California Breed

California Breed

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.05.2014
Jahr: 2014
Stil: Classic Rock

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Redakteur(e):

Nachgehakt

Marc Langels

Ralf Frank

Frank Ipach

Michael Masuch


California Breed
California Breed, Frontiers Records, 2014
Glenn HughesGesang & Bass
Andrew WattGitarre & Gesang
Jason BonhamSchlagzeug
Produziert von: Dave Cobb Länge: 52 Min 02 Sek Medium: CD
01. The Way07. Days They Come
02. Sweet Tea08. Spit You Out
03. Chemical Rain09. Strong
04. Midnight Oil10. Invisible
05. All Falls Down11. Scars
06. The Grey12. Breathe

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Das Ende der Super-Group BLACK COUNTRY COMMUNION kam 2013 nahezu ebenso überraschend wie ihre Gründung nur vier Jahre zuvor. In der Zwischenzeit hatten sie drei Studio-Alben und ein Live-Werk eingespielt. Der Split scheint insbesondere Sänger und Bassist Glenn Hughes mächtig zugesetzt zu haben, denn 'The Voice Of Rock' wusch danach eine Menge schmutziger Wäsche sehr öffentlichkeitswirksam und schob die Verantwortung einzig und alleine auf Gitarrist Joe Bonamassa. Aber nun macht Hughes ja wieder das, was er am besten kann: Musik.

Von BLACK COUNTRY COMMUNION hat er sich Schlagzeuger Jason Bonham für sein neues Projekt mitgebracht. Und komplettiert wird die Gruppe von dem jungen Amerikaner Andrew Watt an der Gitarre. Zusammen haben sie binnen kürzester Zeit ein Album unter dem Namen CALIFORNIA BREED eingespielt. Darauf bieten sie eine Art Retro-Rock wie man ihn schon ansatzweise von der BLACK COUNTRY COMMUNION her kannte. Aber im Gegensatz zu der Vergangenheit fehlt hier der Blues-Touch, den Joe Bonamassa alleine durch seine Art zu spielen mitbrachte. Andrew Watt ist ein Gitarrist, der Anfang der 1990er vom Grunge aber auch sehr deutlich vom klassischen Rock der 60er und 70er Jahre beeinflusst wurde. Watt erweist sich dabei mit seinem rauen Spielstil und seinen teilweise von Jimi Hendrix inspirierten Licks als nahezu idealer Sidekick für Hughes, der hier natürlich die Zügel des Handelns fest in der Hand hält.

Leider hat die Muse die Band dabei eher selten geküsst. Der Opener The Way wird durch Hughes Gekreische (anders kann man das leider kaum beschreiben) nahezu erschlagen Die erste Single Sweet Tea klingt dabei in Zügen verdächtig nach einem Robert Palmer-Hit aus den 80ern und auch der Großteil der anderen Songs kommt kaum über soliden Durchschnitts-Rock (The Grey, Days They Come, Spit You Out) hinaus. Es fehlen einfach die zündenden Ideen, die großartigen Riffs oder die einschmeichelnden Melodien. Einzig Tracks wie Midnight Oil, Chemical Rain oder die Ballade All Falls Down können auch mal mit einer schönen Gesangsmelodie überzeugen und hängen bleiben.

Meiner Meinung nach sollte Hughes sich und dem Hörer außerdem künftig den Gefallen tun und auf die hohen Schreie und Melodiebögen verzichten. Sie strapazieren seine Stimme mittlerweile zu sehr und führen dazu, dass es sich bei 'The Voice of Rock' mittlerweile häufig dann eher mal nach kreischen als nach singen anhört. Von den Musikern kann mich auch am ehesten Schlagzeuger Jason Bonham mit einigen sehr gelungenen Grooves überzeugen. Zumal er sich in der Trio-Besetzung hier deutlich aktiver und involvierter zeigt als noch bei der BLACK COUNTRY COMMUNION. Bei CALIFORNIA BREED erinnert er mit seinem wuchtigen und trotzdem akzentuierten Stil sehr an die Arbeit seines Vaters.

CALIFORNIA BREED bieten auf ihrem Debüt auf jeden Fall noch eine ganze Menge Luft nach oben. Die Band kann auf ihrem Debüt nicht an die Qualitäten ihrer Vorgänger anschließen. Man bekommt das Gefühl, dass die Musiker sich erst noch kennenlernen und finden müssen und lernen sich und ihren Fähigkeiten zu vertrauen, um das Optimum aus ihren Fähigkeiten zu machen.

Marc Langels, 12.05.2014

Photocredits: Joe Lester

Alles richtig gemacht, Mr. Hughes. Nach dem bedauernswerten Split der vielversprechenden Blues-Rock Supergroup BLACK COUNTRY COMMUNION spekulierte alle Welt um die Nachfolge Joe Bonamassas. Hughes, der alte DEEP PURPLE Bassman und Rock-Shouter par excellence drehte den Spieß einfach um, schloss kurzerhand das ehrenvolle Kapitel BCC und wuchtete selbsbewusst ein neues Projekt aus der Hüfte. Ein extrem bissiges, giftiges Hard-Rock Monstrum namens CALIFORNIA BREED.

