Cathedral

In Memoriam 2015

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.07.2015
Jahr: 2015
Stil: Doom Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Cathedral
In Memoriam 2015, Rise Above Records, 2015
Lee DorianGesang
Gary JenningsGitarre
Mark 'Griff'Bass
Ben MochrieSchlagzeug
Adam SGitarre
Produziert von: Cathedral Länge: 72 Min 26 Sek Medium: CD
Demo (1990)Live In Holland/Belgium (1991)
01. Mourning Of A New Day05. Intro/Commisserating The Celebration
02. All Your Sins06. Ebony Tears
03. Ebony Tears07. Neophytes For The Serpent Eve
04. March08. All Your Sins
09. Mourning Of A New Day

Mit seiner ersten Band NAPALM DEATH war Sänger Lee Dorian Geburtshelfer dessen, was als Grindcore bekannt werden sollte. Nach s einem Ausstieg 1989 wandte er sich einem anderen Extrem zu. Statt immer schneller und härter, entdeckte Dorian die Lust an der Entschleunigung für sich. CATHEDRAL nannte er seine neue Gruppe und wurde wieder zu einer Art Trendsetter, denn zusammen mit PARADISE LOST hauchten er und seine Mitstreiter dem Doom Metal neue Relevanz und ein neues Leben ein. Die Musik von CATHEDRAL war insbesondere in ihren Anfangstagen majestätisch-erhaben wie eine Kathedrale aber von einer Langsamkeit, wie es auch bei dem Bau dieser Sakralbauten vor sich ging.

Das erste Mal konnte man sich im Oktober 1990 ein akustisches Bild von der neuen Magie machen, die Dorian und seine Mitstreiter kreierten. Das Demo enthielt zwar „nur“ vier Lieder, aber die brachten es auf nahezu eine halbe Stunde Spielzeit. Die Kunst der Entschleunigung bezog sich also vor allen Dingen auf die Gitarren-Riffs, das Schlagzeug sowie den düsteren, Death Metal-artigen „Gesang“. Aber bei aller Düsternis, die Kompositionen wie Mourning Of A New Day, All Your Sins, Ebony Tears und March verbreiteten, so waren sie für das daniederliegende Genre doch wie eine frische Brise und sie inspirierten eine ganze Reihe nachfolgender Bands.

Das Problem mit so exzellenten Demos ist nicht nur, dass sie schwer zu überbieten sind, sondern auch, dass sie meist ja nur in einer geringen Stückzahl gepresst und daher unter Sammlern entsprechend heiß begehrt sind (was wiederum zu exorbitanten Preisen führt). Da Musik aber meist nur dann fortlebt und relevant ist, wenn sie auch gehört wird (und werden kann), dürfen sich alle Doom-Fans pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum über “In Memoriam 2015“ freuen. Denn hier bekommen sie das Vier-Track-Demo plus fünf Live-Stücken aus dem Jahr 1991 sowie auf DVD einen Konzertmitschnitt aus Groningen 1991 geboten. Dabei bekommt man bei Ebony Tears schon fast den Eindruck, dass sich Schlagzeug und Bass dabei überbieten wollen, wer das Lied denn nun langsamer spielen kann. Aber das steigert die hypnotische Kraft dieses Tracks fast noch zusätzlich. Da mir leider „nur“ die Musik vorlag, kann ich leider zur Qualität des Videos keine Angaben machen.

Dieses Paket ist nicht nur für Fans der Band ein Muss, sondern für jeden, der die Wurzeln dieses wiederauferstandenen Genres ergründen will. Unverfälschter, düsterer, purer, dreckiger, gefährlicher, erschreckender wurde Doom anschließend kaum mehr gespielt. Man merkt insbesondere dem Gesang von Dorian an, dass er aus einer ganz anderen Musikrichtung entspringt, aber gerade das macht CATHEDRAL hier so einzigartig, so faszinierend, so spannend. Sicher klangen CATHEDRAL später klarer, professioneller und perfekter (und sie haben noch etliche phantastische Werke abgeliefert), aber nie wieder waren sie so impulsiv, so unberechenbar und offensichtlich von höheren, düsteren Mächten inspiriert.

Marc Langels, 08.07.2015

 

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