Case In Theory Cinematic, Eigenverlag, 2012 |
Jonathan Posadas | Guitar & Vocals | |||
Tadeo Ramirez | Guitar | |||
Ben Everett | Bass | |||
Jamin Bracken | Drums | |||
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01. Mavericks | 07. Mavericks III | |||
02. The Night | 08. Righteous Path | |||
03. The Day | 09. The Fall Of Golden Gate | |||
04. Run Like Hell | 10. With Open Eyes | |||
05. National Ave. | 11. Mavericks IV | |||
06. Cinematic | ||||
Schön, dass man als Rezensent für eine Online-Musikmagazin hin und wieder auch noch richtig positive Überraschungen erlebt. Denn von CASE In THEORY hatte ich vorher nie etwas gehört – und vermutlich wäre diese Band auch für immer spurlos an mir vorüber gegangen, wäre nicht ein Promoexemplar des ersten richtigen Longplayers “Cinematic“ ins Haus geflattert. Das seit etwa fünf Jahren bestehende Quartett aus der Bay Area schichtet auf der Basis von riffbetontem, gerne mal komplexem Alternative Rock kleine Mosaiksteinchen aus Prog und Art Rock aufeinander, die mit hohem Melodieanteil zusammengehalten werden.
Druckvolle Dichte zeichnet die Kompositionen aus, dazu ein emotional packender Vortrag am Gesang von Jonathan Posadas, besonders eindrucksvoll im dynamischen The NightRun Like Hell. Das Ineinanderfügen vieler kleiner farbiger Komponenten, die Verwendung von Arpeggios und die immer wieder eingeflochtenen rhythmischen Widerhaken erinnern an die ebenfalls aus der selben Region stammenden DREDG und die Qualität von “Cinematic“ hält diesem Vergleich mühelos Stand.
Als kleiner Running Gag werden Instrumentals mit dem Titel Mavericks dazwischengeschoben, die noch etwas näher am zeitgemäßen Alternative Prog sind und dem Album eine Art roter Faden verleihen (auch wenn es aus nicht näher erfindlichen gründen kein Mavericks II gibt). Alles in allem ist “Cinematic“ ein vorzügliches Album im Grenzbereich zwischen Alternative Rock und Prog und überzeugt mit einer ausgewogenen Balance zwischen komplexen Strukturen, emotionaler Melodik und warmen Arrangements, die die Virtuosität Der Protagonisten zu keinem Zeitpunkt als kalt oder steril erscheinen lassen. Das einzige Manko des Albums ist seine doch etwas knapp bemessene Spielzeit, so dass man umso mehr hofft, bald mehr von CASE IN THEORY zu hören.