California Transit Authority Full Circle, 7 Jazz, 2009 |
Danny Seraphine | Drums | |||
Marc Bonilla | Guitar | |||
Larry Braggs | Vocals | |||
Ed Roth | Keyboards & Organ | |||
Mick Mahan | Bass | |||
Peter Fish | Synthesizer, Organ & Accordeon | |||
Gäste: | ||||
Brandon Fields | Saxophone | |||
Nick Lane | Trombone | |||
Lee Thornburg | Trumpet | |||
Walter Rodriguez | Percussion & Organ | |||
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01. Something Different | 08. West Virginia fantasies | |||
02. Introduction | 09. Colour My World | |||
03. South California Purples | 10. Mississippi Delta Blues | |||
04. Make Me Smile | 11. Antonio's Love Jungle | |||
05. Dreams | 12. I'm A Man | |||
06. Happy Cause I'm Going Home | 13. 25 Or 6 To 4 | |||
07. Several Thousand | ||||
Ein bisschen schmeckt das ja nach der späten Rache des Danny Seraphine. 1990, nach 23 Jahren Tätigkeit als Schlagzeuger bei CHICAGO geschasst, nimmt er sich nicht nur der frühen Klassiker seiner ehemaligen Stammband an, nein, er nennt sein Projekt auch CALIFORNIA TRANSIT AUTHORITY, ganz in Anlehnung an den ursprünglichen Bandnamen CHICAGO TRANSIT AUTHORITY, der ja bekanntermaßen nach Intervention der örtlichen Verkehrsbetriebe in CHICAGO abgekürzt wurde. Gemeinsam mit dem das musikalische Zepter öfter übernehmenden fingerflinken, eher aus der Fusionecke kommenden Gitarristen Marc Bonilla (KEITH EMERSON BAND), Larry Braggs (TOWER OF POWER) und vielen anderen empfindet Seraphine dabei die wichtigsten Stationen seines musikalischen Lebens nach.
Begrüßenswerterweise werden nicht alle alten CHICAGO-Songs einfach übernommen, sondern zum Teil gewissermaßen in die Jetztzeit transferiert. Aus Make Me Smile wird eine sanft psychedelische Instrumentalnummer, West Virginia Fantasies erhält eine Funkanstrich und Steve Winwoods I’m A Man, einer der größten Erfolge der frühen CHICAGO, wird zur Latinonummer mit einem gut gelaunten B 3-Solo durch Keith Emerson. Zugegebenermaßen geht im einen oder anderen Moment die Magie der fantastischen Originale verloren, die eine unnachahmliche Mischung aus zarter Zerbrechlichkeit und urwüchsiger, im Jazz-Rock fußender Energie ausstrahlten, aber spätestens wenn 25 Or 6 To 4 in einer furios dampfenden Liveversion den Kessel zum Brodeln bringt, ist man versöhnt.
Ausdrücklich hervorgehoben wird nicht nur in den Liner Notes von Seraphine im übrigen Terry Kath, der viel zu früh verstorbene Gitarrist CHICAGOs, der nicht nur einen erdigen Gegenpol zur Bläserfraktion darstellt, sondern ein herausragender Virtuose an seinem Instrument war. South California Purples und Mississippi Delta Blues sind auch heute noch großartige Songs, die hier mit mächtig Power und (vor allem dank Braggs) einer Prise Soul neu aufgelegt werden. Man muss abwarten, wie der Weg von CTA weiter geht, ob es auch noch mehr Neues. Eigenes Material geben wird und wie dies im vergleich mit diesen Jahrhundertsongs abschneiden wird. Bis dahin hat mir dieses Crossover Projekt aus Jazz Rock, Blues, Art Rock und Funk dank der mit hörbarem Spaß beteiligten Vollblutmusiker trotz anfänglicher Skepsis durchaus viel Freude bereitet.