Titel |
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CD & DVD |
01. Ellis Island |
02. Save Me |
03. Season Of The Witch |
04. Fool Killer |
05. Why Am I Treated So Bad |
06. Indian Rope Man |
07. Cry Me A River |
08. Road To Cairo |
09. Break It Up |
10. Light My Fire |
11. Finally Found You Out |
12. The Wheel's On Fire |
13. I Gotta Go Now |
Musiker | Instrument |
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Brian Auger | Organ, Piano |
Savannah Grace | Vocals |
Les King | Bass |
Karma Auger | Drums |
Diese Aufnahme liegt bereits ein paar Jahre zurück. Genauer: am 20. Oktober 2011 wurde das Konzert von BRIAN AUGER & THE TRINITYin der Bonner Harmonie – längst so eine Art Stammclub des Rockpalast - mitgeschnitten. Unter diesem Bandnamen war der Hammond-Master Brian Auger einst zu Ehren gelangt, später, dann als BRIAN AUGER'S OBLIVION EXPRESSE, wurde es noch jazz-fusion-rockiger und experimenteller. Nachdem er sich in den frühen 80er Jahren schon fast aufs Altenteil begeben hatte, kam Mitte der 90er wieder verstärkt Interesse an ihm auf, als eine jüngere Generation ein Faible für Jazz Rock entwickelte.
Nachdem es da unter dem Banner OBLIVION EXPRESS und mit Mitgliedern seiner Familie mit dem Jazz Rock aus den 70ern zwar recht gut lief, kam bei den Fans und Veranstaltern doch die Sehnsucht, nach den Songs aus den 60ern auf und so wurde letzlich wieder BRIAN AUGER & THE TRINITY ins Leben gerufen. Sohnemann Karma Auger spielt die Drums und Tochter Savannah Grace übernimmt den Gesang. Und das kann jetzt schon gesagt werden: Die beiden haben das musikalische Talent ihres Daddy's geerbt. Dazu noch der grandiose Bassist Les King und ein richtig heißes Quartett ist am Start.
Außer einer Introduction und einem Announcement ist die Tracklist von CD und DVD identisch und – auch das soll gleich erwähnt werden – der Sound ist auf beiden exzellent. Brian Auger bedankt sich dafür auf dem Sticker, der das Album ziert, nochmals besonders bei den Verantwortlichen. Soundspezialist Eroc, der die Aufnahmen gemastert hat, dürfte seinen Teil dazu beigetragen haben. Den Rest hat die Band übernehmen. Brian Auger offenbar bestens aufgelegt wechselt bei seinen Ansagen zwischen Englisch und gebrochenem Deutsch hinterher und macht auch gerne das ein oder anderen Späßchen. Auch darüber, dass sein erstes Album bereits zu Zeiten der Römer erschienen wäre. Daraus kommt natürlich der große Hit, Donovans Season Of The Witch. Klar, so ein Titel ist auch durch die damalige Sängerin, Julie Driscoll, geprägt worden, aber Savannah liefert ein absolut überzeugende Interpretation.
Noch mehr Spaß macht es (mir) allerdings, wenn so flotte Nummern, wie Fool Killer kommen. Das hat Drive und mich überrascht immer wieder, dass es nie ins Gewicht fällt, dass hier keine Gitarre dabei ist. Das kompensiert der Mann am Klavier, bzw. an der Orgel, problemlos, und was der noch drauf hat, ist wirklich beeindruckend. Klar, häufig jazzig und mit Fusion-Elementen, aber wer sich dem Jam Rock zugetan fühlt, der wird auch hiervon angetan sein. Richtig gut kommt auch das funkige, pulsierende Indian Rope Man, in dem sich Brian Auger in herrliche Solo-Exkursionen begibt und auch Sohnemann Karma zu einem kleinen Drum-Solo kommt.
Wie gesagt, der Sound ist richtig gut. Egal ob bei dem langsamen, melancholischen Cry Me A River, oder dem munteren Break It Up (von Brians Debütalbum “Open“, 1967), bei dem sich Auger wieder als echter Tasten-Wizard beweist. Bei seiner folgenden Ansprache adelt Brian Bonn kurzerhand zum “Zentrum of progressiv Musik in Germany“. Der DOORS ihr Light My Fire danach kann man bestenfalls am Text erkennen, so zu eigen hat sich die Band diesen Song gemacht. Das liegt irgendwo zwischen Jazz und Blues, hat aber durchaus seinen Charme ist klasse interpretiert. Der Höhepunkt muss und kann dann nichts anderes sein, als Bob Dylans This Wheel's On Fire, welches schon in den 60ern der Hit für die Band war und zu den besten Coverversionen eines Dylan-Titels überhaupt gehört. Auch die aktuelle Besetzung bringt den Song absolut würdig, aber mir gefällt das abschließende I Gotta Go Now sogar noch besser, denn bei der rasanten R&B-Nummer drehen die Vier nochmal richtig auf, Savannah geht richtig aus sich raus und nicht zuletzt Brian Auger brilliert hier einmal mehr an den Tasten. Ein tolles Konzert, das nicht nur frühe Fans begeistern dürfte. Schön, dass das nur veröffentlicht wurde.