Brad Brooks Harmony Of Passing Light, Cactus Rock Records, 2012 |
Brad Brooks | Vocals, Backing Vocals, Acoustic Guitar, Stylophone, Harmonica | |||
Paul Hoaglin | Guitars, Bass, Electric Sitar, Congas, Synths, Banjo Guitar, Moog | |||
Shay Scott | Piano, Wurlitzer, French Horn, Hammond Organ | |||
Todd Roper | Drums, Percussion | |||
Matt Cunitz | Celeste, Pump Organ, Claviola | |||
| ||||
01. Calling Everyone | 07. Farewell To Folderol | |||
02. Steal My Disarray | 08. Exemplary Girl | |||
03. Spinner & The Spun | 09. Hope Is That I Got | |||
04. Will It Be Enough | 10. Knowin' What The Moment Is | |||
05. Night Fades | 11. Grand Manner | |||
06. Bumbelina | ||||
Brad Brooks, Musiker aus San Franciscos Bay Area, veröffentlicht mit "Harmony Of Passing Light" bereits sein drittes Soloalbum und es wird wahrlich Zeit, ihn kennenzulernen. Zumindest für Freunde aufwändig und ideenreich arrangierter Pop-Musik im Sinne von XTC, Brian Wilson, Beach Boys, The Beatles und Wilco, dürfte diese vor gewitzten Einfällen nur so sprühende Platte einem echten Aha-Erlebnis gleichkommen.
Brad Brooks ist wirklich nicht leicht zu kategorisieren, was ihn letztlich umso aufregender macht. Erwachsene, reife und verdammt ausgecheckte Popmusik, die mit jedem Hören ein paar neue Nuancen offenbart und diese Platte auch nach dem fünften und sechsten Hören noch zu einer echten Erlebnisfahrt werden lässt. Brooks verquickt mit leichter Hand und erstaunlicherweise total schlüssig Elemente aus Pop, Rock, Country und Prog nebst beiläufiger orientalischer Elemente und staffiert das Ganze auch noch mit keineswegs trivialen Texten aus. Clever, clever, der Mann, denn das Ganze klingt nie verkopft oder wie vom Reißbrett entworfen.
Farewell to Folderol fungiert als schönes Beispiel dafür, wie gewitzt Brad Brooks seine Arrangements mit Hilfe seines kongenialen Partners Paul Hoaglin (The Mother Hips) inszeniert. Da prallen klitzekleine Country-Elemente auf gediegenen Pop, der letztlich in einen an mittlere Genesis ("A Trick Of The Tail") erinnernden Schlussteil mündet, verziert mit Oberheim-Synthies, Bass Pedals, mächtigem Schlagzeug mit Phil Collins-Touch und verfremdeten Chor-Gesang. Abgefahren.
Gesang ist überhaupt das Stichwort: Brooks' Vocals, die immer wieder gerne mit reichlich Backing Vocals aufgewertet werden, präsentieren sich sehr variabel und erfreulicherweise ausdrucksstark genug, um sich locker gegen die zeitweise üppige Instrumentierung durchzusetzen. Brad klingt an einigen Stellen wie Daryl Hall, insbesondere beim Motown infiltrierten Opener Calling everyone, der mit einer Bläser-Section neben einer Electric Sitar und einem winzigen Stylophone-Solo zu überraschen weiß.
"Harmony Of Passing Light" kommt insgesamt ohne jeglichen Ausfall daher.Von den elf Tracks sind mindestens fünf bis sechs Titel absolute Spitzenklasse. Na, wenn das kein guter Schnitt ist. Wirklich ein tolles Album.