Chris Poland Chasing The Sun, Mascot Records, 2001 |
Chris Poland | Guitar | |||
Mark Poland | Drums | |||
Francis DiCosmo | Bass | |||
Robertino Pagliardi | Bass | |||
David Eagle | Drums | |||
Mac Hine | Drums | |||
Koko Bermejo | Drums | |||
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1. Chasing The Sun | 9. Interference Blues | |||
2. Hip Hop Karma | 10. Alphabet City | |||
3. Wendellis Place | 11. Mercy | |||
4. Robo Stomp | 12. Song For Paul (31 Summers) | |||
5. Straight Jacket | 13. Alexandria '99 | |||
6. Cosmois Thumb | 14. Terra Incognito | |||
7. Lu Luis Dream | 15. Da Vinci | |||
8. Salvador | 16. Sand Castles (Dedicated to Jimi Hendrix) | |||
'Er war einer der besten Metalgitarristen in den 80ern solange er mit MIR spielte.'
So äußerte sich MEGADETHs Dave Mustaine vor einigen Wochen in einem Interview gegenüber den Kollegen von 'Vampster'.
Auch wenn sich über dieses Statement trefflich diskutieren lässt, heute hat Chris Poland mit Heavy Metal definitiv gar nichts mehr am Hut.
Leider hat Chasing the sun auch nichts mit Chris' überaus interessantem 93er-Progressivprojekt DAMN THE MACHINE gemeinsam. Einer Band der weitaus mehr Aufmerksamkeit zu wünschen gewesen wäre, als sie letzten Endes erhielt.
Stattdessen enthält das Album 13 (in Europa 16) Soundcollagen, die Chris Poland mit wechselnden Musikern zwischen 1994 und 1999 als Demos aufgenommen hat.
Von Songs im allgemein gebräuchlichen Sinne möchte ich nicht sprechen, da es sich in erster Linie um musikalische Stimmungsbilder handelt, die sich jeglicher traditioneller Strukturierung entziehen.
Die 'Farben', die Chris Poland dabei verwendet, entstammen vor allem Jazz, Fusion und Blues, aber auch das eine oder andere Sprengsel Latin kommt noch mit hinzu.
Am ehesten erinnert mich die lavaartige Soundmasse an die musikalischen Zwischenspiele, die ANYONE'S DAUGHTER bei der Vertonung des Hesse-Märchens Piktor's Verwandlungen verwendeten und natürlich an die kürzlich besprochenen ATTENTION DEFICIT.
Kein Zweifel - Chris und seine jeweiligen Mitstreiter sind hervorragende Musiker, doch für Nichtmusiker ist Chasing the sun ganz starker, schwer verdaulicher Tobak.
Man kann interessiert in die Musik eintauchen und sich in den meist düster, bedrohlichen Stimmungen verlieren, doch selbst nach einem Dutzend Hördurchgängen vermisst man die leiseste Spur von Wiedererkennungswert in den Kompositionen.
Chris, besuch doch einfach mal bei Gelegenheit den Alex Skolnik und unterhaltet euch über ein gemeinsames Projekt in dem ihr dem sträflich unterbewerteten Bay-Aera-Thrash huldigt.
Das würde mir weitaus mehr Spaß bringen als Eure Jazz-Fusion-Selbstverwirklichungs-IchfrickelmichzuTode-Exkursionen.
Martin Schneider, (Artikelliste) 06.08.2001