Burning Rain Pleasure To Burn, Frontiers Records, 2013 |
Doug Aldrich | Gitarre | |||
Keith St. John | Gesang | |||
Ian Mayo | Bass | |||
Alex Makarovich | Schlagzeug | |||
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01. Fireball | 08. Sex Machine | |||
02. Love Emotion | 09. Metal Superman | |||
03. Stone Cold N' Crazy | 10. Judgement Day | |||
04. Cherie Don't Break My Heart | 11. Devil Money | |||
05. Shot Down | 12. Live For That Rush (Bonus Track) | |||
06. Love De Jour | 13. Cheri Don't Break My Heart (Acoustic) | |||
07. Faithfully Yours | ||||
Nur ein Jahr nachdem BURNING RAIN 1999 ihr Debüt veröffentlicht hatten, stand bereits der Nachfolger in den Startlöchern, um den exzellenten Ruf, den sich die Band um Sänger Keith St. John und Gitarrist Doug Aldrich mit dem Debüt erarbeitet hatte, zu zementieren. “Pleasure To Burn“ setzte musikalisch genau da an, wo das Debüt aufgehört hatte: klassischer, man kann auch sagen zeitloser, Hard Rock der US-amerikanischen Schule mit einem fast entfesselt aufspielenden Gitarristen und einem Sänger, der die Palette von rau bis zart ganz nach Belieben abrufen kann (diese Qualität durfte er ja anschließend auch als Sänger bei MONTROSE unter Beweis stellen – aber das sei nur am Rande erwähnt).
Dabei hat sich das Songwriting nur graduell verändert. Zeigte Aldrich auf dem Debüt noch teilweise Züge eines Gitarren-Helden mit wilden Licks und schnellen Soli so nimmt er sich auf "Pleasure To Burn" ein ganzes Stück zurück und stellt seine Fähigkeiten mehr in den Dienst des jeweiligen Songs (einzig der Bonus Track Live For That Rush zeigt noch einmal die beinahe MR. BIG-mäßige Seite der Band, die auf dem Debüt noch etwas häufiger gezeigt wurde). Dabei bietet Aldrich aber weiterhin eine sehr geschmackvolle Arbeit auf den sechs Saiten. Man höre zum Beispiel nur einmal die ersten drei Songs des Albums Fireball, Love Emotion oder Stone Cold ’N Crazy an. Ein Album, das so beginnt kann nicht mehr schlecht werden. Zumal, wenn die Band noch einen kleinen Klassiker wie das ebenfalls phantastische Judgement Day und den lässigen „Rausschmeißer“ (zumindest in der Original-Version des Albums) Devil Money in der Hinterhand hat.
Dabei darf es nicht wirklich verwundern, das weite Teile des Albums musikalisch schon das vorweg nehmen, was Aldrich heute als Songwriter und Gitarrist bei WHITESNAKE bietet. Seinen Stil und Ton hatte er schon damals gefunden. Und das Songwriting ist so klassischer Hard Rock, wie er eben auch der Weißen Schlange gut zu Gesicht steht. Daher dürfte Coverdale wohl kaum stilistische Änderungen von Aldrich fordern oder gefordert haben. Und eine Ballade, wie Cherie Don’t Break My Heart ist fast schon purer WHITESNAKE-Stoff. Produktionstechnisch klingt das Gebotene auch wie ein neues Werk von Coverdale & Co., wenn eben DC und nicht Keith St. John hier singen würde.
Dementsprechend wird das Album all jenen gefallen, die auch schon Freude an den beiden jüngsten Werken der Weißen Schlange "Good To Be Bad" und "Forevermore" hatten. Die Songs erfüllen sowohl kompositorisch als auch spieltechnisch die Qualitätskriterien. Insofern ist schon eine Schande, dass BURNING RAIN bislang meist sträflich übersehen wurden. Die Zusammenarbeit von Doug Aldrich und Keith St. John bringt auf “Pleasure To Burn“ zum zweiten Mal ein rundum gelungenes Hard Rock Album hervor. Schade ist es eben nur um BURNING RAIN, die auf Grund der vielen Arbeit von Aldrich so erst jetzt wieder zusammengefunden haben, um wieder gemeinsam zu musizieren. Aber auch hier gilt: besser spät als nie. Angesichts der beiden exzellenten ersten Alben hätte die Band aber eigentlich wesentlich erfolgreicher sein müssen oder zumindest sein sollen.