Bruce Springsteen

Live In Dublin

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 24.06.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Live In Dublin, Sony BMG, 2007
Bruce Springsteen Guitar, Lead Vocals
Sam Bardfeld, Soozie Tyrell Violin, Vocals
Art Baron Sousaphone, Trombone, Mandolin, Penny Whistle, Euphonium
Frank Bruno Acoustic Guitar, Vocals, Field Drum
Jeremy Chatzky Bass
Larry Eagle Drums, Percussion
Clark Gayton Trombone, Vocals, Percussion
Charlie Giordano Accordion, Piano, Organ, Vocals
Curtis King Jr., Cindy Mizelle, Lisa Lowell Vocals, Percussion
Greg Liszt Banjo, Vocals
Ed Manion Saxophone, Vocals, Percussion
Curt Ramm Trumpet, Vocals, Percussion
Marty Rifkin Steel Guitar, Dobro, Mandolin
Patty Scialfa Acoustic Guitar
Marc Anthony Thompson Acoustic Guitar, Vocals
Produziert von: George Travis (DVD) Länge: 123 Min 56 Sek (CD) Medium: Do-CD & DVD
CD 1:
1. Atlantic City8. If I Should Fall Behind
2. Old Dan Tucker9. My Oklahoma Home
3. Eyes On The Prize10. Highway Patrolman
4. Jesse James11. Mrs. McGrath
5. Further On (Up The Road)12. How Can A Poor Man Stand Such Times And Live (Bruce Springsteen Version)
6. O Mary Don't You Weep12. Jacob's Ladder
7. Erie Canal
CD 2:
1. Long Time Comin'7. American Land
2. Open All NightBonus Tracks:
3. Pay Me My Money Down8. Blinded By The Light
4. Growin' Up9. Love Of The Common People
5. When The Saints Go Marching In10. We Shall Overcome
6. This Little Light Of Mine

Schon fast traditionell bei Springsteen, waren lange vor dieser Veröffentlichung Aufnahmen der letztjährigen Tour schon "verfügbar". So z.B. ein Mitschnitt einer BBC-Übertragung vom Konzert am 9. Mai 2006 in London (gesendet am 13. Mai). Auf jenem ist auch der Song John Henry vertreten, der auf der neuen Live-CD/DVD leider fehlt. Weder am 17., am 18. noch am 19. November 2006 gespielt.
Ihr werdet ihn trotzdem nicht vermissen. Ganz einfach, weil "Live In Dublin" so einen Riesenspaß macht! CD und DVD sind vom Tracklisting identisch, aber man braucht schon die Bilder um das Maximum aus diesem Album zu ziehen. Erst vor der Glotze wird deutlich, was abging. Das reinste "Orchester" steht da auf der Bühne. Ach was: steht? Ruhig stehen tut da selten jemand und ruhig sitzen bleibt man auch nicht, wenn die wahrscheinlich bunteste Truppe seit Bob Dylans "Rolling Thunder Revue" zur Party aufspielt.
Spätestens beim zweiten Song läuft einem ein erster Schauer über den Rücken, wenn bereits zu den ersten Klängen von Old Dan Tucker das Publikum den Refrain lautstark grölt. Und ich meine lautstark. Wir sind hier schließlich in Irland.

Die "Sessions Band" hat schon auf dem Album "We Shall Overcome" mächtig gute Laune verbreitet - und noch mehr auf der beigelegten DVD -, auch wenn es in den Texten manchmal nicht so lustig zugeht. Hier, auf der Bühne, scheint alles noch mehr zu harmonieren und sich gegenseitig zu pushen. Ob man einen fröhlich-schwermütigen New-Orleans-Waltz zelebriert oder einen schmissigen Irish-Folk, es reißt einfach mit.
Auch so eine Moritat wie die von Jesse James macht da keine Ausnahme, und war's vorhin noch ein Schauer, so bekommt man bei den ineinander übergehenden Soli hier regelrecht feuchte Augen. Wenn sich Banjo, Akkordeon, Saxofon, Trompete, Posaune, Steel-Guitar und Geige in ihre Soli reinsteigern, möchte man 'Bravo' ausrufen. Der pure Wahnsinn.
Keine Sorge, die nächste Gänsehaut kommt ebenfalls. Etwa beim a cappella Part in Further On Up The Road. Eine Stimme ergreifender als die andere. Und dazwischen steht und hüpft Bruce Springsteen und schuftet wie gewohnt. Schrubbt die Saiten seiner Akustikgitarre wie ein Besessener, schwingt seine Arme wie ein Zirkusdirektor und dirigiert diesen bunten Haufen auf der mit Kronleuchtern dekorierten Bühne. Es ist halt so und war schon immer so: Live ist der Boss am besten!
So gerät O Wary Don't You Weep, durch die sich aufschaukelnden Refrains, dermaßen mitreißend, dass ich am Ende des Songs fast reflexartig Beifall klatschen will.
Beim Dixieland von Erie Canal - ein weiterer offensichtlicher Publikumsfavorit - kommt mir Udo Lindenbergs Panikorchester zu Zeiten von Riverboot und Andrea Doria in den Sinn.

Ergänzt wird das Programm mit ein paar von Springsteens eigenen Stücken, wie If I Should Fall Behind. Das gehörte zwar zu den besseren Songs auf "Lucky Town", aber so besonders fand ich es nicht. Hier allerdings als verspäteter Hochzeitswalzer und im Gesangsduett mit Patti Scialfa kommt der Song richtig gut. Bisschen Turtelei muss man den beiden schon zugestehen.
Die weiteren Stücke aus Bruces Feder wurden teilweise bis zur Unkenntlichkeit umarrangiert und sind oft nur am Text zu erkennen (Blinded By The Light). Der Stimmung tut das keinen Abbruch. Atlantic City glänzt, für mich, in neuem Licht, und an einem Oldie wie Love Of The Common People hat man wieder richtig Spaß. Vielen ist der Song wohl am besten in der Version von Paul Young aus den 80ern in Erinnerung.
Ansonsten, wie gesagt, sind das hier gute zwei Stunden an bester Unterhaltung, die von einem Höhepunkt zum nächsten rast. Ob man darüber grinst, wie Bruce den Banjo-Spieler während dessen Solo nach vorn an den Bühnenrand bugsiert, oder darüber staunt, wie die Bläser-Abteilung mit solcher Wucht schmettert, dass man den Luftdruck zu spüren meint - es ist einfach spitzenmäßig.
Da muss man schon den Hut ziehen vor diesem Projekt, welches Bruce Springsteen da initiiert hat. Von mir vor Jahren schon fast abgeschrieben, hat er erneut eine Wandlung vollzogen und sich ein weiteres Mal als einer der größten lebenden Musiker bewiesen.

Meiner Erfahrung nach schaut man sich DVDs selten mehr als einmal an, so dass es eine Überlegung ist, ob man doch lieber zur Doppel-CD greift, aber ich sage: Die DVD muss man einfach haben und wird sie bestimmt mehr als einmal einlegen.
Ansonsten gibt's "Live In Dublin" auch noch als Blu-Ray Disc und ein DVD/CD-Set soll es auch noch geben. Wohl klanglich, ebenso wie hier, hervorragend.

Bild: 4:3
Sound: Dolby Digital 5.1 Surround, PCM Stereo
Sprache: Englisch
Code: 0

Epi Schmidt, 24.06.2007

 

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