Chicago Now: Chicago XXXVI, Frontiers Records, 2014 |
Robert Lamm | Gesang & Keyboards | |||
Lee Loughnane | Gesang & Trompete | |||
James Pankow | Gesang & Posaune | |||
Walter Parazaider | Gesang & Holzblasinstrumente | |||
Jason Scheff | Gesang & Bass | |||
Keith Howland | Gitarre | |||
Tris Imboden | Schlagzeug | |||
Lou Pardini | Gesang, Keyboards & Gitarre | |||
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01. Now | 07. Something's Coming, I Know | |||
02. More Will Be Revealed | 08. Watching All The Colors | |||
03. America | 09. Nice Girl | |||
04. Crazy Happy | 10. Naked In The Garden Of Allah | |||
05. Free At Last | 11. Another Trippy Day | |||
06. Love Lives On | ||||
Die Band CHICAGO existiert nun schon bereits seit 37 Jahren und hat es nun auf mittlerweile 36 Alben gebracht. Diesen erstaunlichen Output verdankt die Band insbesondere den Anfangsjahren als teilweise regelmäßig zwei Alben pro Jahr veröffentlicht wurden. Dabei gehören CHICAGO neben TOWER OF POWER und BLOOD, SWEAT & TEARS zu den Bands, die ihren Sound konsequent um Bläser erweiterten und sich damit klanglich von anderen Bands absetzten. Ende der 1970er und zu Beginn der 1980er Jahre hatten sie dann ihre kommerziell erfolgreichste Phase, in der sie unter anderem mit Songs wie If You Leave Me Now, Hard To Say I’m Sorry und You’re The Inspiration die Charts bis ganz nach oben kletterten. In den 1990ern wurde es ruhiger, aber CHICAGO machten trotzdem fleißig weiter.
Dass die Band aber nicht nur als Nostalgie-Act auftreten und dabei ausschließlich alte Hits spielen will, beweist sie mit ihrem neuesten Werk "Now: Chicago XXXVI". Dabei Kassen die elf Stücke auf dem neuen Album aber den Drive früherer Tage etwas vermissen. Songs wie zum Beispiel Now, America (zudem mit einem schrecklich pathetischen Text) oder Love Lives On bewegen sie klanglich überwiegend in eher seichtem Fahrwasser, das lediglich durch clevere Arrangements und geschickte Bläsersätze etwas aufgepeppt werden. Aber überwiegend ist es eher durchschnittliche Kunst, was CHICAGO hier bieten. Etwas Neues oder besonders Spannendes gibt es nur selten, wie zum Beispiel das abwechslungsreich More Will Be Revealed, Free At Last oder bei Naked In The Garden Of Allah, das mit Samples, orientalischer Melodieführung und einer sehr eigenen Stimmung zu gefallen weiß.
Die Zeiten, in denen CHICAGO als Rock-Band mit Bläsern bekannt waren, sind lange schon passé und kommen auch auf dem 36. Album der Band nicht wieder. Kracher im Stile von Questions 67&68 oder gar 25 Or 6 To 4 sucht man auf “Now: Chicago XXXVI“ leider wieder vergeblich. Stattdessen gibt es clever arrangierte, sehr eingängige Pop-Nummern, ohne zu viele Ecken und Kanten, die sich nur durch die Bläser von anderen Pop-Acts absetzen. Vielleicht kann man einfach nach 37 Jahren im Musik-Geschäft nicht mehr so fortschrittlich und spannend klingen und komponieren wie zum Beginn einer Karriere – aber ein bisschen Schade ist das schon.