserfolg Gotta Have More Love, keinen Abbruch. Man muss halt nur darauf gefasst sein, dass jetzt streng nach Metronom getrommelt wird - es soll ja niemand beim Tanzen gestört werden - und dass der Sound überwiegend von flächigen Keyboard-Teppichen und Synthesizer-Klängen bestimm wird. Haycocks Gitarre ist froh, wenn sie zum Solo aus der Schublade darf. Die poppige Aufmachung der Band auf dem Cover passt perfekt zur Musik.

Auch So Good After Midnight passt milimetergenau ins Radioformat der damaligen Zeit. Deutlich mehr Gitarre ist zu hören, ansonsten frönt man einem Westcoast-orientierten Mainstream-Sound, der niemand weh tut, aber natürlich auch perfekt geeignet ist, um sinnentleert durch die Gegend zu cruisen.
Fast überwältigt wird man vom straighten Rock'n'Boogie Horizontalized, voller Slide-Gitarrenarbeit, hämmernden Piano (mit Sicherheit das Verdienst von Gastmusiker Nicky Hopkins!) und harmonisierten Background. Dürfte Fans von STATUS QUO gut gefallen. Zumindest, wenn man auf deren 80er Jahre Sound steht. Dieser Sound nimmt ein klein wenig des Spaßes hinweg, aber im Großen und Ganzen geht’s ganz gut ab. Bisschen Southern-Rock-Style ist auch dabei. Leider nicht mal drei Minuten lang ...
Bei Love You erwartet man nichts anderes als eine schwülstige Ballade, und der Hörer wird auch nicht enttäuscht. Klingt wie eine perfekte Mischung aus SUPERTRAMP und CHICAGO. Leider nicht das "Chicago", welches früher mal Bestandteil des Bandnamens war und auf Blues aus der Windy City verwies, aber wer auf perfekten Pop steht, der freut sich hier sicher.
Es "verzuckert" und "verseichtet" leider immer mehr und Hold On To Your Heart könnte man sich auch gut in der Kaffee-Werbung vorstellen. Colin Coopers wunderschönes Saxofonsolo rettet das leider auch nicht mehr.

Zu Dance The Night Away kann man sicher problemlos die Strandpromenade entlang tanzen und am besten mischt man gleich Jimmy Cliffs Reggae Nights hinterher. Den Übergang wird man kaum merken.
Auch auf der einstmals "zweiten Seite" dieser Scheibe gibt’s, anhand von Blackjack And Me, einen Wachrüttler, bei dem plötzlich Haycocks Gitarre rechtpräsent ist und Cooper in seine Mundharmonika pustet, als wollte er vergangene Blues-Tage herbeibeschwören. Rockt gut und hat verhältnismäßig viel Power.
Mit Nothing But Starlight ist man aber schnell wieder im anvisierten Fahrwasser und man hat das Gefühl, als wäre hier eine andere Band zugange.
Immerhin verabschiedet man sich mit einem ganz netten Stück Westcoast Rock, namens One For Me And You. Hier bekommt Cooper doch noch etwas mehr Raum für sein tolles Saxofonspiel, aber bevor es richtig abgehen kann, wird dann doch ausgeblendet.
Im Prinzip kein wirklich schlechtes Album und wer nicht so auf Gitarrenrock, steht kann das problemlos nebenher plätschern lassen, was in dieser remasterten Version auch gut klingt und die Repertoire-Auflage erfreut auch mit ausführlichem Booklet im Digi-Pack. Ansonsten - wenn man nicht gerade seine Sammlung komplettieren muss - ist man wohl besser mit einer "Best of" dieser Band bedient. Jedenfalls was die Zeit nach 1977 angeht.

Epi Schmidt, 18.04.2012

 

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