Bolus Triangulate, Eigenproduktion, 2013 |
Nick Karch | Gesang, Gitarre, Banjo & Keyboards | |||
Mat Keselman | Schlagzeug, Percussion, Gesang & Keyboards | |||
Daniel Avner | Bass & Gesang | |||
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01. Forward Facing | 08. Spurs | |||
02. Calibrate | 09. Severed Ties | |||
03. The Study Of Madness | 10. Corridor | |||
04. Backwards Man | 11. Pacific Time | |||
05. Smoke At The Mirror | 12. Downtown Core | |||
06. Wake Cycle | 13. Silence And Sound | |||
07. Revise | ||||
Die Kanadier BOLUS haben schon vor drei Jahren ein überraschend starkes Prog-Rock-Album namens “Delayed Reaction“ (wenn auch eines mit einem schrecklichen Cover) vorgelegt. Drei Jahre haben die drei Musiker nun gebraucht, um ihr drittes Werk nachzuschieben, das sie “Triangulate“ (selbst hier ist die Drei, wenn auch auf Latein, enthalten) genannt haben.
BOLUS gelingt es denn auch hier wieder einen spannende, weil eigen- und bodenständige Variante des Prog-Rock zu präsentieren. Ihre Ideenvielfalt mag dabei an ihre Landsmänner RUSH erinnern, aber soundtechnisch sind BOLUS absolut eigenständig, Das mag auch zwangsmäßig sein, denn schließlich ist Platten produzieren zeitintensiv und das kostet wiederum Geld, das BOLUS sicherlich nicht in dem Maße zur Verfügung steht wie eben RUSH. Aber das betrifft lediglich den Klang der CD, der sehr natürlich gehalten ist. Die Instrumente sind nicht überproduziert. Einzig die Gitarre könnte an mancher Stelle ein paar gute Effekte mehr gebrauchen. Aber auch das fällt nicht wirklich negativ ins Gewicht.
Denn im Bereich Songwriting haben sich BOLUS im Vergleich zum Vorgängerwerk noch einmal deutlich gesteigert. Die Lieder auf "Triangulate" können mit mit kleineren Ausnahmen fast über die gesamte Spielzeit dieser CD komplett überzeugen. Anspieltipps sind hier neben dem Opener Forward Facing noch das herrlich verdrehte The Study Of Madness sowie das wunderschön-eingängige Revise. Aber diese Anregung sollte nicht davon abhalten, sich auch intensiv mit Stücken wie Calibrate, Backwards Man oder Smoke At The Mirror zu beschäftigen.
BOLUS haben auf ihrem dritten Album wieder einen großen Schritt nach vorne gemacht. An "Triangulate" werden „einfache“ Rock-Fans genau so viel Freude haben wie Proggies, die nicht unbedingt Skalen-Wettrennen und möglichst komplizierte Taktwechsel brauchen. Die Musik des Trios vereint einfach die nötigen Qualitäten, um bei einer großen Menge ankommen zu können, ohne sich dabei dem Verdacht des Anbiederns an den Massengeschmack verdächtig zu machen.