Beatallica

Doktor Rock

Bochum, Matrix, 09.05.2007

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 09.05.2007

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Redakteur(e):

Jörg Litges (* 1965, ✝ 2015)

Frank Ipach


Bochum, Matrix, 09.05.2007

Endlich wieder BEATALLICA in Germany! Mit einer halb erneuerten Band, neuen Songs und 'nem Plattenvertrag im Gepäck.

Vor BEATALLICA hat der Metalgod aber noch DR.ROCK gelegt. Ganz so schlimm wie Kollege Stierlen fand ich die Jungs nicht, "2 Leute, 3 Akkorde" sind halt Programm. Die Veteranen spielen/spielten bei den Hamburger Punk-Urgesteinen PUNKLES, die ich übrigens ungleich besser fand, sind somit gut im Training was Punk'n'Roll betrifft. Sie holzen sich durch ihren 22 minütigen Set bzw. 10 Songs, als gäbs kein Morgen mehr. Den Bass vermisst niemand wirklich, eventuell auch wegen der grottigen Akustik auf der kleinen Bühne der Matrix. Gab schon schlimmeres, aber sicher auch besseres.

Doktor Rock Doktor Rock

Ruck zuck wird umgebaut und BEATALLICA entern die Bühne. Vor ca. 40 Leuten! Leute, Leute! Selber Schuld, wenn ihr so einen Gig versäumt! Der anfängliche Graben zwischen Bühne und Publikum wird schnell überbrückt, als Jaymz darum bittet "wenn ihr 4 Schritte näher kommt, seid ihr 4 Schritte näher dran". Ansonsten GEIL. Das Konzert rangiert schon jetzt, mit VOLBEAT zusammen, auf dem ersten Platz in meinen persönlichen Charts des Jahres 2007. Die Jungs spielten, als seien 3000 Zuschauer im Saal.

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Los ging's furios mit Blackened in the USSR, gefolgt von Sandman. Schnell wird klar, dass sich der optische Mittelpunkt von rechts nach links verschoben hat. Bekanntlich hat sich ja Originalmitglied Krk Hammetson (stand früher rechts) aus der Band verabschiedet (siehe auch das Interview mit Ringo), und somit auch sein derwischartiges Handbanging! Krks "Bruder" Grg lässt es da etwas langsamer angehen, optisch sorgt jetzt (New-)Kliff (steht links auf der Bühne) für die Action. Gegen den Jungen war der alte Kliff ein Schnarcher.

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Ich habe auch keine Ahnung mehr in welcher Reihenfolge die Songs gespielt wurden, fotografieren und Headbangen war schon schwer genug.Absolut mitreißend, was die Band da bietet. Vom am 10.Juni erscheinenden Album gab's Revoloohtion und Helter Skelter: O-Ton Jaymz an die jüngeren Anwesenden: "The first Heavy Metal Song ever written, write that down!"

Einige Traumata gibt's auch zu verarbeiten. Jaymz geliebtes MISFITS Shirt verschied ja bei der Show in Stuttgart, und bekommt zuhause in Milwaukee ein ehrwürdiges Begräbnis, wie Jaymz mir vor der Show versicherte! Ein anderes Trauma hatten die Jungs aus Paris mitgenommen. Da es dort nur kleine Biere gibt."mindestens 10 müsste man in Paris trinken, um den Inhalt der 0,33 Veltins aufzuwiegen", die er grade in der Hand hielt.
Paris ich komme. definitiv nicht!

