Bonnie Bramlett

I Can Laugh About It Now

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.12.2006
Jahr: 2006

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Bonnie Bramlett Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Bonnie Bramlett
I Can Laugh About It Now, Music Avenue/Zoho Records, 2006
Bonnie Bramlett Vocals
Tim Smith Bass
Donnie Marshall Drums
Steve Willets Piano
Roddy Smith Guitar
Robbie Montgomery, Jessie Lucas, Bekka Bramlett, Chip Davis, Margie Gates, Steve Willets, Callaway Harmony Vocals
Tim Gordon Saxes & Flute
Mark Stallings Organ
Bobby Ogdin Keyboards
Produziert von: Bonnie Bramlett & Tim Smith Länge: 51 Min 19 Sek Medium: CD
1. Love The One You're With 7. Carefree
2. I Can Laugh About It Now 8. Gotcha
3. A Change Is Gonna Come9. No Particular Place To Go
4. The Work Song 10. I'm Confessin'
5. Mercy, Mercy, Mercy11. That Lucky Old Sun
6. Love Hurts 12. Harlem Nocturne

Die älteren unter uns (bzw. auch die interessierten Jungspunde) werden sich noch an Bonnie Bramlett erinnern. Richtig, DELANEY & BONNIE erregten Ende der Sechziger einiges Aufsehen, sicher nicht nur weil sie mit Eric Clapton (der zuvor BLIND FAITH verlassen hatte), George Harrison und Dave Mason eine gemeinschaftliche Tour bestritten, sondern weil sie neben diesen illustren Namen einiges an unverfälschter Rhytm'n'Blues-Power zu bieten hatten. Und nicht zuletzt auch wegen der kraftvollen Präsenz und Stimmgewalt der namensgebenden Sängerin, Bonnie Bramlett. Rhythm'n'Blues, Soul und Gospel-getränkte Musik gehörte seinerzeit mehr oder weniger zum Mainstream und somit gastierten Bands wie DELANEY & BONNIE und die nachfolgend aus Teilen dieser Touring-Band entstandene "Mad Dogs & Englishmen"-Entourage eines gewissen Joe Cocker, meist vor ausverkäuften Häusern. Those were the days...
Einige Platten weiter trennte sich das Ehepaar Delaney & Bonnie, Miss Bramlett nahm ein paar Soloalben auf (u.a. mit der AVERAGE WHITE BAND), ging sogar mit den ALLMAN BROTHERS auf Tour, aber schliesslich versandete ihre Karriere langsam zwischen den Gebetsbänken der 'Born Again Christians', die sie animierten, Gospel und anderes indoktriniertes Liedgut gen Himmel zu schicken. Ob sie jemals mit Soul-Prediger Al Green im Duett sang, ist mir jedoch nicht bekannt.
Später in den Achtzigern verlegte sich Bonnie aufs Schauspielern, überzeugte mehr oder weniger mittels einiger Kurzauftritte in dem einen oder anderen Hollywoodstreifen (u.a. Oliver Stones Ode an "The Doors") und besann sich 2001 mal wieder ein Album aufzunehmen, mit dem sie quasi einen Salto rückwärts vollzog. Rhythm'n'Blues, Soul, Gospel und ein wenig Jazz (fast wie in alten Zeiten) wurde zu einem ansprechenden Mix verquirlt und Bonnie schob sich mit ihrer kaum gealterten Stimme zurück ins Bewusstsein vieler Fans.

Mittlerweilen gibt es erneut Nachschub in Sachen Bonnie Bramlett. Ihr aktuelles Album mit dem bezeichnenden Titel "I Can Laugh About It Now" versucht mit genau den Zutaten zu überzeugen, die ihr einstmals Unmengen von Applaus einbrachten. Sie trottet durch ihr angestammtes Genre, was ihr natürlich nicht schlecht zu Gesichte steht, doch das alte Feuer brennt nicht mehr so lodernd wie ehedem.
Das liegt sicher nicht an Ms. Bramletts Stimme, die nach wie vor überzeugt, sondern eher an ihrer Begleitgruppe, die auf den tumben Namen MR. GROOVE BAND hört. Okay, es gab schon Combos mit schlimmeren Namen, doch diese Truppe, deren Name klingt wie der einer Show-Band aus den Amüsierschuppen Nashvilles oder Las Vegas, hinterlässt einen relativ faden Eindruck. Das klingt alles recht gestelzt und blutarm, handwerklich ohne Fehl und Tadel, doch letztlich ohne wirkliche Seele.
Bonnie Bramlett singt tapfer dagegen an, doch bei Songs wie Sam Cookes A change is gonna come und das von Gram Parsons und Emmylou Harris einstmals zum Evergreen gemeisselten Love hurts scheitert die Belegschaft. Stephen Stills' Love the one you're with, das in einen schleichenden Gospel mit gebremstem Schaum verwandelt wird, mag noch halbwegs überzeugen. Doch die Interpretation des Jazz-Klassikers That lucky old sun klingt wie vom Blatt gespielt. Seltsam und kühl. Auch wenn Bramlett versucht, wie eine Jazzsängerin zu klingen, lassen sich ihre Blueswurzeln nie verleugnen.
Das treffsicherste Lied thront irgendwo in der Mitte des Albums, Joe Zawinuls Mercy, mercy, mercy. Das reicht aber nicht um mich zu überzeugen. Da habe ich wirklich mehr erwartet. Würde Joe Henry der guten Bonnie Bramlett wohl ein passenderes Umfeld malen?

Frank Ipach 01.12.2006

 

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