Brand New Sin Distilled, Eigenvertrieb, 2010 |
Kris Wiechmann | Gitarre & Gesang | |||
Chuck Kahl | Bass | |||
Kevin Dean | Schlagzeug | |||
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01. Enjoy The Ride | 07. Hideous | |||
02. The Death Of One Thing Or Another | 08. Two Middle Fingers | |||
03. Breaking Bottles | 09. The Pledge | |||
04. Summertime | 10. The Pig | |||
05. Down Myself | 11. Crossed Out And Changed | |||
06. Fly | 12. My Loved Ones | |||
Eigentlich ist man versucht zu sagen: schade drum, daraus hätte was werden können, denn eigentlich machen BRAND NEW SIN ihre Sache gar nicht so schlecht. Die Musik ist eine Southern-angereicherte Hard Rock-Breitseite, die zumeist ordentlich nach vorne geht. Aber nach dem Abgang von Sänger Joe Altier übernahm Gitarrist Kris Wiechman zudem noch den Posten des Sängers und da liegt die Krux: an den sechs Saiten ist er ja ganz gut, aber Singen ist eben noch mal eine ganz andere Nummer und die hat Wiecham einfach noch nicht drauf. Ich will ja gar nicht behaupten, dass ein guter Vokal-Coach nicht aus ihm noch einen guten Sänger machen könnte. Aber momentan ist er es eben noch nicht. Kurz und gut: der Gesang zerstört damit die Freude an der Musik.
Denn die ist ziemlich gut geraten. Nach dem Country-mäßigen Opener Enjoy The Ride rocken dann The Death Of One Thing Or Another (sehr gnadenlos), Breaking Bottles (eher etwas relaxter, aber nichts desto trotz) sowie Summertime (schön riffig) eigentlich sehr schön los. Aber der uninspirierte Gesang, der bei keiner Nachwuchs-Grunge-Band Chancen hätte, zerstört leider den immer wieder aufkeimenden Genuss.
Man kann BRAND NEW SIN auch nicht vorwerfen, dass sie sich in komplexen Songstrukturen verzetteln. Selten erreicht ein Song die 4-Minuten-Marke und die restliche Zeit wird ordentlich auf das Gaspedal getreten. Phasenweise lassen sich sogar Parallelen zu MONSTER MAGNET ausmachen – so etwa bei Down Myself. Aber da sieht man eben, dass Dave Wyndorf doch kein so schlechter Frontmann ist (wenn auch ein ewiger Poser vor dem Herren). Aber auch die folgenden Songs sind echte Knaller, ob das nun Fly ist, oder aber das AC/DC-lastige Hideous. Auch The Pledge ist musikalisch mitreißend.
Fast möchte man BRAND NEW SIN dringend raten, das Album noch einmal neu einsingen zu lassen. Entweder von Wiechman, wenn dieser zuvor einige Stunden bei einem Vokal-Coach gut gearbeitet hat. Oder aber die Band sucht sich einen geeigneten Frontmann, der die nötige Stimme mitbringt, um diese Rock-Perlen zu veredeln. Denn musikalisch ist BRAND NEW SIN wirklich ein tolle Rock-Album gelungen, das gerade bei den beginnenden Sonnentagen für viel Spaß sorgen könnte, wenn der Gesang stimmen würde.