Innerhalb von zwei Jahren feiert Brian Setzer nicht nur ein sondern gleich zwei Comebacks. Zum einen hat er seine Kultband THE STRAY CATS erfolgreich reformiert und mit Lee Rocker und Slim Jim Phantom das erfolgreiche Album “40“ sowie eine Tournee und das dazugehörige Live-Werk “Rocked This Town: From LA to London“ produziert. Und nun bringt der Poster-Boy des Rockabilly seine Solo-Karriere wieder ins Laufen mit dem ersten Album seit sieben Jahren, “Gotta Have The Rumble“.

Darauf bietet der Posterboy des Rockabilly seinen Fans denn auch genau das, worauf sie seit “Rockabilly Riot! All Original“ gewartet haben, nämlich typische Rock ‘n‘ Roll-Songs mit der gewohnt lässigen Attitüde und den manchmal selbstironischen Texten, die immer auch das Feeling der 50er und frühen 60er Jahre des vorherigen Jahrhunderts transportieren. Inhalte sind Frauen, Hot Rods, Motörräder und das Leben als Rockabilly.

Foto Credit: Russ Harrington

Musikalisch macht dem 62-jährigen sowieso keiner was vor im Bereich Rock ‘n‘ Roll. Mit welcher Perfektion Setzer seine (zumeist Gretsch-) Gitarre beherrscht sucht wahrlich seinesgleichen und es verwundert dabei auch nicht, dass selbst Genrefremde Musiker wie etwa Marty Friedman (Ex-MEGADETH) dereinst sich mal Tipps und Tricks von dem Meister beibringen ließen. Auch auf “Gotta Have The Rumble“ lässt Setzer wieder seine Finger über die sechs Saiten fliegen und entlockt seiner Gitarre wieder spielerisch höchste Töne. Dabei erinnern seine Soli stilistisch manchmal auch an Country oder Jazz, so gekonnt geht er dabei vor. Und mit dem Rockabilly Banjo wagt er sich sogar ganz tief in den Country hinein.

Aus dem durchgängig guten Material stechen aber die beiden Singles Checkered Flag, Smash Up On Highway One sowie The Wrong Side Of The Tracks, Turn You On, Turn Me On und Off Your Rocker heraus. Natürlich sind die meisten Songs so, dass Setzer sie auch mit den STRAY CATS hätte veröffentlichen wollen. Aber das könnte man ja über so gut wie jede Solo-Scheibe des Tollen-Trägers so sagen. Und als Musik-Fans können wir auch einfach froh sein, auf diese Weise schon wieder neues Material in allerbester Rockabilly-Tradition vorgesetzt zu bekommen. Nun fehlt eigentlich nur eine neue Veröffentlichung des Brian Setzer Orchestra.