Chris Farlowe As Time Goes By, MIG, 2013/1995 |
John Pearce | Piano | |||
Pat Crumly | Saxophone | |||
Simon Woolf | Bass | |||
Simon Morton | Drums | |||
Mark Nightingale | Trombone | |||
Clem Clemson | Guitar | |||
Chris Farlowe | Crooner Vocals | |||
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01. Bewitched | 08. Blues As Blues Can Get | |||
02. The Glow | 09. You don`t Know Me | |||
03. Sunday Kind Of Love | 10. Trust In Me | |||
04. As Time Goes By | 11. I Thought Of You | |||
05. Drinking Again | 12. Don`t Let Me Be Lonely | |||
06. These Foolish Things | 13. Untitled Track | |||
07. At Last | 14. Remind Me | |||
Ein altes Sprichwort besagt ja, dass man sich im Leben immer ein zweites Mal trifft. Und jetzt ist es bei mir soweit!
Als ich Anfang der 70er, wohlmeinend durch das musikalische Stahlbad der BLOOD SWEAT & TEARS oder CHICAGOS dieser Welt abgehärtet schien, hatte mich das COLOSSEUM Live-Album 1971 mit seinen aberwitzigen jazz- rockigen, musikalischen Haken und Ösen nachhaltig traumatisiert. Und jetzt, über 40 Jahre später liegt Chris Farlowe, der damalige Sänger dieser Band vor mir und serviert altersgerechte Neuinterpretationen alter Jazz-Klassiker? Eine durchaus spannende Ausgangssituation für mich.
Der "Casablanca" Evergreen As Time Goes By darf da natürlich nicht fehlen und zeigt die musikalische Bredouille, in der Chris Farlowe steckt. Denn gute Originalsongs sollte man entweder komplett anders gestalten, aber die tausendste Version nahe am Original zu singen, ist vertane Zeit für mich.
Gut, Farlowes Mutter hatte die ganzen alten Doris Day oder Dinah Washington Kamellen auf dem Klavier gespielt und der kleine Chris wurde dadurch inspiriert.
These Foolish Things dereinst u.a. von Billie Holiday gesungen, gerät interessant durch die durchaus wandlungsfähige Stimme Farlowes.
Die Aufnahmen fanden im Studio seines ex-COLOSSEUM Kumpels Jon Hiseman statt und Chris Farlowe versammelte u.a. seinen ex-Mitstreiter Clem Clempson an der Gitarre, der sich bei Blues as Blues can get it aus dem grauen Begleitmusikerdasein heraustraut und die Saiten mal dominieren lässt.
Was der Sache etwas abträglich ist, beruht auf der Tatsache, dass die Musiker, so versiert sie auch sind, nicht den Jazz und Blues in sich haben, und das macht die Aufnahmen durchaus beliebig.
Nichtsdestotrotz klingt die Stimme Farlowes nach all den Jahren immer noch prägnant und trägt über die eine oder andere Unzulänglichkeit hinweg.
Die vermeintliche Zielgruppe kann durchaus mal in diese 2013er Re-Issue-Edition hineinhören.