Canned Heat Songs From The Road, Ruf Records, 2015 |
Fito de la Parra | Drums, Vocals | |||
Larry Taylor | Bass, Guitar, Vocals | |||
John Paulus | Guitar, Bass, Backing Vocals | |||
Dale Spelding | Harp, Vocals | |||
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CD: | ||||
01. On The Road Again | 08. Chicken Shack Boogie | |||
02. Time Was | 09. Future Blues | |||
03. Don't Know Where She Went (She Split) | 10. Cristo Redentor | |||
04. Nighthawk | 11. Amphetamine Annie | |||
05. So Sad (The World's In A Tangle) | 12. Rollin' And Tumblin' | |||
06. Going Up The Country | 13. Let's Work Together | |||
07. Oaxaca | 14. Euro Boogie | |||
DVD: | ||||
01. On The Road Again | 09. Chicken Shack Boogie | |||
02. Time Was | 10. Have A Good Time | |||
03. I'm Her Man | 11. Future Blues | |||
04. Don't Know Where She Went (She Split) | 12. Cristo Redentor | |||
05. Nighthawk | 13. Amphetamine Annie | |||
06. So Sad (The World's In A Tangle) | 14. Rollin' And Tumblin' | |||
07. Going Up The Country | 15. Let's Work Together | |||
08. Oaxaca | 16. Euro Boogie | |||
Im sage und schreibe 50. Jahr ihres Bestehens befindet sich die Band, die einst von den Blues-Enthusiasten Bob „“The Bear“ Hit und Alan “Blind Owl” Wilson gegründet wurden. Nicht ganz von Beginn, aber schon so eine Art „Gründungsmitglieder“ sind Adolfo “Fito“ de la Parra, am Schlagzeug und Larry “The Mole“ Taylor am Bass. Letzter zwar mit diversen Auszeiten, aber diese beiden waren und sind es, die CANNED HEAT den unwiderstehlichen und unverkennbaren Boogie-Rhythmus durch die Venen gepumpt haben.
Mit dem Blues Harp-Virtuosen Dale Spalding und John Paulus, der bereits von 2000 bis 2006 Mitglied der Band war und aktuell für den gesundheitlich angeschlagenen Harvey Mandel wieder eingestiegen ist, hat man zwei Mitstreiter auf der Bühne, die den Geist von CANNED HEAT perfekt und authentisch weiterleben lassen.
Im März dieses Jahres war man in der Bonner Harmonie zu Gast und Ruf Records hat daraus in bewährter Manier eine Folge seiner “Songs From The Road“-Reihe gemacht. Also ein Package aus CD und DVD, wie man es schon zahlreichen Künstlern aus dem eigenen Stall hat angedeihen lassen.
Egal ob CD oder DVD, wenn das Intro und die ersten Boogie-Töne von On The Road Again hervorquellen, kann sich wohl kaum ein Blues- und Boogie-Fan eines wohligen Schauers erwehren und manches Haar richtet sich auf. Sofern denn noch vorhanden…
Die vier Musiker haben diese Musik im Blut und entsprechend leicht geht ihnen das von der Hand und ist trotzdem so dermaßen ansteckend. Geschickt werden die Klassiker der Band im Programm verteilt und dazwischen mit exotischeren Songs aufgelockert. Aber, ob Hit oder (dem Publikum) unbekanntere Nummer, es wird hier auf höchstem Niveau musiziert.
Schön ein bisschen ein Faible für Blues Harp sollte man schon mitbringen, aber die Band variiert so geschickt, dass wirklich keine Nummer Längen aufweist oder gar langweilig wird.
Dabei dehnt man schon den ein oder anderen Song für einen Jam etwas aus, aber wie gut man Blues, Rock, Jazz und R&B ineinander verzahnt lässt das Programm durchgehend spannend bleiben.
Das liegt nicht zuletzt an der Flexibilität der Musiker. So greift Bassist Larry Taylor auch mal zur Gitarre und liefert wundervolle Beispiele von Bassläufen auf der Gitarre im Wechsel mit jazzigen Licks und Akkorden. John Paulus ist dafür mehr für die rockigeren Elemente zuständig und lässt seine Gibson gern mal in grellen Tönen aufheulen. Sehr wohl weiß er aber, wann er sich zurückhalten muss. Dafür sitzt schließlich Fito de la Parra, wie der Pate des Boogie, hinter ihm Schlagzeug, hält den Laden zusammen und swingt, wie der Teufel. Sofern der swingt…
Also ich finde, in dieser Vierer-Besetzung kommt die Band wieder dem am Nähesten, wie sie einst geklungen haben, auch wenn heute manches etwas zeitgemäßer zelebriert wird.
Die Klassiker, wie Amphetamine Annie, Let's Work Together oder die Woodstock-Hymne Going Up The Country kommen absolut gut rüber und man kann sich schwer vorstellen, dass diese Songs, von anderen gespielt, eine ähnliche Magie entwickeln könnten, wie zumindest an diesem Abend in der Bonner Harmonie. Wer die Zeit hat, sollte auf jeden Fall der DVD den Vorzug geben. Nicht nur wegen zwei Songs mehr, sondern besonders, weil es Spaß macht, zu sehen, wie die "alten Wölfe" immer noch mit ungeheuerer Spielfreude bei der Sache sind.
CANNED HEAT haben Bob Hites Spruch auch nach all den Jahren immer noch verinnerlicht: “Don’t Forget To Boogie“. Und daran halten sich Band wie Fans in vorbildlicher Weise.