Bugs Henderson

Still Flyin'

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.01.2008
Jahr: 2008

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Bugs Henderson Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun


Still Flyin', Grooveyard Records, 2008
Bugs Henderson Vocals, Guitars
Bobby Chitwood Bass
Ron Thompson Drums
Gäste:
Tom Morrell Steel Guitar
Ron Mason Organ
Produziert von: Jerry Abbott & Bugs Henderson Länge: 67 Min 49 Sek Medium: CD
01. Baby Ruth08. Still Flyin'
02. Heart Attack09. Please Have Mercy
03. Thirteen Ways10. Little Brother
04. Judi Likes The Blues11. Funky Beatrice
05. Hideaway12. Louisiana Women
06. Not Guilty13. Sixty Five
07. Drugstore Blues14. Audio Liner Notes

So richtig sind wir nie miteinander warm geworden - Bugs Henderson und meine Wenigkeit. Ich lernte seine Musik in der Mitte der 80er kennen, als ich, angeregt von Stevie Ray Vaughan, mich für die Texas-Blueser zu interessieren begann. Hendersons spezielle Mischung aus Blues mit jazzigen und funkigen Einschüben gefiel mir ausgesprochen gut, aber der letzte Funke wollte nie so recht zünden. Das mag einer der Gründe gewesen sein, dass ich ihn über die Jahre aus den Augen verloren hatte. Zudem gab es ja früher in den guten, alten Plattenläden, man kann sich ja kaum noch erinnern, ein äußerst begrenztes Angebot an exotischeren Blues-Acts.
Es war dann die HoM-Review von "Stormy Love", die mich anno 2005 wieder auf Hendersons Spuren brachte. Aber auch diesmal, knappe 20 Jahre später, wollte es nicht so recht funken, denn erneut fehlte der letzte Kick, die berühmte Nasenspitze.

Bugs Henderson wurde im sonnigen Palm Springs, CA geboren wuchs aber in Tyler, TX auf. Wie so viele Musiker vor ihm, begann er schon frühzeitig Gitarre zu spielen. Später arbeitete er in einem Plattenladen [mein Traumberuf als Teenager] und wurde so bestens mit dem neuesten Blues-Stuff versorgt. Mit 16 Jahren gründete Henderson seine erste Band, MOUSE & THE TRAPS genannt, mit der er seine erste Single "Public Execution" 1966 veröffentlichte. Als Studio-Gitarrist für regionale Country- und Rock-Acts wurden die Brötchen verdient, die ein freies Leben als Blues-Man ermöglichten.
Sein großer Freund und Förderer Freddie King führte Henderson in die Szene ein, besseren Support kann man sich nicht vorstellen. Von da an lief es wie am Schnürchen: unzählige Gigs und 14 Alben in über 30 Jahren. "At Last" von 1980 war das erste Album, auf dem Live-Takes der Jahre 1976 bis 1980 veröffentlicht wurden. Das hier vorliegende und zu besprechende "Still Flyin'" war die erste Studio-Scheibe der BUGS HENDERSON GROUP und erschien 1981.

"Still Flyin'", nun vom extrem rührigen Grooveyard Label erstmals auf CD veröffentlicht, wurde mit 3 Bonustracks und einer viertel Stunde langen Audio-Liner-Notes zu lässigem Gitarrengeklimper aufgepeppt. Natürlich war diese Reissue überfällig, das Remastering kann man als vollständig gelungen bezeichnen und knallvoll ist diese Scheibe auch gepackt worden.
Der Einstieg ist gut gewählt: zunächst ein druckvoller, im mid-tempo gehaltener Stop-and-go-Rocker, Baby Ruth, danach ein fetziger up-tempo Boogie, Heart Attack, der vielleicht besten Nummer von "Still Flyin'". Die nächsten beiden Nummern können allerdings nicht das Niveau halten und nehmen unweigerlich etwas den Druck aus dem Kessel.
Danach wieder ein staubtrockener Boogiiiiiie: Hideaway, wenn es abgeht, kommt mir die BUGS HENDERSON GROUP am allerbesten. Danach gleich drei Nummern, die zwar gut gefallen, denen nach meinem Geschmack der eingangs beschriebene letzte Kick fehlt - am ehesten gelingt dies noch dem Drugstore Blues. Bedächtiges Kopfschütteln löst dann Please Have Mercy aus, das dann allerdings in heftiges Missfallen umschlägt, denn Little Brother ist weder Fisch noch Fleisch - ein süßlicher, bluesy eingefärbter Jazz-Rocker. Hier enden die Aufnahmen der alten LP.

Sehr schön ist der erste Bonustrack, Funky Beatrice, ausgefallen - eine soulige Nummer, wie der Titel bereits erwähnt. Sixty Five ist deutlich rockiger, es fehlt aber eindeutig an Statur. Über Louisiana Woman lege ich den gnädigen Mantel des Schweigens, zurecht war's damals anno 1981 ein Outtake. Hochinteressant sind die Liner-Notes mit der sonoren Stimme des Meisters, allerdings erfordert der gefürchtete Texas-Twang erhöhte Aufmerksamkeit.

Speziell in der deutschen Blues-Szene hat sich Bugs Henderson einen guten Ruf erworben, vor allem durch seine intensiven Live-Gigs. "Still Flyin'" ist nun erstmals auf CD erhältlich und sollte so den Weg in das Rack des Sammlers finden. Nach meinen Höreindrücken scheint mir dieses Album nicht essenziell, ergo nicht unbedingt ein Pflichtkauf zu sein. Sein derzeitiges Projekt mit den "Shuffle Kings" macht mir mehr Spaß.

Steve Braun, 30.01.2008

 

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