Cake

Pressure Chief

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.11.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Cake
Pressure Chief, Sony BMG Music Entertainment, 2004
John McCrae Vocals, Keyboards, Percussion & Guitar
Vincent Di Fiore Trumpet, Melodica, Keyboards, Percussion & Backing Vocals
Xan McCurdy Guitar, Bass, Drums, Keyboards & Backing Vocals
Gabriel Nelson Keyboards, Bass, Drums, Guitar & Backing Vocals
Tyler Pope Keyboards, Percussion & Guitar
Paulo Baldi, Matt McCord & Todd Roper Drums
Chuck Prophet Guitar
Greg Vincent Pedal Steel Guitar
Produziert von: Cake Länge: 36 Min 13 Sek Medium: CD
1. Wheels7.Waiting
2. No Phone8. She'll Hang The Baskets
3. Take It All Away9. End Of The Movie
4. Dime10. Palm Of Your Hand
5. Carbon Monoxide11. Tougher Than It Is
6. The Guitar Man

Was fällt so ziemlich jedem halbwegs Musikinteressierten zu CAKE ein? Richtig, die Coverversion von I Will Survive, der alten Gloria Gaynor Nummer, die die Jungs aus Sacramento äußerst erfolgreich entstaubt hatten.
Nun stellt sich die Frage, wie hat CAKE den Sprung in das neue Jahrtausend überlebt, nachdem es zuletzt ein wenig stiller um die Band geworden war. Das 2001er Album "Comfort Eagle" hatte nicht wirklich Aufsehen erregt, aber jetzt meldet man sich mit "Pressure Chief" (dies ist eine Anspielung auf George W. Bush) und einer dazugehörigen Tour wieder deutlich zu Wort. Dabei sind die typischen CAKE-Soundtrademarks, aber auch leichte Veränderungen zu erkennen.

Aber der Reihe nach. Der Opener Wheels ist eine richtig schöne, catchy Popnummer mit den für CAKE so charakteristischen Bläserbeigaben. Neu ist allerdings ein eindringliches Keyboardsgeglücker in dem Handy-Hass-Song No Phone, der ersten Singleauskoppelung des Albums.
Take It All Away ist ein mir etwas zu sehr glattgebügelter Popsong, während Dime, groovig und eher sparsam arrangiert, quasi Singer-Songwriter-Pop darstellt.
Carbon Monoxide beschäftigt sich mit dem ernsten Thema Umweltverschmutzung ohne verkrampfte Attitüde, sondern im Gewand eines schwungvollen LoFi Rock'n'Rollers. Dann gibt es mal wieder eine Fremdkomposition, allerdings eher weniger spektakulär: The Guitar Man, im Original von BREAD ist hier ein eher etwas farbloser Indie Popsong mit leicht trashigem Keyboard. Das nachfolgende Waiting ist ein kleiner Song für zwischendurch, mit der CAKE-typischen Trompete und ein wenig Keyboardgefiepe.
Bei She'll Hang The Basketsgibt es einen leichten Surfeinschlag, während End Of The Movie doch aus dem Rahmen der sonstigen skurrilen, kleinen Alttagsgeschichten fällt. Denn in diesem sparsam instrumentierten Song setzt sich McCrea mit dem Thema Selbstmord auseinander.
Nach dem etwas unentschieden wirkenden Pop-Song Palm Of Your Hand laufen CAKE zum Schluß nochmals bei Tougher Than It Is zu alter Form auf. Dieser lässige Mitschnipp-Groove, abgefedert durch die Keyboards und angereichert mit etwas Trompetenwürze hat alles, was man von einem guten CAKE-Song erwartet.

Mit "Pressure Chief" gehen CAKE musikalisch noch konsequenter als bisher in Richtung Pop, wogegen sie textlich ein wenig die ironische Lockerheit verlieren und teilweise eher gefrustet wirken. Das passt nicht immer zueinander und wirkt nicht immer überzeugend, manchmal gar etwas beliebig. Darum kann diese Veröffentlichung auch nicht ganz an ihre früheren Werke, allen voran "Fashion Nugget" heranreichen.
Dennoch gibt es natürlich auch hier genügend Momente, in denen sie sich auf ihre Stärke besinnen: feine, kleine, eingängige Songs mit einer gewissen groovigen Lässigkeit, die ohne große Hintergedanken einfach zu unterhalten wissen. Und dass sich noch genügend Menschen für eine derartige Musik, die unverwechselbar das Gütezeichen CAKE trägt, begeistern können, hat die aktuelle Tour bewiesen.

Ralf Stierlen, 15.11.2004

 

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