Candye Kane

Coming Out Swingin'

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.08.2013
Jahr: 2013
Stil: Blues, Swing, Rock′n′Roll

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Candye Kane Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Candye Kane
Coming Out Swingin', Vizztone, 2013
Candye KaneVocals
Laura ChavezGuitars
Fred RautmannDrums
Kennan Shaw, Thomas YearsleyBass
Leo DombeckiOrgan
Bill CaballeroTrumpet
April WestTrombone
Jonny ViauSaxophone
Sue PalmerPiano
Billy WatsonHarmonica
Casey HensleyVocals
Produziert von: Laura Chavez, Thomas Yearsley Länge: 43 Min 52 Sek Medium: CD
01. Coming Out Swingin'08. I Wanted You To Walk
02. Rock Me To Sleep09. Darling Baby
03. I'm The Reason Why You Drink10. Barbed Wire Mouth
04. When Tomorrow Comes11. What Love Can Do
05. Rise Up!12. Au Revoir Y'All
06. Invisible Woman13. Marijuana Boogie
07. You Ain't All That

Man mag schon gar nicht mehr fragen, aus welcher Lebenskrise Candye Kane gerade wieder herauskommt - das Mädel bekam vom Schicksal schon so viele Nackenschläge - aber dass es erneut mit einem breiten Lächeln geschieht, das zeigt jedes Bild, das auf ihrem neuen Album zu sehen ist und das hört man aus jeder Nummer. Der Titel eines ihrer Vorgängeralben, "Superhero", trifft also weiterhin auf Candye zu. Weiterhin ist ihre Musik natürlich auch ein flotter Mix aus Rock'n'Roll, R&B, Blues und natürlich jede Menge Swing. Somit ein leicht doppeldeutiger Albumtitel: "Coming Out Swingin".
Das Cover macht noch zwei Sachen deutlich: Es wurde live und analog aufgenommen und Candye Kanes Gitarrenpartnerin Laura Chavez wirbelt wieder an der Sechssaitigen. Das macht Chavez gewohnt routiniert, hält sich im Hintergrund, setzt die passenden (Solo-) Akzente. Wie schon im eröffnenden Titelsong. Das Schlagzeug hämmert wie in den seligen 50ern und schon pushen die Bläser das Teil voran. Das kommt sofort ordentlich Stimmung auf, denn wie gewohnt strahlt der Gesang von Candye eine Fröhlichkeit aus, die einfach ansteckt. Man fühlt sich bei dieser flotten Blues/Swing-Revue gern an Brian Setzers Orchesterversionen von Klassikern, Eigen- und STRAY CATS-Kompositionen erinnert. Nur dass hier alles etwas lockerer rüberkommt.

Auch hier gibt es ein paar Fremdkompositionen, aber Candye Kane macht sie alle zu ihren eigenen Titeln. Den hüpfenden Boogie I'm The Reason Why You Drink (klasse Soli von Mrs. Chavez und Billy Watson an der Blues Harp!) - hier spielt sie in ihrem ureigensten Terrain - liefert sie mit demselben Esprit wie das herrlich groovende When Tomorrow Comes, im frühen Rock'n'Roll-Stil, und das pumpende Soul-Monster Rise Up. Besonders Letzteres klingt schon beim ersten Hören, als wäre das ein Jahrzehnte alter Klassiker. Dabei wurde er erst für dieses Album geschrieben.
Schwer zu sagen, wo hier die Höhepunkte liegen, denn derer sind so viele. Der tolle Klang von Laura Chavez' Gitarre und ihr Können auf diesem Instrument gehören sicher dazu. Ohne sich in den Vordergrund zu drängen, dominiert sie das Geschehen auf Augenhöhe mit Candye. Das macht sich besonders gut in dem Midtempo-Blues Invisible Woman. Es ist ein richtiges Zwiegespräch, ein Ergänzen, was Sängerin und Gitarristin hier zelebrieren und man kann sich das bereits gut auf der Bühne vorstellen.
Spaßiger wird’s logischerweise beim swingenden You Ain't All That, das wieder mit seiner Lockerheit ansteckt.

Die analoge Aufnahmeweise macht sicher viel davon aus, dass man sich beim Hören von diesem Album um 50 Jahre zurückversetzt fühlt. Wer würde nicht zu I Wanted You To Walk durch einen imaginären Western gallopieren wollen? Oder über den Boardwalk, wehenden Rockes oder breitbeinig mit hochgestelltem Kragen - je nach Geschlecht - zu Darling Baby. Der nötige Herzschmerz wird mitgeliefert und vor allem durch Jonny Vaus Saxofon befeuert.
Wer's rock'n'rolliger und gitarrenbetonter liebt, dem gibt Fräulein Chavez mit Barbed Wire Mouth eine Breitseite und wer lieber die melancholisch/ romantische Seite hervorkehrt, wird bei What Love Can Do, mit herrlich stimmungsvoller Hammond, fündig.
Ein starkes Flair aus der Aufbruchszeit des Rock'n'Roll wird auf diesem Album verbreitet und Candye Kanes sprühende Lebensfreude und ihr Humor - der sich auch in Titeln wie dem rasanten Marjuana Boogie ausdrückt - sorgen ein weiteres Album lang für puren Genuss und Unterhaltung mit dem gewissen Augenzwinkern. Welcome back, Supergirl!

Epi Schmidt, 28.07.2013

 

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