Candlebox

Disappearing In Airports

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.04.2016
Jahr: 2016
Stil: Alternative Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Candlebox
Disappearing In Airports, Eternal Sound Records, 2016
Kevin MartinGesang
Mike LeslieGitarre
Brian QuinnGitarre
Adam KuryBass
Dave KrusenSchlagzeug
Gastmusiker
Matt MoranGitarre
Carson SlovakProgramming, Gitarre & Percussion
Produziert von: Carson Slovak & Grant McFarland Länge: 51 Min 21 Sek Medium: CD
01. Only Because Of You07. The Bridge
02. Vexacious08. Spotlights
03. Supernova09. Crazy
04. Alive At Last10. God's Gift
05. I've Got A Gun11. Keep On Waiting (Bonus Track)
06. I Want It Back12. All That We Got (Bonus Track)

Als Anfang der 1990er Jahre Grunge zum alles beherrschenden „Sound“ (mehr dazu im Laufe des Textes) im Musikbusiness wurde, da nahmen die Plattenfirmen auch eine Vielzahl Bands unter Vertrag, nur weil diese den „Look“ hatten oder aber aus der richtigen „Gegend“ – sprich Seattle – kamen. In manchen Fällen hatten sie dabei aber auch ein glückliches Händchen, wie etwa bei CANDLEBOX. 1993 wurde die Band von Madonnas Label Maverick unter Vertrag genommen und brachte noch im selben Jahr ihr selbstbetiteltes Debüt auf den Markt, das Dank der Hit-Single Far Behind mehr als drei Millionen Einheiten alleine in den USA absetzen konnte und es auf Vierfach-Platin brachte. Zwei Jahre später setzte die Band mit “Lucy“ auf einen deutlich härteren Sound und konnte damit nicht mehr ganz an die Erfolge des Erstlings anknüpfen. Und trotz einer Rückbesinnung auf den eigenen ursprünglichen Sound beim dritten Werk, “Happy Pills“, gingen die Absatzzahlen noch weiter in den Keller. Nach Streitigkeiten mit der Plattenfirma folgte das vorläufige Ende für die Band.

Aber als sieben Jahre später eine “Best Of“-Kompilation zusammengestellt wurde, fand das Quartett in Original-Besetzung für eine Tournee durch die USA mit insgesamt 70 Konzerten zusammen. Anschließend folgten ein paar Umbesetzungen aber dann 2008 das Comeback-Werk “Into The Sun“ (kam bis auf Platz 32 in den Charts), dann die CD/DVD “Alive in Seattle“ und 2012 noch “Love Stories And Other Musings“ – allesamt sehr gute Veröffentlichungen, mit denen die Band jedoch nie wieder wirklich große Erfolge feiern konnte. Da waren die Musiker teilweise mit anderen Projekten deutlich besser dran: Sänger Kevin Martin mit THE GRACIOUS FEW (der Band, die er mit den verbliebenen Musikern der Gruppe LIVE gegründet hatte) und Peter Klett sowie Patrick Dahlheimer, die sich im vergangenen Jahr zu Gunsten von LOTUS CRUSH bei CANDLEBOX verabschiedeten und durch Brian Quinn und Ex-PEARL JAM-Drummer Dave Krusen ersetzt wurden.

Photo-Credit: Gordeon Music

Aber die Band beweist Durchhaltewillen und legt nach vierjähriger Wartezeit das neue Opus, “Disappearing In Airports“, vor. Grunge ist mittlerweile eigentlich nur noch eine Bezeichnung für die großen Überlebenden Bands der damaligen Zeit wie PEARL JAM, SOUNDGARDEN oder ALICE IN CHAINS (zumal es ja ohnehin nie eine wirkliche Genre-Bezeichnung war, da die Gruppen allesamt sehr unterschiedlich klangen und mehr durch ein Lebensgefühl und eine gemeinsame Einstellung denn einen Sound verbunden waren). CANDLEBOX gehören da schon seit dem Vorgänger eher zu dem, was man landläufig als Alternative Rock bezeichnet. Das bedeutet, dass die großen verzerrten Sound-Wände der Vergangenheit angehören, vielmehr betören die Amerikaner mittlerweile durch feine Melodien, die sich beängstigend schnell in den Gehörgängen festsetzen und den Hörer dazu bringen, sich das Album wieder und wieder und immer wieder anhören zu wollen.

Dabei klingt das Quintett stellenweise wie eine überaus gelungene Mischung aus MATCHBOX 20 und den KINGS OF LEON, bietet aber deutlich mehr Abwechslungsreichtum in seinen Kompositionen. Aber Songs wie Only Because Of You, Supernova, Alive At Last, I Want It Back oder auch Spotlights sind sowohl eingängig als auch absolut geschmackssicher was die Instrumentierung und Melodieführung betrifft, ohne sich dabei offensichtlich dem Massengeschmack anzudienen. Dazwischen platzieren CANDLEBOX aber mit Vexacious, I’ve Got A Gun, The Bridge, Crazy sowie insbesondere auch God’s Gift einige kernige Rock-Nummern, die den Rockfans genügend Futter bieten, um diese „bei der Stange“ zu halten.

“Disappearing In Airports“ ist eines dieser Alben geworden, an denen man sich einfach nicht satt hören kann. So viele unterschiedliche Stimmungen und Facetten werden offeriert und berühren den Hörer auf so unterschiedliche Art und Weise, seien es die Texte oder die Gesangs- beziehungsweise die Gitarren-Melodien. Man merkt CANDLEBOX an, dass sie hier keine anderen Erwartungen erfüllen wollen außer ihre eigenen. Interessenten wird dabei dringend dazu geraten, sich die Version mit den beiden europäischen Bonus-Tracks Keep On Waiting und All That We Got zuzulegen, denn insbesondere der letztere Song ist ein wunderbarer Abschluss für dieses – aus meiner Sicht bislang beste - Album der Band. Kein Grunge mehr, dafür aber ganz exzellenter Alternative Rock.

Marc Langels, 01.04.2016

 

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