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Jon Bon Jovi | Lead Vocals | |||
Richie Samobora | Guitars, Backing Vocals | |||
David Bryan | Keyboards | |||
Tico Torres | Drums | |||
Hugh McDonald | Bass | |||
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01. Because We Can | 07. What's Left Of Me | |||
02. I'm With You | 08. Army Of One | |||
03. What About Now | 09. Thick As Thieves | |||
04. Pictures Of You | 10. Beautiful World | |||
05. Amen | 11. Room At The End Of The World | |||
06. That's What The Water Made Of Me | 12. The Fighter | |||
Da müssen wir jetzt nicht lange drüber philosophieren, dass Früher alles besser war. So im Allgemeinen und die Alben von BON JOVI im Besonderen. Allerdings muss man Band und Frontmann zugute halten, dass sie in den gut 30 Jahren, die sie jetzt schon im Rock-Zirkus mitmischen, mehr gute Scheiben und Songs veröffentlicht haben, als die meisten Kollegen und Konkurrenten. Wie viele, aus den frühen 80ern, können heute noch so singen und solche Songs schreiben? Häh? Nicht umsonst war ich von "The Circle" durchaus angetan und ein erst kürzlich erfolgter "Testlauf" verdeutlicht mir, dass das Album seit 2009 sogar noch besser kommt.
Da wird’s wohl schwer, mit "What About Now" einen draufzusetzen, aber was soll's? Es sind drei Jahre herum und warum nicht jetzt!
Tatsächlich spricht das Album bereits mit dem schmissigen Sing-along, welches Because We Can einleitet, an und gemessen an den Alben der letzten Dekade, geht das recht gut ab. Kein beinharter Rocker, aber perfekt zum Mitwippen und Mitsingen. Gefällt mir mit jedem Hören besser!
Auch I'm With You - wenn ich mir hier auch einen "Nachbrenner" und keinen eher balladesken Folgesong gewünscht hätte - geht gut ins Ohr, hat einen guten Sound und entbehrt des Schmalzes, der sich oft durch Balladen des Rock-Barden zog, praktisch gänzlich. Nach ein paar Durchläufen ein richtiger Single-Kandidat. Der Titelsong nimmt dann wieder Fahrt auf, leiert sich etwas ein, aber die recht harten Sounds halten den Song doch in der Spur. Ja, Johnny-Boy legt seine Epen seit etlichen Jahren gerne so breitwandig an, wie sein Gesang stellenweise kommt, und wenn er Pictures Of You malt, dann müssen natürlich gesampelte Streicher das Ding entsprechend aufpumpen, aber immerhin geht’s relativ flott dahin. Und selbst die erste richtige Ballade, Amen, ist nicht von schlechten Eltern. Sambora zupft eine wunderschöne Akustische und Jons Gesang zwingt nahezu zum andächtigen Lauschen. Ganz selten gerät er an die Klippe zum Schmalz, ohne abzuschmieren. Eine gut Stimme, richtig eingesetzt, macht doch einiges wett.
Jetzt sind wir schon fast zur Hälfte durch und immer noch kein richtiger Aussetzer? Na ja, That's What The Water Made Of Me ist jetzt nicht der Höhepunkt, doch auch dem gestehe ich zu, dass es mit gutem Druck vorangeht und besonders im Refrain nochmals pusht. Außerdem gefällt mir - ja, immer noch - Samboras Gitarrenspiel, auch wenn es schon mal durchsetzungskräftiger war. Liegt natürlich auch an Sound und Stil, den John Shanks nun schon einige Jahre der Band aufproduziert.
Die Mischung aus akustischem Country und elektrifizierten Country Rock, bekommt What's Left Of Me bestens und ein weiterer Song zum Mitwippen ist gestrickt. Feines - zu kurzes - Solo von Richie!
Tja, was soll ich sagen? Auch Army Of One gefällt mir! Ja, versucht sich ganz entfernt an Lay Your Hands On Me anzulehnen und ähnelt auch dem Opener dieses Albums geringfügig, aber geht erneut ins Ohr, ohne dieses zu beleidigen. Bisserl Springsteen schimmert hier und da auch durch, aber letztlich kann man sich dem "never give up, never give up"-Refrain kaum entziehen. Und schon wieder ein Gitarrensolo - ja, was ist denn da los?
Gut, Thick As Thieves hätte wohl nicht zwingend sein müssen. Wahrscheinlich hat man ein Piano-Thema für David Bryan gebraucht. Und eben, als man sachte wegdämmern möchte, liefert Johnny mit dem Refrain doch wieder so eine typische BON JOVI-Weise, bei der man dann doch zuhört. Wird aber nicht mein Lieblingssong.
Beautiful World wohl auch nicht, aber das hat direkt Single-Qualitäten, mit seinem drängenden Tempo und dem sich nach oben schwingenden Refrain. Room At The End Of The World verzögert erwartungsgemäß, wird aber doch von Tico Torres vorangestampft. Aber etwas zäh. Der Schluss, mit The Fighter wird dann überwiegend akustisch zelebriert, nur Gitarre und Gesang und ein bisschen Keyboards im Hintergrund. Schön, ein bisschen BEATLES-Reminiszenz musste wohl sein. Allerdings etwas zu lang.
Trotzdem geht es erfreulich "triebhaft" auf "What About Now" zu und wenn auch die Zeit erst genauen Aufschluss geben wird, würde es ich doch ziemlich dicht hinter "The Circle" einordnen. Kein überragendes, aber ein sehr gutes Pop Rock-Album.