Titel |
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01. Borrowed Time |
02. Going Under |
03. Time To Fall |
04. War We Can Win (feat. Chris Robertson) |
05. To The Core |
06. Through My Veins |
07. Demons |
08. Save Me |
09. Rise & Fall |
10. Storm Is Coming |
11. Run Away |
Musiker | Instrument |
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Aris Pirris | Gesang |
George Maroulees | Gitarre & Gesang |
Akis „Rooster“ | Bass |
George Karlis | Schlagzeug |
Gastmusiker: | |
Chris Robertson | Gitarre |
Derzeit fühlt sich ganz Mittel- und West-Europa an wie ein heißer Sommer in Griechenland, da passt es ja geradezu metaphorisch wie die Faust aufs Auge, dass mir die neue CD einer griechischen Heavy Rock-Band zur Rezension auf den Schreibtisch flattert. Die Band heißt CELLAR STONE und besteht neben Gitarrist und Haupt-Songwriter George Maroulees aus Sänger Aris Pirris, Akis – genannt „Rooster“ – am Bass und Schlagzeuger George Karlis. Mit “Rise & Fall“ legt das Quartett schon die zweite Scheibe vor, nach dem Debüt “One Fine Day“ vor zwei Jahren. Die Kompositionen für das neue Werk entstanden, wie so viele aktuelle Scheiben, während der quälend langen Monate im Corona-Lockdown 2020. Aufgenommen wurde es bereits Anfang des vergangenen Jahres – warum es dann so lange bis zum Release gedauert hat, wird leider nicht erklärt.
Auf der Scheibe enthalten sind elf Songs, die sich wohl am ehesten dem Hard oder Heavy Rock Genre zuordnen lassen. Mit Borrowed Time wird das Album ordentlich knackig eröffnet. Dabei fällt auch direkt der sehr eigenwillige Gitarren-Sound ins Ohr, der sich eher an Post Grunge oder leichtem Stoner Rock orientiert als an klassischem Hard und Heavy Rock. Das gibt dann manchem Stück, wie etwa Time To Fall stellenweise im Hauptriff eine sehr heftige Färbung, die dann aber kompositorisch durch ruhige Momente aufgebrochen (und dadurch in ihrer Wirkung aber eher noch verstärkt) wird. Aus meiner Sicht ist der Song auch das erste Highlight der ersten Hälfte der Scheibe. Der zweite Höhepunkt folgt dann auch auf dem Fuße, denn War We Can Win ist eine herrlich groovende Mid-Tempo-Rock-Nummer, die stellenweise an die Amerikaner BLACK STONE CHERRY erinnert – und das eben nicht nur, weil deren Sänger und Gitarrist Chris Robertson hier ein Gast-Solo beisteuert.
Allerdings wird beim Durchhören der Scheibe auch gleich das große Problem deutlich. Viele Lieder sind sich einfach zu ähnlich gestaltet. Das gilt sowohl für die Riffs, als auch den Aufbau und auch die Melodieführung. Und so gelingt es kaum einer Nummer aus der zweiten Hälfte wirklich, sich nachträglich und langanhaltend in den Gehörgängen festzusetzen. Dies gelingt wohl am ehesten noch dem Titelsong des Albums, Rise And Fall sowie dem abschließenden Run Away. Das bedeutet nicht, dass die übrigen Lieder schlecht sind, aber es ist eben zu viel Eine Ausnahme bildet da die Ballade Save Me, die aber auch eher eine sehr typisch konstruierte Rock-Ballade ist. Eben nicht schlecht, aber auch nicht wirklich etwas Besonderes.
So bleibt unter dem Strich ein gutklassiges Heavy Rock-Album mit Anleihen beim Stoner Rock oder Post Grunge, dem aber ein wenig die Überraschungsmomente abgehen. Und wenn die Lieder allesamt sehr ähnlich konzipiert sind, dann müssen sie eben alle für sich betrachtet Kracher sein – und das ist den Griechen hier eben leider nicht gelungen. So reicht es eigentlich weder für den großen Aufstieg (Rise) noch muss die Band wirklich den Absturz (Fall) befürchten.