D-A-D

Heaven's Basement

Bochum, Zeche, 18.09.2009

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 26.09.2009
Stil: Rock′n′Metal

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Redakteur(e):

Jörg Litges (* 1965, ✝ 2015)

Jürgen Ruland


D-A-D, Heaven's Basement,
Bochum, Zeche, 18.09.2009

Die Aufforderungsrufe "Komm schon, Laust, wir wissen Du schaffst es." gingen mir nach dem furiosen Gig der Dänen einen Tag nicht mehr aus dem Kopf. Dabei sah es zu Anfang gar nicht nach einem Gig mit vielen Zuschauern aus. Als pünktlich um 19 Uhr die Türe öffnete, standen vielleicht 30 Leute in der Reihe. als überpünktlich um 19:55 HEAVEN'S BASEMENT den Abend eröffneten, waren vielleicht 100 Nasen da. Woher das volle Haus bei D-A-D kam? Keine Ahnung unter welchem Bierdeckel sich die Fans versteckt hatten, aber sie waren da, und das zählte.

Der Gig beim diesjährigen Rock Hard Festival hatte wohl Spuren hinterlassen, kaum einer der Besucher des Festivals war nicht beeindruckt von der Pyro-Show, die die Dänen um 15 Uhr (im wahrsten Sinne des Wortes) abbrannten.

Hier und heute muss die Band ohne Showelemente auskommen, Pyros sind in der Zeche nicht erlaubt, somit bleibt der pure Rock'n'Roll. Das Pyros maximal eine nette Dreingabe sind, das beweisen beide Bands des Abends. HEAVEN'S BASEMENT treiben mich zwar mit dem roten Licht fototechnisch in den Wahnsinn, legen aber einen soliden Gig, Marke "Poison meets Backyard Babies" hin. Auch im Vorprogramm der THUNDER Tour konnten sie ja letztlich schon überzeugen. D-A-D starten von Anfang an voll durch, Stig Pedderson präsentiert sich in einer Fledermaus-Leder Kluft und holt alle paar Songs einen neuen Bass raus. das Sortiment geht heute von "leuchtend Acryl" über "Moped Rückleuchte" und "Mondrakete" bis hin zum "umgedrehten" Bass. Schon mal einer bemerkt, dass alle Bässe nur 2 Saiten haben? Frontsau Jesper Binzer zieht sämtliche Register seiner Gesichtsausdrücke, macht viele Ansagen in Deutsch und hat das Publikum durchgehend im Griff. Ganz großes Tennis!

Zu meckern gibt's trotzdem was. der Spaß war viel zu kurz. 90 Minuten inklusive Zugaben war einfach zu wenig von den flotten Dänen!

Kollege Ruland war mit Gattin auch anwesend, mal sehen was die beiden meinen: Jürgen?

Jörg Litges, 18.09.2009

Also, der Besuch der D-A-D Tour war mehr so ein spontaner Entschluss. Ein paar Tage vorher die Tickets gekauft und Gattin Bea im Voraus versprochen, dass es bestimmt ein interessantes Konzert werden würde. Dabei bin ich eigentlich kein Optimist...
Das aktuelle Album "Monster Philosophy" kenne ich bis auf einen Track von einer Rocks-CD nicht. Überhaupt habe ich die Dänen seit dem Jahr 2000 (ebenfalls in der Bochumer Zeche) aus den Augen bzw. Ohren verloren. Wieso fährt man dann trotzdem ins Ruhrgebiet? Vielleicht weil's einen kribbelt und der Rock'n'Roll niemals sterben wird? Weil die Tickets zudem vergleichsweise wenig (26 €) kosteten?

