Canned Heat

Live At Rockpalast 1998

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 27.04.2022
Jahr: 2022
Stil: Blues, Rock
Spiellänge: 76:05
Produzent: Peter Rüchel

Links:

Canned Heat Homepage


Plattenfirma: MIG Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Stranger
02. Bullfrog Blues
03. On The Road Again
04. Don't Know Where She Went (She Split)
05. See These Tears
06. Goin' Up The Country
07. Boogie Music
 
08. Til The Money Runs Out
09. Iron Horse
10. One Kind Favor
11. Let's Work Together
12. Woodstock Boogie
13. Amphetamine Annie
Musiker Instrument
Robert Lucas Vocals, Guitar
Larry Taylor Guitar
Greg Kage Bass
Fito de la Parra Drums

“Are you ready to boogie?“ Der alte Schlachtruf hat noch nie seine Wirkung verfehlt, Schon gleich gar nicht, wenn er von der Boogie-Band schlechthin kommt. Neben John Lee Hooker hat sich wohl niemand so um diese Musik verdient gemacht, wie CANNED HEAT.

Mit “legendär“ kann man die Band ja gar nicht gebührend beschreiben. 55 Jahre sind es mittlerweile, seit die Band gegründet wurde. Am 1. Dezember 1967 spielte Fito de la Parra (auf dessen Buch “Living The Blues“ ich hier nochmal zwingend verweisen möchte) seinen ersten Gig mit “THE HEAT“ und längst ist er die Antriebsfeder dieser Truppe, die über die Jahre unglaubliche 50 (!) Musiker in ihren Reihen hatte. Zahlreiche davon gingen den Weg alles weltlichen.

 

An diesem Abend hier, wir schreiben den 13. April 1998, gastierte die Band in der Bonner Biskuithalle für den renommierten Rockpalast. Mit 16:9 Formaten gab man sich da noch nicht zwingend ab, weshalb die DVD auch im bewährten 4:3 Bild daherkommt. Neben Fito zählte zu der Zeit Larry Taylor, aus der klassischen Besetzung, zur Band. Mit dem Unterschied, dass “The Mole“ mittlerweile vom Bass auf die Lead-Gitarre umgestiegen war und da einenrichtigen guten Job ablieferte. Den Bass übernahm zu jener Zeit Greg Kage und Lead-Gesang sowie Slide-Gitarre und Mundharmonika lag in den Händen – und Stimmbändern – von Rober Lucas. Einer Erscheinung, irgendwo zwischen Bob Hite und Lowell George.

 

Man muss fast schon sagen, “natürlich“ verstarb Lucas mit gerade mal 46 Jahren zehn Jahre nach diesem Mitschnitt an einer Überdosis. Larry Taylor hielt länger durch, als mancher geglaubt hätten, aber der Krebs machte seinem Leben 2019 ein Ende. Hier war er zweifellos noch gut in Form und überzeugte mit seinem Spiel ebenso, wie mit seinem Gesang bei Don't Know Where She Went (She Split), den er sich hier mit Greg Kage teilt. “THE HEAT“, und das muss man ihnen zu Gute halten, haben sich nie bei Zeitgeist oder irgendwelchen Moden in Sound oder Stil angedient. Ich weiß nicht, ob es noch eine Band gibt, von der man das behaupten kann. Die Band hat immer den Blues und den Boogie gespielt und das macht sie auch hier. Manche mögen sagen, unspektakulär, aber genau darin liegt die Klasse dieser Typen. Die schlagen zwei Töne an und lassen die Magie entstehen. Oder, wie es Fito, nach On The Road Again ausdrückt: “The CANNED HEAT Spirit is alive and well“.

 

Um das zu unterstreichen, braucht man sich nur die ersten Klänge von Goin' Up The Country anzuhören. Wenn stört es, dass die ursprüngliche Querflöte von Lucas' Mundharmonika ersetzt wird? Keinen Menschen! Das einzige, das ich kritisiere, ist, dass Fito de la Parra für diesen – und ein paar andere Songs – seinen Platz am Schlagzeug mit dem Mikro am Bühnenrand tauscht. Sein Gesang ist dabei längst nicht mit der Klasse von Robert Lucas – der wirklich einen klasse Job macht – vergleichbar, aber mit fehlt er dann ganz einfach am Schlagzeug. Seine Vertretung (ich tippe mal auf Roadie) macht da einen guten Job, aber kommt halt nicht ans Original ran. Das wird umso deutlicher, wenn er seinen angestammten Platz wieder einnimmt und Songs wie Let's Work Together oder Amphetamine Annie den richtigen Groove verpasst.

 

Und wer sich diesem Groove, dem Boogie, hingeben will, der ist, zumindest in der bluesigen Variante nirgends besser aufgehoben, als bei CANNED HEAT. Das war so, ist so, und wird – solange Fito de la Parra das aufrecht erhalten kann – auch so bleiben. Also, mit den Worten des unsterblichen Bob “The Bear“ Hite: “Don't forget to boogie!“

 

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