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For Horseman, bei Hey Dude! springen einige Fans auf die Bühne und übernehmen den Chor, I saw her trashing there gibt's auch noch. Jeder aus der Band darf mal das Publikum ansprechen, mich fragt Kliff gleich, ob sie erlaubt hätten dass ich fotografiere, und ob sie die Bilder haben dürften. ich konnte beides bejaen! All You Need Is Blood wird intoniert und gibt's bald auf Itunes in 22 Sprachen (ich denke ja immer noch, dass das ein Scherz ist.) zum Download.
Ganz offensichtlich und bei I Wanna Choke Your Band oder We Can Hit The Ligthz" besonders: Da steht 'ne richtige Trash Metal-Kapelle auf der Bühne, kein Studioprojekt mehr. Ringo hat sein Drumming immens verbessert, tierischer Doublebass! Grg wirkt ein wenig scheu, versteckt sein Gesicht die meiste Zeit hinter seiner langen Matte, und Jaymz ist halt der Mittelpunkt der Show, und macht auch die meisten Ansagen. Nach der Show sprach ich noch kurz mit Kliff und Grg, Kliff ist ein wahres Sprachtalent, sein deutsch ist fast Akzentfrei, "Ich bin spitz" konnte er sofort nachplappern. Auch beim swedischen "Smörebröd Smörebröd Römpömpömpöm" verhaspelte er sich nicht!

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Geiler Auftritt einer geilen Band! Toller Abend!

Achja: es gab ja noch was zu feiern: Unser Fachmann für Roots-Rock, Fränkie, begleitete mich an diesem Abend, und wurde quasi entjungfert: Sein erstes Metal Konzert überhaupt. Ich hatte ihm vorher versprochen das KEINER bei BEATALLICA ohne breites grinsen aus der Show kommt. und ratet mal: Er hat gegrinst. Lassen wir ihn auch noch mit seinen Eindrücken zu Wort kommen! Over to you and thanks for the ride, Fränkie!

Leute, es ist ja beileibe nicht so, dass ich ohne harte, markige Gitarren aufgewachsen wäre. Iwo, als Teenager habe ich selbstverständlich auch BLACK SABBATH, LED ZEP, DEEP PURPLE und die ganzen Blues-Rock-Helden von Gallagher bis Winter rauf und runter gehört. Aber als dann in den Achtzigern diese NWOBHM begann, war ich auf ´nem völlig anderem Trip, so dass ich mit Metal nie richtig warm wurde. Das Schlimme ist, das insbesondere die Gitarristen mir meist zu rasant fudelig daherrasen und mir einfach soundmäßig nicht vintage genug sind. Ich mag den Heavy-Metal-Gitarrenton nicht so gerne. Der gute alte Hard-Rock mit Blues-Einflüssen ist da schon eher mein Ding.

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Soviel zur Vorgeschichte. BEATALLICA hatte ich mir ganz absichtlich im Netz zuvor nicht angehört. Ich wollte völlig unvorbelastet ins Konzert gehen. Äh übrigens, über DR.ROCK hieven wir mal den Mantel des Schweigens. Das war für mich nur bretternder Krach. Völlig unausgewogenes Gebolze.
Das lag aber auch an diesem schwierig zu beschallenden Gemäuer im Gewölbekeller der Bochumer Matrix. Wenn dann auch nur knapp 40 Leute in diesem schlauchartigen, gefliesten Kellerloch herumhampeln, fängt es eben an zu wabern, wird undifferenziert und mulmig. Igitt, nix für Onkel Fränkie.

BEATALLICA machten ihre Sache aber ungleich besser. Der Sound war etwas durchschaubarer, bzw. das menschliche Ohr weiß sich wohl mit der Zeit auf drastische Soundverhältnisse einzustellen, denn irgendwann ging mir das Scheppern der Drums nicht mehr so arg auf die Birne. BEATALLICA sind, verglichen mit dem Support-Act, aber auch die besseren, versierteren Musiker. Die wissen genau, was sie tun, gestalten ihre Songs vielschichtig und interessant. Machen ihre handelsüblichen Mätzchen, erfüllen gängige Posing-Klischees, kokettieren mit ihrem Bierkonsum und rotzen dabei nicht grad leicht zu spielende Riffs und Licks in die Menge. Der Bassist hat mich beeindruckt. Guter Mann. BEATALLICA sind schon eine abgefahrene Truppe, die mich mit ihrem launemachenden Hybrid aus BEATLES und METALLICA ganz ordentlich angetörnt haben. Bei einem etwas trockenerem und direkterem Sound wäre der Genuß wohl ein perfekter gewesen. So war es für mich nur mittelmäßig befriedigend. Aber gut sind die Jungs schon, echt.

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