Bonfire

Double X

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.05.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Bonfire
Double X, BMG Ariola, 2006
Claus LessmannLead Vocals, Rhythm Guitar
Hans ZillerGuitars
Chris 'Yps' LimburgGuitars
Uwe KöhlerBass
Jürgen 'Bam Bam' WiehlerDrums, Percussions
Gast:
Thomas 'Strecki' StreckKeyboards
Produziert von: Lessmann/Ziller Länge: 61 Min 59 Sek Medium: CD
1. Day 9118. Notion of love
2. But we still rock9. Right things right
3. Cry for help10. Hard to say
4. Bet your bottom dollar11. Wings to fly
5. What's on your mind?12. So what?
6. Blink of an eye13. Blink of an eye (Extended version)
6. Rap is crap!

BONFIRE halten es mit Altbundeskanzler Adenauer, der das zum geflügelten Wort mutierte Zitat 'Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern' prägte.

Wir erinnern uns: Vor drei Jahren ließen die Ingolstädter Hard Rocker verlauten, dass sie ab sofort die Musik machen wollen, hinter der sie auch wirklich stehen, und warfen ihren Fans ein gleichermaßen ambitioniertes wie umstrittenes Album vor die offenen CD-Schächte, das die Band stilistisch offener und kompositorisch gereifter denn je zuvor präsentierte.
Es kam wie es kommen musste. Die Treusten der Treuen waren überfordert, fühlten sich verraten und verkauft und zeigten BONFIRE symbolisch den ausgestreckten Mittelfinger in Form drastisch einbrechender Verkaufszahlen.

In der Retrospektive wirkt die letzte Veröffentlichung "One Acoustic Night - Live At The Private Music Club" wie ein bewusstes Innehalten, eine kreative Verschnaufpause um Zeit zu gewinnen, sich über die zukünftige künstlerische Ausrichtung klar zu werden.
Die Entscheidung ist gefallen. Ober sticht Unter! BONFIRE machen die Rolle rückwärts und legen mit "Double X" ein Album vor, das vielleicht nicht den eigenen Ambitionen gerecht wird, aber die Fans ihres alten Sounds vollauf zufrieden stellen wird.

Schon mit den beiden Openern Day 911 und But we still rock wird dem Hörer unmissverständlich eingebläut, dass BONFIRE sich auf die erfolgreichen Markenzeichen der Vergangenheit besinnen und zu ihrem typisch melodischen, bisweilen etwas hölzernen wirkenden Hau-Ruck-Hardrock zurückgekehrt sind. Das jetzt bitte nicht negativ verstehen, die Band hat einfach erkannt, wo sich die eigenen Stärken und Möglichkeiten mit den Erwartungen des Publikums überscheiden und bedient damit den Großteil ihrer Zielgruppe auf perfekte Art und Weise.
Das Ganze geschieht zudem auf ansprechendem Niveau, den obligatorischen platten Aussetzer, der dieses Mal unter dem Namen Rap is crap! daherkommt und sich trotzdem oder gerade deshalb zu einem Knüller im Liveprogramm entwickeln wird, einmal bewusst außen vor gelassen.

Keine Frage: So mutig "Free" war, genau so konsequent geht "Double X" zumindest vordergründig auf Nummer sicher. Ein verschmitztes Grinsen kann ich mir dann allerdings wirklich nicht verkneifen, wenn sich bei intensiverem Hören bei den ruhigeren Stücken mehr und mehr Elemente die "Free" prägten, hervortun. So ein bisschen versuchen BONFIRE sich also doch noch zumindest ein Hintertürchen für ihren an mangelnder Akzeptanz gescheiterten Kurswechsel offen zu halten.
Vielleicht kam "Free" einfach zu früh und ein Album wie "Double X" wäre ein für die Masse besser nachvollziehbarer Zwischenschritt gewesen. Vielleicht aber fahren BONFIRE zukünftig auch zweigleisig und geben ihrem Publikum auf der einen Seite die typisch-simplen Rockkracher und verwirklichen sich selbst dafür bei den ruhigeren Nummern.
Mit dieser Vorstellung könnte ich mich durchaus anfreunden, denn sollte man "Double X" in einem prägnanten Satz charakterisieren, dann könnte der in etwa so lauten: 'Wenn es rockt: BONFIRE wie man sie von früher her kennt und schätzt, aber wenn es ruhiger wird, mit der Abgeklärtheit und Reife von "Free".'

Martin Schneider, 11.05.2006

 

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