Chris Robinson Brotherhood Phosphorescent Harvest, Silver Arrow, 2014 |
Chris Robinson | Vocals, Guitar | |||
Neal Casal | Guitar, Vocals | |||
Adam MacDougall | Keyboards, Piano, Organ, Vocals | |||
Mark Dutton | Bass, Vocals | |||
George Sluppik | Drums | |||
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01. Shore Power | 07. Wanderer's Lament | |||
02. About A Stranger | 08. Tornado | |||
03. Meanwhile In The Gods | 09. Jump The Turnstiles | |||
04. Badlands Here We Come | 10. Burn Slow | |||
05. Clear Blue Sky | 11. Humboldt Windchimes (Bonus Track) | |||
06. Beggar's Moon | ||||
Shit, was legen diese verqualmten Potheads für ein Arbeitstempo vor. Die Chris Robinson Brotherhood ist schon wieder am Start. Die sympathische Viererbande aus Kalifornien legt schon ihr drittes Studioalbum vor und das innerhalb von knapp zwei Jahren. Zwischendurch erfreuten sie ihre Gefolgschaft letzten Herbst noch mit einer satt ausgestattetem Live-4-Lp-Box, die auschließlich im Vinylformat erschien. Von wegen träge, die Jungs sind offenbar voll drauf.
Mit "Phosphorescent Harvest" fahren sie nun die Ernte ihres ausufernden Ideenreichtums ein, versteigen sich abermals in schwer psychedelische Labyrinthe, fassen sich im Gegensatz zum Debutalbum "Big Moon Ritual" aber etwas geraffter und straighter in Sachen Songwriting, bleiben jedoch im Grunde den Spätsechziger bzw. Frühsiebziger Grundwerten der GRATEFUL DEAD- bzw. Hippie-Ära treu, während sie sich zwischenzeitlich trotz aller rauchgeschwängerter Träumerei im Chill-Modus auch auf fröhlich hüpfende und amüsant blubbernde Popsongs wie Shore Power und Badlands Here We Come konzentrieren.
Chris Robinsons und Neal Casals Gitarren drängen sich selbstbewusst in den Vordergrund, so dass Adam MacDougalls Keyboards nicht mehr ganz so dominant durchs Gebälk wabern. Da den Songs im Schnitt nur noch fünf oder sechs Minuten Entfaltungsraum gewährt wird, bleibt weniger Platz für ausufernde Soli, was dem Spannungsbogen der Kompositionen allerdings zum Vorteil gereicht.
Bei Wanderer's Lament klingt die Bruderschaft gar ein wenig nach countryfizierten "Sticky Fingers" Rolling Stones, nur um kurze Zeit später im träge schunkelnden Burn Slow ihre lose Geistesverwandschaft zu einem vermeintlich Gras rauchenden Neil Young im Schaukelstuhl zu bewundern.
Litt ihr letztes Studiowerk "The Magic Door" womöglich an mangelnder Reife oder Lust in Sachen Songwriting, fehlte es hie und da ein wenig an Zielstrebigkeit, so überzeugt "Phosphorescent Harvest" mit etwas mehr Zug und Dringlichkeit, gerät kurzweiliger und unterhaltsamer und vermittelt auch in absolut nüchternem Zustand jede Menge Spaß. Wir freuen uns auf die nächste Ernte.