Christina Skjolberg

Come And Get It

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.02.2014
Jahr: 2014
Stil: Blues Rock, R&B

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Christina Skjolberg Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Christina Skjolberg
Come And Get It, Ruf Records, 2014
Christina SkjolbergGuitars & Vocals
Tore SlazzsveenBass Guitar & Backing Vocals
Miri MiettinenDrums
Harri TaittonenHammond B3 & Keyboards
Brynjulf BlixClavinet on Get On
Steinar VarnesTrumpet on Get On
Produziert von: Davide Floreno Länge: 40 Min 44 Sek Medium: CD
01. Come And Get It07. Inspiration
02. Runaway08- Hush
03. Close The Door09. I'm Back
04. Bullet10. Mrs. Funk
05. Get On11. Nag Blues
06. Moving On

Die zweite Entdeckung beim diesjährigen BLUES CARAVAN war und ist sicherlich Christina Skjolberg. Die blonde Norwegerin trägt das Tattoo von Jimi Hendrix auf dem Oberarm, spielt wie dieses Vorbild auch linkshändig, und geizt nicht allzu sehr mit ihren Reizen. Das Cover – ja muss man mal so deutlich sagen – würde manch Käufer wohl gern noch etwas “ausklappen“ und der Albumtitel "Come And Get It" klingt ja auch sehr einladend.
Dass eine junge Dame mit erotischer Ausstrahlung durchaus auch eine heiße Gitarre spielen kann, wissen wir nicht erst seit Ana Popovic und tatsächlich erinnert mich der Stil von Mrs. Skjolberg nicht unwesentlich an die frühen Scheiben der Belgraderin. Ein bisschen Hendrix ist in dem Titelsong auch gleich zu spüren und zu hören, aber ansonsten geht’s ziemlich funky und auch ein bisschen soulig und regt unmittelbar zum Tanzen an. So gegen Schluss meine ich auch ein bisschen Gesang a la Dani Wilde zu identifizieren.
Soundmäßig und stilistisch wird’s mit Runaway etwas gröber und der Blues Rock-Anteil erhöht sich deutlich. Dieser Mix aus bluesigen Läufen und kernigen Rock Riffs verändert den Tanzstil natürlich spürbar und die eingeflogene Hammond Harri Taittonen verstärkt den Druck auf die Magengegend.

"Das Girl aus Hendrix’ Red House Blues", wollte Christina in Close The Door darstellen, wie sie beim BLUES CARAVAN Konzert in Aschaffenburg erzählte, und die hier zur Schau gestellte "Gegenwehr". Gerät teils ganz schön heftig. Nicht übel, was Christina da aus den Saiten quetscht. Nicht übel! Unterstützung erhält sie auch hier durch den Flächenteppich von Taittonens Hammond.
Bullet geht dann wieder mehr in die groovige R&B, mit leichten Soul-Einflüssen, gewürzt von Mrs. Skjolbergs Gitarren-Riffs. Riffs, gibt’s auch im folgenden Get On, allerdings stammen die zum Teil aus der Trompete von Brynjulf Blix und dem Clavinet Steinar Varnes‘, die hier mit von der Partie sind. Ergibt eine unwiderstehliche Groove-Geschichte, leicht jazzig, die den Hörer mit auf einen Trip durch eine leicht verregnete Großstadtnacht nimmt..
Ein typisches Blues-Riff übernimmt – erneut im Verbund mit der Hammond – die Führung in dem leicht melancholischen Moving On, das leicht vor sich hin brodelt. Klingt einfach gut. Vor allem Orgel und Gitarre gefallen mir ein ums andere Mal.
Die Inspiration, die Christina im folgenden Song gepackt hat, sorgt vor allem für ein höheres Tempo und ein weiteres dominierendes Blues-Riff. Auch hier ist es die geschickt und geschmackvoll arrangierte Gitarrenarbeit, die für Freude sorgt. Nix Überkandideltes, aber immer die Aufmerksamkeit fesselnd.

Falls sich jemand auf eine weitere Coverversion von Joe South‘ Hush gefreut hatte, wird er mit dem gleichnamigen Titel hier sicher eher überrascht, jedoch kaum enttäuscht. Christinas Hush ist eher ein modernerer Groove, mit Vocals am Rap-Stil angelehnt. Also nicht so powervoll, aber sehr animierend.
Trotzdem, dass sie als eine Art Gitarren-Hero daherkommt, legt Christina keinen Wert darauf, bei jedem Song ihr Talent in den Vordergrund zu stellen. Sehr wohltuend, dass die Bandmitglieder nahezu gleichberechtigt agieren und so die Songs stimmig rüberbringen.
Da gibt’s keine überlangen Soli, sondern alles ist kompakt und auf den Punkt initiiert.
So kommt keine Moment der Langatmigkeit auf und lediglich der Nag Blues, der das Album beschließt, erfühlt nicht die Erwartungen. Gerade als es so richtig ans Abheben gehen könnte, bricht der Song nach dreieinhalb Minuten etwas abrupt ab.
Das tut aber dem Album keinen Abbruch und man darf auch hier gespannt sein, wie sich das Mädel noch entwickeln wird. Der Platz, der ihr im Rahmen der BLUES CARAVAN Tour eingeräumt wird/werden kann, ist definitiv zu wenig und es ist zu hoffen, bald mehr von der jungen Dame zu hören und zu sehen zu kriegen.

Epi Schmidt, 22.02.2014

 

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