Digital Pigeon, Eigenverlag, 2007 | ||||
Greg Lounsberry | Vocals & Guitar | |||
Matt Sweitzer | Guitar, Bass, Keyboards, Drums & Percussion | |||
Chris Cobel | Keyboards & Trumpets | |||
Brian Pierce | Acoustic Guitar | |||
Tom Mattern | Flute, Keyboards, Vocals, Bass, Guitar & Trumpets | |||
John Swope | Drums | |||
Gäste: | ||||
Brad Cotner | Trumpet & Trombone | |||
John David Thornton | Guitar, Bass & Keyboards | |||
Zach Olah | Vocals (on You) | |||
Orlando Blanco | Guitar (on On Second Thought) | |||
Bruce Smith | Vocals (on Catwalk) | |||
Vince Simon | Drums (on Lost In Transit) | |||
Heather McPherson | Violin (on Lost In Transit) | |||
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1. Dark Side Of The Sun | 8. Calmsy Downsy | |||
2. The Spectacle | 9. On Second Thought | |||
3. Spiders | 10. Catwalk | |||
4. Ghost Town | 11. Funk Shui | |||
5. Armchair Voyager | 12, Lost In Transit | |||
6. A Reptile Dysfunction | 13. Teen Town | |||
7. You | 14. Move The Earth | |||
Unzählige Multiinstrumentalisten, Soundtüftler und Musikproduzenten versuchen sich immer wieder in den unendlichen Weiten des Prog. So auch Matt Sweitzer und Chris Cobel, deren jüngstes Kind auf den Namen CANVAS hört. Auf "Digital Pigeon", im Eigenverlag erschienen und dank Just For Kicks auch hierzulande erhältlich frönen die US-Amerikaner etwas altmodischem Neoprog (das klingt schön paradox, nicht wahr?), der tief in den siebziger und achtziger Jahren verwurzelt ist und keinerlei Scheu vor Pop- und Fusionanleihen hat.
Das erinnert oftmals an das ALAN PARSONS PROJECT, an CAMEL und, dank der Querflöte bei The Spectacle auch ein wenig an die Mannen von Ian Anderson, häufig assoziere ich aber auch, wenn die Blechbläser ins Spiel kommen, die Höhepunkte der Fusionbewegung der siebziger Jahre mit Maynard Ferguson, Chuck Mangione oder Freddie Hubbard. Leider auch mit den damals zu Tage tretenden Schwächen, sprich der Jazzanteil wird doch sehr verwässert und eine gewisse Fahrstuhltauglichkeit erreicht. Obwohl sich gleich drei Musiker das Mikro teilen, finde ich die Vocals auch nicht so richtig packend, am ehesten gelungen vielleicht noch den Auftritt von Gastsänger Bruce Smith bei Catwalk - vielleicht sollte man ihn beim nächsten Mal für das komplette Album verpflichten.
A propos Catwalk: das ist natürlich ein Cover von SAGA und tatsächlich das kompakteste Stück. Dazu fällt noch Teen Town auf, das deutlich jazziger und kantiger, ganz und gar nicht seicht ausfällt - eine Komposition von Jaco Pastorius. Will sagen: die Kompositionen hauen mich nicht vom Stuhl, die Stärken von CANVAS liegen in der Improvisation und den sorgfältig ausgestatteten Arrangements (mit dem einen oder anderen Ausrutscher in Richtung Muzak, wie erwähnt). Kurzum: alles hervorragende Musiker, die bestimmt eine erstklassige Showband abgeben würden, aber sich mit einer eigenen Handschrift noch schwer tun.