Eines vorweg: CALIFORNIA BREED klingen besser, frischer, abwechslungsreicher als BCC. Warum? Zunächst weil Hughes besser singt denn je - unglaublich wie packend der Mann in diesem Alter noch brüllen und säuseln kann - des Weiteren weil der neue Axeman Andrew Watt, ein 23-jähriger Jungspund aus New York, einen komplett anderen Ansatz verfolgt als der blues-orientierte Bonamassa. Und vor allen Dingen weil der forsche Watt sich mit frischen und blühenden Ideen ins gemeinschaftliche Songwriting einbringt, offenbar sämtliche Rock-Jahrzehnte inhaliert hat und gereifte Tradition mit neuzeitlichem Pfeffer verquirlt.
Nicht zu vergessen, die immense Qualität des John Bonham Sohnes Jason, der den ohnehin beachtlichen Fertigkeiten seines Erzeugers inzwischen zu enteilen scheint. Die wallenden Keyboards von BCC's Derek Sherinian werden hier rein gar nicht vermisst.
Zuguterletzt überzeugt noch der Sound des Albums: Producer Dave Cobb (RIVAL SONS) drechselt einen völlig anderen Sound als der vormalig tätige Kevin Shirley, dessen Soundmuster langsam begannen langweilig zu werden.

Glenn Hughes und Andrew Watt scheinen vorerst das neue Traumpaar des Hard-Rock zu sein. So viele gute Songs auf einem Album findet man selten. Andrew Watt zieht alle Register, tut sich weniger durch schnellfingrige Soli, denn durch markantes ökonomisches Riffing hervor, klingt quasi wie teuflischer Hybrid, gezüchtet aus den Genen solcher Saitenschwinger wie Jimmy Page, Toni Iommi, Slash, Stevie Salas und John Frusciante. Auch Watts wunderbares Fingerspitzengefühl für den Einsatz diverser Effektgeräte lässt den Gitarrenfreak mit der Zunge schnalzen.

Ein absolut beeindruckendes und mitreissendes Hard-Rock Album. Bleibt zu hoffen, dass die drei Egos sich nicht so schnell überwerfen und ihr Qualitätslevel halten können.

Frank Ipach, 11.05.2014

Photocredits: Joe Lester

Was so ein echtes Rock'n Roll Alphatier wie Glenn Hughes ist, den wirft auch ein musikalischer Aderlass wie der Weggang von Joe Bonamassa und Derek Sherinian (ex-Supergroup BLACK COUNTRY COMMUNION) nicht aus der Bahn.
Kurz mal durchgeschüttelt, den Bass geschultert und mit einer in New York beheimateten Frischzellenkur namens Andrew Watt an der Gitarre, sowie Jason Bonham als treibende Kraft an der Schiessbude, CALIFORNIA BREED als dynamisch und herzhaft rockendes Trio aus der Taufe gehoben.

Wer hier Überraschungen erwartet, sieht sich gleichmal mit The Way, das sich in guter alter LED ZEPPELIN'scher blues- rockiger Manier über den Hörer ergiesst, und durch Bonhams kräftig bearbeiteten Felle bei Sweet Tea eines besseren belehrt, zumal Andrew Watts einen robust knackigen Gitarren-Einstand nach Maß hinlegt und ordentlich auf die Tube drückt.

Waren BCC noch mehr innerhalb eines DEEP PURPLE Einflusses zu verorten, lauern hier doch mehr die ZEPS (Chemical Rain) und WHOs (Strong) dieser Welt im Hintergrund, lassen aber auch genug Freiraum für balladeske Highlights wie All Falls Down, die im Heavy Rotation Rockradio ihren Platz finden sollten.

Andrew Watt tut der Band eindeutig gut, treibt die "alten" Herren durch handwerklich makellos vorgetragene Saitenhexerei bei Invisible und Days The Come ordentlich an und mauschelt auch noch frech 2 PAC's California Love in den Scars-Riff hinein.

Meine Herren, die Chemie stimmt auf jeden Fall durch die Bank weg und wir sind gespannt auf weitere gemeinsame musikalische Taten.

Michael Masuch, 11.05.2014

Photocredits: Joe Lester

Raider heißt jetzt Twix und BLACK COUNTRY COMMUNION heißen CALIFORNIA BREED.
Die Umbenennung hätte man sich sicherlich sparen können, obwohl natürlich mit Keyboarder Derek Sherinian und Gitarrist Joe Bonamassa zwei tragende Säulen nicht mehr dabei sind. Die Keys waren eigentlich von Anfang an überflüssig und mit dem Nachwuchstalent Andrew Watt hat die Band einen mehr als gleichwertigen Ersatz gefunden, der sich stilistisch allerdings trotz seiner Jugend (23) auf ziemlich alten Pfaden bewegt. "Ich wuchs zwar mit all den Grunge Bands auf," sagt Watts, "aber mein Vater spielte mir dauernd die STONES, THE WHO oder LED ZEPPELIN vor, so dass sie auch zu meiner Musik wurden".

"Es ist ordentlicher Rock," ergänzt Hughes, "aber zur gleichen Zeit ist es sehr aktuell. Andrew ist ebenso beeinflusst von Mick Ronson wie von Jimmy Page." Wer jetzt noch keine Vorstellung vom etwas abgewandelten Sound hat, braucht eigentlich nur noch zu wissen, dass man sich als Produzenten Dave Cobb von den RIVAL SONS ins Boot geholt hat.
Das ist naturgemäß weder innovativ noch originell und einen weiteren LED ZEPPELIN Clone braucht eigentlich kein Mensch, aber CALIFORNIA BREED (von denen bezeichnenderweise keiner aus Kalifornien stammt?) interpretieren ihren harten Retro Rock mit derart überschwänglichem Esprit und Savoir-vivre, dass man sich dem einfach hingeben muss.
Die RIVAL SONS müssen sich da schon gehörig anstrengen, um mit ihrem demnächst erscheinenden Album mithalten zu können, man darf gespannt sein.

Ralf Frank, 13.05.2014

 

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