Case Lang Veirs Case Lang Veirs, Anti-, 2016 |
K.D. Lang | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Neko Case | Vocals | |||
Laura Veirs | Vocals, Guitar | |||
Rob Burger | Keyboards, Piano, Claviola | |||
Glenn Kotche | Drums | |||
Sebastian Steinberg | Electric Bass, Upright Bass | |||
Tim Young | Lead & Rhythm Guitars | |||
Jon Hyde | Pedal Steel | |||
Ralph Carney | Horns | |||
Stephen Barber | String Arrangments | |||
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01. Atomic Number | 08. Best Kept Secret | |||
02. Honey And Smoke | 09. 1.000 Miles Away | |||
03. Song For Judee | 10. Supermoon | |||
04. Blue Fires | 11. I Want To Be Here | |||
05. Delirium | 12. Down I-5 | |||
06. Greens Of June | 13. Why Do We Fight | |||
07. Behind The Armory | 14. Georgia Stars | |||
Als die beiden Indie-Chanteusen Laura Veirs und Neko Case vor gut zwei Jahren aus dem blauen Dunst heraus eine e-mail von k.d. lang erhielten und mit dem Vorschlag konfrontiert wurden, eine gemeinsame Platte aufzunehmen, war die Idee zu dem jetzt vorliegenden Album geboren.
Was darf man nun von einem Album dreier potenter Songwriter und Sängerinnen erwarten? Große und umwerfende Überraschungen sicher nicht. Dafür verfügen die drei Damen über zu viele gemeinsame Schnittstellen. Aber sie servieren reichlich feinsinnig komponierte und blendend eingesungene Titel, die den großen Erfahrungsschatz der Künstlerinnen widerspiegeln. Alle drei haben sich im Laufe ihrer unterschiedlich erfolgreichen Solokarrieren stets dafür eingesetzt, ein breites Spektrum unterschiedlicher Genre-Strömungen zu verarbeiten. Die eine mit einer leichten Schlagseite zum Crooner-Jazz oder mondänen Pop (lang), die andere (Veirs) pendelt lieber gen Country bzw. Folk, die dritte (Case) bevorzugt gegen den Strich gebürstete Rock und Pop Elaborate, die ihre Tiefe erst nach mehrmaligen Hören offenbaren.
Der erfahrene und erfolgreiche Produzent Tucker Martine, den man von seinen Arbeiten mit The Decemberists, R.E.M., My Morning Jacket, Modest Mouse, Beth Orton, Neko Case, Mudhoney, Bill Frisell und Sufjan Stevens kennen dürfte, unterstützt die drei Damen aus dem Songwriter-Labor mit einem sehr erwachsen klingenden Sixties orientierten Pop-Sound im Cinemascope-Stil. Das klingt dann manches Mal intim und kuschelig (Why Do We Fight), aber immer wieder auch nach 60s Diven wie Dusty Springfield, Jackie DeShannon, Lulu und Petula Clark, die ihrerseits schließlich auch gerne mit Streicher- oder Bläserarrangements aufwarteten. Man höre nur den gemeinsam komponierten Track Delirium.
Wenn die drei Ladies ihre Stimmen kunstvoll miteinander verzwirbeln, wecken sie mitunter auch Erinnerungen an das leichte und süße Gesangspaket solcher Triumvirate wie WILSON PHILLIPS oder die kraftvoll frauliche Power der längst zu Unrecht vergessenen DIXIE CHICKS (Georgia Stars). Wobei es sich Neko Case, Laura Veirs und k.d. lang natürlich nicht nehmen lassen, den vierzehn gemeinsamen Songautorenschaften einen möglichst eigenen Stempel aufzudrücken. Doch auch angesichts ihrer stil- und niveauvollen Eigenständigkeit kommen sie natürlich nicht umhin, die eine oder andere Gesangs- und Soundassoziation an alte Zeiten wachzurütteln.
Schlussendlich verbreitet die Case Lang Veirs Americana meets Pop Kollaboration jede Menge gute Laune jenseits des schnöden Mainstream und dürfte für Freunde ausgesucht guten Gesangs ein wahres Freudenfest sein.