Chris Robinson Brotherhood
The Magic Door, Silver Arrow Records, 2012
Chris RobinsonVocals, Guitar
Neal CasalGuitar, Vocals
Adam MacDougallKeyboard Wizardry, Vocals
George SluppikDrums
Mark DuttonBass, Vocals
Produziert von: Thom Monahan Länge: 51 Min 12 Sek Medium: CD
01. Let's Go Let's Go Let's Go05. Little Lizzie Mae
02. Someday Past The Sunset06. Sorrows Of A Blue Eyed Liar
03. Appaloosa07. Wheel Don't Roll
04. Vibration & Light Suite

Wisst ihr auch, durch welche Tür die Bruderschaft gelatscht ist? Ganz genau, "doors of perception" nennt man jene Türen zur erweiterten Wahrnehmung, die der britische Schriftsteller Aldous Huxley (u.a. "Schöne neue Welt") einst in den Fünfzigern so illustrativ beschrieb, als er sich Meskalin reinpfiff. Chris Robinson und seine Kumpels nennen es die magische Tür. Egal, zugedröhnt sind sie allemal, man hört quasi den Bong blubbern.

"The Magic Door" kann man sicherlich ohne große Bedenken als Anhängsel zur im Sommer erschienenen "Big Moon Ritual"-Platte betrachten. Seinerzeit im Mondlicht stieg offenbar eine Mega-Sause, bei der Robinson, Casal, MacDougall, Dutton und Sluppik jede Menge Zeugs geraucht und eingespielt haben. Die richtig guten Sachen fanden sich auf der Mondscheibe wieder, die weniger zwingenden Sessions haben sie jetzt hinter die magische Tür gezwängt.
Zudem machen es sich die Jungs, träge wie sie nun mal sind, sehr einfach und wärmen das vom letzten BLACK CROWES-Album bekannte Appaloosa auf und covern mit Let's Go, Let's Go, Let's Go einen alten Hank Ballard Song. Der hallende Aufruf der Bruderschaft zur Paaarty!

Letztlich haut nur ein Song in die hohe Qualitätskerbe des Vorgängeralbums: die 14-minütige Vibration & Light Suite, hier stimmen Melodie und Harmonien, hier gibt's packende Spannungsbögen, kleine Jerry Garcia Grußnoten der Gitarren und Synthie-Kaskaden der Marke PINK FLOYD meets MANFRED MANN'S EARTH BAND. Und zum Schluss des Liedes ein knapp vierminütiges Geräuschespektakel, Meeresimpressionen, mächtiges Blubbern, Geisterstimmen und irgendeine verschissene Fliege fliegt dir um die Ohren.

Ach ja, fast vergessen, der Achtminüter Sorrows Of A Blue-Eyed Liar kommt auch noch ziemlich gut, erinnert wieder mal sehr angenehm an Frühsiebziger PINK FLOYD. Der Rest des Albums ist Durchschnitt. Nicht schlecht, aber eben nicht umwerfend. Da hätten sie die beiden oben genannten Klassesongs mit auf ihr "Big Moon Ritual"-Album packen sollen und gut wär's gewesen. Na ja, egal, beim nächsten Mal wird's bestimmt wieder besser.

Frank Ipach, 23.09.2012

 

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