Canned Heat

Live At Montreux 1973

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 24.10.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Canned Heat
Live At Montreux 1973, Eagle Vision, 2006
Bob Hite Vocals, Harmonica
Henry Vestine Electric Guitar
James Shane Electric Guitar, Dobro, Vocals
Richard Hite Bass
Fito De La Parra Drums
Ed Beyer Piano, Organ
Clarence Gatemouth Brown Vocals, Electric Guitar, Harmonica, Violin
Länge: ca. 73 Min Medium: DVD
1. On The Road Again 6. Night Time Is The Right Time
2. Please Mr. Nixon 7. Let's Work Together
3. Worried Life Blues8. Rock'N'Roll Music
4. About My Oo Poo Pa Doo 9. Lookin' For My Rainbow
5. Funky10. Shake'N Boogie

Jawoll, CANNED HEAT, eine der Bands, die ich schon seit meinen Prä-Teenagertagen kenne, weil sie sich mit Hits wie On the road again und Let's work together in den frühen Siebzigern doch tatsächlich in den Charts etablierten ... heutzutage undenkbar.
Jedenfalls liegt heute ein DVD-Konzert dieser Monterey- und Woodstock-gestählten Blues- und Boogie-Institution aus dem Jahre 1973 vor, als sie sich in ihrer kommerziell einträglichsten Phase anschickten, die ehrwürdige Bühne des Montreux-Festivals aufzumischen. Zu dieser Zeit war Gründungsmitglied Alan Wilson schon längst verstorben, die andere treibende Kraft, Bob "The Bear" Hite, stand allerdings noch in vollem Saft, bevor er sich dann 1981 auch in die ewigen Jagdgründe verabschiedete. Gitarrist Henry Vestine sollte ihm in den 90's noch folgen.

Da CANNED HEAT durchaus auch ein Standing in etablierten, schwarzen Blues-Zirkeln genoss, nicht umsonst lud sich 1970 John Lee Hooker die Jungs zum "Hooker'n'Heat"-Stelldichein, war ich auf ein brodelndes Blues-Spektakel gefasst. Dieses Versprechen lösten CANNED HEAT zumindest an diesem Abend im Sommer 1973 nicht vollständig ein.
Der eine oder andere Song besitzt zwar das nötige Feuer, doch zwischendurch hinterlassen die Jungs um den schwergewichtigen, aber dennoch sehr agilen Bob Hite, den Eindruck als seien sie nicht hundertprozentig eingespielt, kommen nicht auf den Punkt bzw. grooven nicht so, wie es sich für eine ausgebuffte Blues-Band gehört. Insofern kann man von einem rundum gelungenen Gig nicht unbedingt sprechen.

Sogenanntes Highlight des Abends sollte wohl offenbar die Kollaboration mit dem seinerzeit hochgeachteten Blues-Man Clarence Gatemouth Brown darstellen, der CANNED HEAT auf einigen Songs als Backing Band missbrauchte. Zumindest entsteht der Eindruck, als fügten sich die Weißbrote allzu devot unter die Fuchtel des damals knapp 50-jährigen, recht extrovertiert agierenden Mr.Gatemouth Brown. Gatemouth bringt den Saal mit gekonnter Anmache und publikumswirksamen Spielereien zwar recht schnell auf seine Seite, verliert sich aber oft genug auch in selbstverliebtem Gegurke, und dirigiert die HEAT im Stile eines Großfürsten. Keine Ahnung wie sich die bleichgesichtigen Blues-Jünger dabei auf der Bühne fühlten ... Bei aller Kritik kommt so ein Song wie Please Mr. Nixon dennoch gut rüber und köchelt tatsächlich mehr als nur auf Sparflamme.

Der Sound dieses immerhin schon 33 Jahre zurückliegenden Konzertes versetzt ob seiner Transparenz in Erstaunen, die Kameraführung bleibt zeitgemäß ruhig und abgeklärt (Siebziger Jahre eben).
Der CANNED HEAT-Montreux-Gig, der den Betrachter wie gesagt mit Höhen und Tiefen unterhält, bleibt aber zweifelsfrei als lehrreiches Zeitdokument ein wertvoller und sicherlich nicht unwichtiger Beitrag zur Geschichte des Blues, insbesondere auch im Hinblick auf das leicht zwiespältige Aufeinandertreffen zweier Generationen und zweier Blues-Auffassungen. The master met his servants back in '73.

Frank Ipach, 24.10.2006

 

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