Catamenia Cavalcade, Massacre Records, 2010 |
Kari Vähäkuopus | Gesang | |||
Riku Hopeakoski | Gitarre, Gesang | |||
Ari Nissil | Gitarre, Gesang | |||
Toni Kansanoja | Bass | |||
Mikko Nevanlahti | Schlagzeug | |||
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01. Blood Trails | 06. Post Mortem | |||
02. Cavalcade | 07. The Vulture's Feast | |||
03. The Path That Lies Behind Me | 08. A Callous Mind | |||
04. Silence | 09. Reincarnation | |||
05. Quantity of Sadness | 10. Angry Again (Megadeth cover) | |||
Die finnischen Düster-Metaller von CATAMENIA veröffentlichen dieser Tage bereits ihr neuntes Studioalbum, welches mit dem schlichten Namen “Cavalcade“ betitelt ist. Die Band hat seit ihrer Gründung im Jahr 1995 eine, für dieses Genre, recht tiefgehende musikalische Wandlung vollzogen. Regierte in den ersten Jahren noch melodischer Black Metal mit gekreischten Vocals und IMMORTAL-lastigen Texten über die nordischen Schneelandschaften, so erwartet den Hörer beim kommenden Album typisch finnischer Finster-Metal, der nur noch wenige Elemente des ursprünglichen Black Metal-Stils aufweist und auch textlich in eine ganz andere Richtung geht. CATAMENIA präsentieren sich heute auf anderer Weise in einem sogar weitaus schwärzeren Gewand.
Dies mag vielleicht an der Zusammenarbeit mit Ex-SENTENCED Frontmann Ville Laihiala (POISONBLACK) liegen, der die Band beim Eröffnungs-Track des Albums (Blood Trails) gesanglich unterstützt. Nicht nur bei diesem Song hört man deutliche Parallelen zu den inzwischen zu Grabe getragen Landsleuten von SENTENCED. CATAMENIA klingen auf ihrem neuen Album über weite Strecken genauso melancholisch, pessimistisch und depressiv. Nur noch hin und wieder werden schnelle Black Metal-Parts eingestreut, ansonsten bewegt man sich permanent im sehr eingängigen Mid-Tempo-Bereich. Die Tempowechsel sorgen für eine ganz eigene Dynamik und verleihen der Musik eine Menge Energie und Intensität. Außerdem ergänzen sogar drei verschiedene Gesangsrichtungen das musikalische Gesamtbild. Dabei wechseln sich die Vocals häufig zwischen dem Black Metal- typischen Krächzen und einem gefühlvollem, cleanen Gesang ab, der jederzeit die passenden Emotionen von Einsamkeit und der Sinnlosigkeit des Seins transportiert. Hierzu gesellen sich an den richtigen Stellen Death Metal-Growls, die sich ebenfalls bestens in die Stücke einfügen. Das alles klingt wie aus einem Guss! Das finnische Quintett hat es geschafft, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen, und einen frischen, eigenwilligen Sound zu kreieren.
Die Texte sind geprägt von Trauer, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Todessehnsucht. Sie sind ein gutes Bespiel dafür, wie man auch ernsthaft mit diesen Themen umgehen kann, ohne auf Teufel (!) komm raus mit Klischees zu kokettieren. Zum Schluss überraschen CATAMENIA den Hörer noch mit einem gutgemachten MEGADETH-Cover in Form von Angry Again. Dies demonstriert erneut die Eigenständigkeit der Band, denn hier hätte man sicher eher mit einem VENOM-Tribute gerechnet. “Cavalcade“ ist ein in sich sehr schlüssiges Album, ohne songtechnische Ausfälle, das für Fans dunkler Klänge wärmstens zu empfehlen ist. Allzu häufig hat man so was noch nicht gehört!