Cauldron Chained To The Nite, Earache, 2010 |
Jason Decay | Gesang & Bass | |||
Ian Chains | Gitarre | |||
Chris Steve | Schlagzeug | |||
| ||||
01. Young And Hungry | 06. Bound To The Stake | |||
02. Conjure The Mass | 07. Witch Trail | |||
03. Chained Up In Chains | 08. Midnite Hour | |||
04. The Leaven/Fermenting Enchantress | 09. Chains Around Heaven | |||
05. Dreams Die Young | ||||
CAULDRON aus Toronto (nicht zu verwechseln mit CAULDRON aus Louisiana) sind “Old School”, very “Old School” sogar. Wüsste man es nicht besser würde man die Produktion ungefähr auf Anfang der 1980er Jahre schätzen und CAULDRON für eine Band aus der New Wave Of British Heavy Metal halten. Dabei stammen CAULDRON aus Kanada und das Debüt “Chained To The Nite“ wurde nicht etwa 1980 sondern im Jahr 2009 aufgenommen.
Und dennoch besitzt dieses Album eine Wärme im Sound, wie sie für die Klassiker der NWOBHM typisch war. Auch das Cover besitzt diesen typischen 80er-Jahre-„Charme“, für den Man(n) von Frauen- und Menschenrechtsaktivisten sofort abgestraft würde (und zwar zu Recht). Ok, eine nackte Frau in Ketten ist nicht politisch oder sonst wie korrekt aber passt eben irgendwie zu der Musik.
Die Musik ist denn auch typisch für die damalige Metal-Szene mit eingängigen Riffs, ordentlichen Headbangern, ruhigen Zwischentönen und beim Gesang einer vernünftig dosierten Portion Pathos. Die Lyrics der Marke Young And Hungry, Chained In Chains oder Witch Trail werden wohl nie Eingang in die Lehrbücher für Poesie finden, aber in einer gewissen Weise sind auch sie lustig und wahrscheinlich würden die Musiker auch erwidern: wer achtet schon auf die Texte?
Einschränkend muss man aber den schwachen Gesang von Jason Decay erwähnen, der einfach nicht den nötigen Druck in den Stimmbändern hat und auch nicht wirklich über eine tolle Gesangsstimme verfügt. Das schmälert dann das Hörvergnügen ein Stück weit. Zudem fehlt vielleicht ein echter Hammer, der dem Hörer einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will.
CAULDRON (also den Kanadiern) ist mit “Chained To The Nite” ein ordentliches Debüt gelungen, das vor allem Retro-Fanatiker ansprechen dürfte. Wer also die 1980er Jahre für die besten in der Heavy Metal-Geschichte hält und nie genügend Bands im Schrank haben kann, die nach der New Wave Of British Heavy Metal klingen, der sollte CAULDRON mal eine Chance geben. Unterhaltungswert haben die drei Musiker auf jeden Fall. Und alle anderen können stattdessen die frühen Werke von QUEENSRYCHE oder DOKKEN auflegen.