Chris Stamey

Euphoria

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.07.2015
Jahr: 2015
Stil: Pop, Rock

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Chris Stamey
Euphoria, Yep Roc Records, 2015
Produziert von: Chris Stamey Länge: 46 Min 28 Sek Medium: CD
01. Universe-Sized Arms08. When The Fever Breaks
02. Where Does The Time?09. You Are Beautiful
03. Invisible10. Rocketship
04. Make Up your MindBonus Tracks:
05. Euphoria11. Draggin' The Line
06. Awake In The World12. Euphoria Continued
07. Dear Valentine13. Where Does The Time Go? (Alt.Mix)

Chris Stamey ist noch ein Musiker alten Schlages. Für ihn liegt die Euphorie zwischen den Saiten seiner Gitarre, irgendwo zwischen den Bundstäbchen seiner alten Silvertone-Klampfe. Das klingt nicht nur cool, sondern auch ehrlich. Denn wenn man Stameys neue Platte "Euphoria" hört, spürt man direkt und unmissverständlich, dass hier ein positiv Verrückter zu Werke geht. Jemand der es musikalisch drauf hat, seine Ideen so umzusetzen wie er es braucht. Auch wenn Stameys neuestes Werk "Euphoria" an vielen Stellen recht opulent ausstaffiert ist, wirkt hier nichts überkandidelt. Alles hat seinen Platz.

Seine Dopamin befeuerte Reise zeigt sich häufig inspiriert vom Ideengut der guten alten Sechziger Jahre. Obwohl der 1954 geborene Musikus aus North Carolina in seinen Teenagertagen nur selten den BEATLES lauschte, tänzeln viele seiner Kompositionen filigran auf den Tonleitern von Lennon/McCartney und George Harrison nebst gelegentlichem Blickkontakt zu Brian Wilsons Gesangsarrangementfinessen aus späteren BEACH BOYS Tagen.

Das Album eröffnet allerdings mit einer alten, aus dem Regal hervor gekramten Ryan Adams Nummer, die der 20 Jahre jüngere Singer-Songwriter Champ dem Altmeister gerne überließ. Universe-Sized Arms betört mit hochtrabenden und kraftvollen Pop- Melodiebögen, die von lauthalsen Bläsern nach vorne getätschelt werden. Where Does The Time Go? gerät zum Mega-Ohrwurm schlechthin. Reitet steil auf der BEATLES, BEACH BOYS und XTC-Welle. In der Gischt sieht man die verschmitzten Gesichter von George Gershwin und Cole Porter. Zwei große Komponisten, deren Leidenschaft, Harmonieverständnis und Arrangementkunst sich Stamey gleichwohl als Triebfeder zu Nutzen machte.

Psychedelisch sprießt es im Titelsong Euphoria. Da muss sich der ex-dB's Mitstreiter wohl über blühende Strawberry Fields gewälzt haben, um sich blinzelnd an der Strahlkraft von Lucy In The Sky With Diamonds zu erfreuen. Stameys "Rubber Soul" und "Revolver" Verliebtheit gipfelt erneut in einem Track wie Awake In The World oder dem etwas rockiger daherkommenden Dear Valentine, das womöglich auch in Noel Gallaghers High Flying Birds Programm passte.
Einzig When The Fever Breaks scheint zumindest soundtechnisch etwas verunglückt. Mit seinen merkwürdigen an die Achtziger Jahre erinnernden Kompressor-Fuzzgitarren und seinem überdrehten Gesang fällt es irgendwie aus der Rolle. Seltsames Fieber.

Doch dieses klitzekleine Staubkorn verdunkelt natürlich nicht den Blick auf Chris Stameys Sonne. Wir aalen uns in diesem euphorisierenden Licht und teilen Stameys Freude am Musizieren. Musiker seines Schlages sollte man wirklich schätzen, denn Stameys ehrbare Kunst kommt direkt aus dem Herzen.

Frank Ipach, 13.07.2015

 

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