Christian & The 2120's Moments, DMA & Misty Music, 2016 |
Christian Smedström | Vocals, Guitars | |||
Kristoffer Ragnstam | Drums, Vocals, Guitars, Keys, Percussion | |||
Krister Seleander | Bass | |||
Guests: | ||||
James Salter | Saxophone | |||
John Thomas | Upright Piano | |||
Joel Lundberg | Keys | |||
Klas-Henrik Hörngren | Grand Piano | |||
Harrison Silverfox | Lapsteel | |||
| ||||
Berlin: | Los Angeles: | |||
01. Where The Sun Don't Shine | 07. Catch A Train | |||
02. Shake For Me | 08. Slowdance | |||
03. Have Mercy | 09. Born To Run | |||
04. What Else Is New | 10. Tough Love | |||
05. Into The Light | 11. Seeing Shadows | |||
06. Move On | 12. Moments | |||
Warum kompliziert wenn's auch einfach geht. Manchmal reichen auch ein oder zwei Gitarrenakkorde, um sich musikalisch zu positionieren. Christian And The 2120's reduzieren ihr Anliegen auf simple und laute Boogie- und Blues-Strukturen, die sich in ihrer wuchtigen Dringlichkeit rotzfrech in den Vordergrund drängen. Auf "Moments" regiert die Ärmel-hochgekrempelt-und-ran-an-den Speck Mentalität.
Rau und ruppig knallen die Songs vor die Wand, werfen ihre flatternden Hallfahnen von links nach rechts, von oben nach unten und wirbeln einem um die Ohren. Die Band ergötzt sich an ihrer eigenen Lust, während sie sich in einen psychedelischen Rausch hineinsteigert. Vieles erinnert an die ziellos jammende Stones, manches an zugekiffte Doors, einiges an adrenalintrunkene Stooges. Der Großteil poltert gitarrenlastig durch die Flure. Hin und wieder kommt ein gern gesehener Gast ins Zimmer, stellt die Pulle auf den Amp, bläst ein alarmierendes Saxophonsolo oder knallt freudetrunken aufs Klavier. Ein wilder Spaß.
Doch auf Dauer trudelt die Session auch ein bisschen langweilig dahin, weil die Spannung der Musiker sich nicht fortwährend Eins zu Eins auf die Zuhörerschaft übertragen lässt. Doch in der passenden Gemütslage kann einen die schwedische Ruppigkeit schon erfreuen und um den Finger wickeln. Wahrscheinlich am besten wenn man mit der Band Auge in Auge in einem Raum steht und die Lautstärke einen erfasst und schüttelt. Ja, dann wird's wohl klappen. Solange sich also die Ecken und Kanten der 2120's reibungslos in das angestrebte Gesamtbild fügen, bleiben diese speziellen Momente durchaus greifbar und fühlbar. Ansonsten könnte aus dem einfachsten Entwurf auch ein uninteressantes Zerrbild werden.