Brian Auger

This Wheel's On Fire

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.06.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Brian Auger
This Wheel's On Fire - The Best Of Brian Auger, Castle Music/Sanctuary Records, 2005
Länge: 79 Min 07 Sek Medium: CD
1. This Wheel's On Fire10. Black Cat
2. Indian Rope Man11. Tiger
3. Listen Here12. Fool Killer
4. Freedom Jazz Dance13. Blinded By Absinthe
5. Happiness Is Just Around The Bend14. Break It Up
6. I Want To Take You Higher15. Light My Fire
7. Fill Your Head With Laughter16. Pavane
8. Season Of The Witch17. Foolish Girl
9. Save Me

Vor nicht allzu langer Zeit hab ich mich ja bereits mit den frühen Werken des Orgelvirtuosen Brian Auger beschäftigt und mir die Neuauflagen der Alben "Open", "Definitly What!..." und "Streetnoise" zu Gemüte geführt. War ja auch sehr interessant.
Mit "This Wheel's On Fire" erschien jetzt eine Kollektion, die erstens das Beste aus diesen Werken bündelt, und zweitens noch einen Schritt weitergeht, da auch Songs aus der Zeit mit der Nachfolgeband OBLIVION EXPRESS vertreten sind.
Wer also vor dem Komplettwerk zurückschreckt, kann sich mit dieser Zusammenstellung einen prima Überblick der, wirklich hörenswerten, Arbeit von Brian Auger verschaffen .

Natürlich sind die bekannten Titel vertreten. Die fantastische Julie Driscoll liefert in This Wheel's On Fire ein weiteres Beispiel dafür, was mit den Songs von Bob Dylan möglich ist.
Richie Havens gehört zu den Autoren des pulsierenden Indian Rope Man und die swingenden 60er tauchen vor meinem inneren Auge auf und ziehen einen sofort in diesen Tanz-Groove.
Listen Here, mit seinem hohen Percussion-Anteil, bringt starke Verweise auf SANTANA. Die werden ja gerne nur mit dem Gitarristen und Namensgeber assoziiert, wobei deren Organist Gregg Rolie eine nicht minder bedeutende Rolle in der Band spielte. Nichtsdestotrotz soliert auch hier eine E-Gitarre ausgiebig und durchaus Carlos-ähnlich.

Überall ist natürlich die tolle Tastenarbeit von Brian Auger federführend, der sich aber auch gerne zurücknimmt und seine Mitmusiker wirken lässt.
In dem jazzigen Freedom Jazz Dance kommt sein Talent deutlich rüber und irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass DEEP PURPLEs Jon Lord hier ganz schön Inspirationen bezogen hat. Dieser Song, wie der folgende, stammen aus der Zeit mit OBLIVON EXPRESS, als man sich wieder mehr dem Jazz zuwandte.
Das brodelnde, sehr "schwarz" klingende I Want To Take Higher, welches in seiner unterschwelligen Aggressivität an die DOORS erinnert, könnte bei längerer Spielzeit für den ein oder anderen Kollaps auf der Tanzfläche sorgen.
Ein weiteres Highlight ist selbstverständlich die Version von Donovans Season Of The Witch, in der Julie Driscoll zu Hochform aufläuft. Für die etwas experimentellen Improvisationen Augers braucht man halt ein wenig Einfühlungsvermögen, dann wird man mit faszinierenden acht Minuten belohnt.

Der 1967er Single-Hit Save Me wurzelt im Soul und R'n'B und liefert, bläserunterstützt, einen weiteren unwiderstehlichen Tanz-Rhythmus.
Irgendwie denk ich mir beim Hören: Eine Diskothek, heutzutage, in der solche Musik gespielt wird, müsste doch ein Anziehungspunkt sein. Jedenfalls, wenn man die Vierzig überschritten hat.
Da muss man dann mit seinen Kräften vielleicht etwas haushalten. Jedenfalls, wenn man sich auf den treibenden Groove von Black Cat einlässt, das Brian Raum für klasse klingende Improvisationen auf der Hammond-Orgel lässt und sich, zusammen mit den Bläsern, zum Jazz hin bewegt.
Nicht auf den genannten Studioalben vertreten ist, obwohl aus jener Zeit, Fool Killer. Das klingt auch sehr nach 1968, mit seinem flotten Rhythmus und den Beat- und Pop-Einflüssen.
In Break It Up kann man Brian Auger mal am Piano hören. Selbstverständlich glänzt der Mann auch hier und ich schätze mal die Zahl der Organisten/Pianisten aus dem Rock- und Jazzbereich die er beeinflusst hat als sehr hoch ein.
Fundamentalisten werden sich mit der Version von Light My Fire nicht so leicht anfreunden können, aber lässt man dem Gespann Auger/Driscoll eine Chance, findet man sich ruckzuck von diesem Klanggebilde umhüllt und fasziniert. Toll.

Marvin Gayes Inner City Blues hat über die Jahre schon reichlich Interpretationen erfahren. Joe Cocker z.B. hat eine einfühlsame Version auf seinem 1986er Erfolgs-Album "Cocker" aufgenommen. Bei Brian Auger und seinem OBLIVION EXPRESS geht das naturgemäß mehr in den Jazz-Bereich. Hier mit einem gehörigen Schuss Funk versehen.
Einem Virtuosen wie Auger ist die Klassik auch nicht fremd und so liefert er auch eine Interpretation des Instrumentals Pavane. Ist jetzt nicht so mein Fall, aber: Der Typ hat schon was los!
Jüngstes Stück dieser CD ist das funkige Foolish Girls von 1975. Da hört man schon ein paar Jahre Unterschied zu den restlichen Songs und eine Brücke vom Jazz-Rock zu Funk und Disco wird geschlagen. Stellenweise fühl ich mich gar an Michael Jackson zu jenen Tagen erinnert.

Eine absolut interessante "Best Of" also die man da veröffentlicht hat und vielleicht findet sie ja doch eines Tages bei einem DJ Gehör. Wenn nicht: Rück' die Möbel beiseite, Baby!

Epi Schmidt, 23.06.2005

 

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