Canned Heat

Finyl Vinyl

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.04.2024
Jahr: 2024
Stil: Blues, Rock, Boogie
Spiellänge: 47:03
Produzent: Skip Taylor, Adolfo 'Fito' de la Parra & Jimmy Vivino

Links:

Canned Heat Homepage


Plattenfirma: Ruf Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Dave Alvin

Joe Bonamassa

The Vivino Brothers Band

Alan Wilson

Titel
01. One Last Boogie
02. Blind Owl
03. Goin' To Heaven (In A Pontiac)
04. So Sad (The World's In A Tangle)
05. East/West Boogie
06. Tease Me
 
07. A Hot Ole Time
08. You're The One
09. When You're 69
10. Independence Day
11. There Goes That Train
Musiker Instrument
Dale Spalding Harmoncia, Vocals
Afolfo 'Fito' de la Parra Drums
Jimmy Vivino Guitars, Keyboards, Vocals
Richard 'Rick' Reed Bass

Braucht's jetzt wirklich ein paar alte weiße Männer, um uns zu erklären, dass es auf dieser Welt an vielen Stellen, vorsichtig ausgedrückt, nicht so toll läuft? Wahrscheinlich nicht, aber den Aufruf aus So Sad (The World's In A Tangle) “Too much smoke, too much gas, too little green and it's goin' fast, help us now an shake your y'ass“ kann sich jede Generation zu Herzen nehmen. Anscheinend ist dies leider nicht geschehen, denn diesen Song hatten CANNED HEAT – damals noch als junge weiße Männer - bereits 1970 geschrieben und auf ihrem fünften Album, “Future Blues“, veröffentlicht. Also muss es eben heute nochmal sein und dem Anlass gemäß, swingt es nicht mehr so sehr, wie in den vorherigen Jahren, sondern hat mehr Drive und Druck. Was auch daran liegt, dass neben Jimmy Vivino, der inzwischen der Hauptgitarrist der Band ist, Joe Bonamassa die Lead-Gitarre spielt. Der fügt sich gut ein und so klingt der Titel frisch und (leider immer noch) aktuell.

 

Ein weiterer Gast findet sich für eine weitere Reminiszenz ein: Dave Alvin hat um den Bandgründer Alan 'Blind Owl' Wilson eine nette Geschichte verfasst und erzählt diese im Sprechgesang, natürlich über einen Boogie, in Blind Owl und spielt natürlich auch Gitarre. Ergänzt sich prima mit Dale Spaldings Harmonika. Im vorgerückten Alter, in dem die meisten Herren hier sind, macht man sich so seine Gedanken, aber sollte es eines Tages soweit sein, dann stilvoll: Goin' To Heaven (In A Pontiac), bitteschön. Aber wenn das in so einen munteren Rock'n'Roll verpackt ist, dann sollte Aufstieg und Eintritt kein Problem darstellen. Jimmy Vivino liefert den rauen Gesang und natürlich die rockende Gitarre und Dale die passende Mundharmonika. Da wird kein Rad neu erfunden, da rockt man gut, gepflegt und geradeaus. Gut isses!

 

Für ein Instrumental waren THE HEAT auch immer mal gut und mit dem East/West Boogie werden sie zwar keine Probleme zwischen Ost und West lösen, aber hört man, wie gut sich östliche und westliche Elemente verknüpfen lassen, dann ist ja vielleicht doch etwas Hoffnung möglich. Zur not lehnt man sich in so einen coolen Boogie-Blues, wie Tease Me, zurück und genießt das wunderbare Harp-Spiel von Dale Spalding. Ich hab wirklich den Eindruck, diese Besetzung hat das Potenzial, mindestens bis zum 60. weiterzumachen. Zur Not macht man eine neue Dust My Broom-Adaption, arrangiert etwas, nennt sie You're The One und schon ist Frau und Mann in bester Boogie-Stimmung. When You're 69 sei auch denen empfohlen, die noch nicht so alt sind, oder womöglich darüber und die Lyrics zu diesem Blues (was auch sonst?) lassen sich im beiliegenden Booklet mit- oder nachlesen. Auch das zeugt von Klasse und Stil, wenn sowas heute noch gemacht wird.

 

Dieses Album erscheint am 5. April 2024, was natürlich ein Zufall ist, weil Alben in der Regel freitags rauskommen, aber tatsächlich ist das auch der Todestag von Bob “The Bear“ Hite, der 1981 an diesem Datum verstorben ist. Also einerseits ein würdiger Termin dafür und andererseits wird sich “Der Bär“, zusammen mit Alan Wilson, Henry “Sunflower“ Vestine, Larry “The Mole“ Taylor und den vielen anderen aus der HEAT-Familie, die mittlerweile verstorben sind, sicherlich mit breitem Grinsen irgendwo auf eine Wolke, oder was es da so gibt, niederlassen, etwas stimmungsförderndes genießen und sich, wie wir hier unten, am ersten CANNED HEAT -Album seit 15 Jahren erfreuen. Und ein abschließendes “Don't forget to boogie!“ wird er mit Sicherheit parat haben. Die Band ist weiterhin auf Tour. Auch in Deutschland, und wer die Chance hat, sollte sich diese Legende nochmal geben.

 

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