BoDeans

Resolution

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.08.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Frank Ipach


BoDeans
Resolution, Zoe Records/Rounder Records, 2004
Samuel Llanas Vocals, Guitars
Kurt Neumann Vocals, Guitars
Michael Ramos Accordion, Hammond Organ
Nick Kitsos Drums
Kevin Leahy Drums, Vibraphone
Bob Griffin Bass
Produziert von: Numi Länge: 56 Min 36 Sek Medium: CD
1. If It Makes You8. Said "Hello"
2. Marianne9. Sleep
3. (We Can) Live10. 617
4. Wild World11. Heaven
5. Nobody Loves Me12. All Better Days
6. Crazy13. Slipping Into You
7. Two Souls14. Once In A While

Die guten alten BoDeans aus Wisconsin sind wieder da. Zwischen ihrem Start 1986 mit "Love&hope&sex&dreams", dem 1987 folgenden sogenannten Durchbruch mit "Outside looking in" und der anschliessenden Nominierung zur "best new band" im ehrenwerten Rolling Stone Magazine und ihrer letzten Veröffentlichung im Jahre 1996 ("Blend") bauten sie sich in den U.S.A. eine stattliche Fanschar auf.
Immer wieder versuchten Bands mit ähnlichen Ansatz (also Roots-Rock mit Double Lead-Vocals), diese Lücke mit mehr oder weniger grossem Erfolg aufzufüllen. BILLY PILGRIM oder JACKOPIERCE z.B., die auf ähnlichem Terrain wilderten, haben sich längst aufgelöst. Das entstandene Vakuum füllen die beiden Hauptsongschreiber der BoDeans, Kurt Neumann und Sam Llanas, nach acht Jahren Pause nun höchstselbst wieder auf.

Das neue Album "Resolution" fliesst quasi dort weiter, wo 1996 die letzten Töne verebbten. Ausgesprochen gutgelaunter Roots-Rock mit einem Haufen unwiderstehlicher Hooklines und dem unverwechselbaren Markenzeichen, diesen engverzahnten und sehr gut aufeinander abgestimmten Lead-Vocals der oben erwähnten Autoren. Natürlich singen die Jungs auch ihre Solopassagen in gewohnter Manier, aber der zündende Funke springt am ehesten über, wenn Kurt und Sam ihre Stimmbänder miteinander verknüpfen. Das besitzt nach wie vor Weltklasse-Format.
Allzu viele der sprichwörtlichen Roots sind allerdings nicht übriggeblieben. Alles tendiert zu halbwegs radiofreundlichen Melodien (na ja, schön wär's wenn die BoDeans mal im Radio liefen... habe jetzt im Urlaub wieder das desaströse Formatradio Deutschlands geniessen dürfen... da quälten sich abwechselnd Lionel Richie, Anastacia, Robbie Williams, Xavier Naidoo u.a. durch den Äther, frei nach dem Motto "Und täglich grüsst das Murmeltier").
Hin und wieder jedoch erklingt ein Akkordeon und verbreitet Tex-Mex-Flair. Zwischenzeitlich überrascht ein keltisch angehauchter Melodiebogen mit folkloristischem Charme. Da werden dann auch schon mal Erinnerungen an die HOOTERS wach. Aber alles wohldosiert und den Allerweltshörer niemals verschreckend. Dicke fette Streicherarrangements bzw. Synthiewolken verzärteln ansonsten wunderbare Titel wie Marianne und If it makes you. Obwohl, mitreissend bleiben die Songs dennoch. Klingt merkwürdig? Stimmt aber trotzdem.

Ein auf's Nötigste reduzierter Up-Tempo-Rocker wie Wild world gefällt mir persönlich eigentlich besser, aber auf sehr gewitzte Art und Weise gelingt es den BoDeans auch mit ihren grossangelegten Arrangements den Hörer zu verzücken. Denn scharf gewürzte E-Gitarren Einlagen (bei Two souls mit Wah-Wah-Salven befeuert) setzen reichlich Kontrapunkte und eine liebenswerte Melodie bleibt auch noch eine liebenswerte Melodie, wenn sie etwas überambitioniert in Szene gesetzt wird.

Jedenfalls versprüht das neue BoDeans-Album einen hellstrahlenden Optimismus, langweilt so gut wie niemals und erfüllt so die ureigenste Funktion von Pop-Musik (ob mit Roots Einflüssen oder nicht): Spass haben und einfach gehen lassen...

Frank Ipach, 09.08.2004

 

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