Dass HEAVEN'S BASEMENT im Vorprogramm spielten, rundete die Angelegenheit sicherlich mehr als ab. Im Magazin "Rocks" zum Newcomer des Jahres 2008 in der Kategorie ,Band ohne Deal' gewählt und mir durch zwei starke Songs auf Samplern des Magazins bekannt, ließ die Erwartungshaltung erheblich nach oben schnellen.
Nun, die wurde mehr als erfüllt. Soundmäßig ließ der Mixer die Briten zwar verhungern - die Klampfen gingen phasenweise arg unter -, doch das Songmaterial ist einfach erste Sahne. Ein Rocker wie Executioner's Day gehört in die erste Liga, ebenso wie das mächtig lospreschende Tear Your Heart Out. Die Band legt großen Wert auf ihre Vocals, welche im Vergleich zu den Gitarren doch prächtig zu hören waren. Zweistimmige Gesänge, wie ich sie eher selten von Hard Rock Acts in dieser Qualität zu hören bekomme.
HEAVEN'S BASEMENT bestachen durch ein perfektes Stage-Acting, welchem man die gesammelten Erfahrungen im Vorprogramm diverser Hochkaräter deutlich anmerken konnte. Mich erinnerten sie stark an die jungen DEF LEPPARD, wenngleich die Band straighter und gesanglich besser zu Sache geht. Das stampfende Saint Routine steht hier als Paradebeispiel.
HEAVEN'S BASEMENT sind ein blendend eingespieltes Kraftwerk, welches hoffentlich inzwischen einen Vertrag besitzt. Mit einem fähigen Produzenten dürfte ihnen eine goldene Zukunft bevorstehen.
Und was sagt die bessere Hälfte? "Ich will die CD am Merchandise Stand haben". Ähm, ich auch...

D-A-D waren einfach nur saugut. Die Gebrüder Binzer, Frontkomiker Stig Pedersen und Über-Drummer "Elvis" Laust Sonne besitzen ein Charisma, welches mindestens 95 Prozent der Konkurrenz steinalt aussehen lässt. Eigentlich ist es auch sch... egal, woraus die Setlist besteht. Das Konzert war einfach eine Riesen-Party mit einem Feuerwerk der guten Laune. Bei der ganzen Gaudi (it's Oktoberfest-Time) sollte man nicht vergessen, welch ein guter Gitarrist Jacob Binzer ist. Was der aus seiner Gretsch rauszaubert ist wirklich erste Sahne. Klar wurden alte Gassenhauer wie No Fuel Left For The Pilgrim oder Jihad frenetisch abgefeiert und das akustische Laugh 'n' A ½ auch ohne Jesper Binzers Hilfe vom überragenden Publikum abgefeiert, doch im Prinzip ging jeder Track ab wie Schmitz Katze. Jacob Binzer schafft es, mit wenigen Tönen durchaus besinnliche Momente zu erzeugen, um dann im nächsten Moment die Bude wieder auf den Kopf zu stellen. Bruderherz Jesper ist wie guter Wein... je älter desto besser. Ein Frontmann, der stets weiß, wie das Publikum gepackt werden will. Seine Mimik alleine ist schon das Eintrittsgeld wert! Ach ja, und bei D-A-D war der Sound auch plötzlich super. Muss das sein, die Vorband so verhungern zu lassen?
Fazit Bea: "Einer der besten Auftritte, bei dem sie jemals anwesend war". Ja, das kann man so stehen lassen...

Nach dem Konzert bin ich dann noch zum Merchandise Stand gegangen. HEAVEN'S BASEMENT vertickern ihr Mini-Album für'n Fünfer und die neue Single mit zwei Tracks für zwei Euronen. Das nenn ich mal vorbildlich.
An mir hat auch einer rumgezogen, Jörg. Nicht die Rothaarige... Der blonde Gitarrist von den Engländern war's. Ist der klein, Mann. Und der Kayalstift um die Augen, nun ja... Aber er hat Geschmack, der Typ. Das T-Shirt von meiner einstigen Haus- und Hofkapelle (STATUS QUO) fand er ziemlich beeindruckend. So sind sie halt, die Briten...

Mehr Fotos findet ihr in unserer Fotostrecke!

Jürgen Ruland, 18.09.2009

 

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