Titel |
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01. How Glad I Am |
02. Caroline, No |
03. I'm A Fool To Want You |
04. I Get Along Without You Very Well |
05. Meditation On A Pair Of Wire Cutters |
06. Once I Loved |
07. Wild Is The Wind |
08. You Don't Know What Love Is |
09. River Man |
10. Absent Minded Me |
11. Naima |
12. Hello Young Lovers |
13. No Return |
14. Que Reste-T-Il De Nos Amours |
Musiker | Instrument |
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Chrissie Hynde | Vocals |
Marius de Vries | Piano, Synthesizers |
Matt Robertson | Additional Keyboards |
Peter Roth | Nylon String Guitar |
Ian Thomas | Guitar |
Liran Donin | Bass |
James Walbourne | Guitar |
David Hartley | Piano, Rhodes |
Eldad Guetta | Guitars, Keyboards, Trumpet, Bass |
Tal Wilkenfeld | Bass |
Marcel Camargo | Nylon String Guitar |
Georgi Minaysan | Duduk |
The Valve Bone Woe Ensemble | Strings, Horns |
Dass Chrissie Hynde, die in die Jahre gekommene Rock-Diva, sich nochmal dem Jazz verschreibt, war nicht unbedingt zu erwarten. Auch wenn sie vor zig Jahren mal einen lieblich-jazzigen Song (I Wish You Love) aus dem Great American Songbook für den Soundtrack des Hollywood Streifens "Eye Of The Beholder" beisteuerte, war die gute Chrissie mit ihrer unverkennbaren Stimme stets das Aushängeschild der PRETENDERS und auf Rock abonniert.
Doch ihr Faible für Coverversionen im Allgemeinen und hier auch ihre unterschwellig glimmende Begeisterung für den Jazz, ließen sie nun mit Producer Marius De Vries (damals in den Achtzigern bei den BLOW MONKEYS) und dem Valve Bone Woe Ensemble ins Studio hüpfen, um vierzehn mehr oder weniger schöne Coverstücke aufzunehmen, die unter anderem von weltbekannten Komponisten wie Hoagy Carmichael, Hammerstein & Rogers und Antonio Carlos Jobim stammen, aber auch mit eher dem Pop zugewandten Autoren wie Ray Davies, Brian Wilson oder auch Nick Drake wetteifern.
Die vorzügliche musikalische Meisterschaft des Valve Bone Woe Ensemble, das neben einer vielköpfigen Streichergilde auch mit zig Posaunen, Trompeten, Saxofonen, Klarinetten, Oboen und Flöten bestückt ist, wird im Grunde bei jedem Track offenbar und bei der ohne Chrissie Hynde auftrumpfenden Charles Mingus Instrumentalnummer (Meditation On A Pair Of Wire Cutters) erst recht. John Coltranes Naima (das natürlich auch ohne Hynde daherschwebt) wirkt fast wie eine drogenvernebelte Wolkenreise.
Die bei dem einen oder anderen Song eingestreuten Dub-Elemente (beispielsweise Caroline, No oder auch Wild Is The Wind), mögen für den einen oder anderen Musikfreund erfrischend wirken, können mitunter aber auch ein wenig nerven. In weiten Teilen wirkt die Experimentierfreude und das feine Händchen für außergewöhnliche Arrangements jedoch sehr belebend und gibt dem gesamten Album eine ziemlich spezielle Aura, die letztlich durch Chrissie Hyndes unverwechselbar markante Stimme wunderbar abgerundet wird.
Wenn also Frau Hynde dem Rock weiterhin überdrüssig bleibt, darf sie gerne auch weiterhin ihrer Crooner-Leidenschaft frönen und dem geneigten Fan ein paar Jazz-Leckereien kredenzen.