Bob Seger

Live Bullet

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.12.2011
Jahr: 2011
Stil: Detroit Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Bob Seger
Live Bullet, EMI Music, 2011 (1976)
Bob SegerLead Vocals, Guitar & Piano
Drew AbbottLead Guitar, Background Vocals
Alto ReedTenor, Alto & Bariton Saxophone, Percussion & Background Vocals
Robyn RobbinsOrgan, Clavinet, Melotrone & Piano on Katmandu
Chris CampbellBass Guitar & Background Vocals
Charlie Allen MartinDrums, Background Vocals
Produziert von: Bob Seger & Punch Länge: 73 Min 50 Sek Medium: CD
01. Nutbush City Limits09. Ramblin' Gamblin' Man
02. Travelin' Man10. Heavy Music
03. Beautiful Loser11. Katmandu
04. Jody Girl12. Lookin' Back
05. I've Been Working13. Get Out Of Denver
06. Turn The Page14. Let It Rock
07. U.M.C.Bonus Track:
08. Bo Diddley15. I Feel Like Breaking Up Somebody's Home

Bei den von diversen - deutschen wie internationalen - Musikmagazinen mit schöner Regelmäßigkeit aufgestellten Listen, der "Besten ...aller Zeiten", sind auch turnusmäßig immer die "Live-Alben" mit von der Partie. Und mit schöner Regelmäßigkeit landen die üblichen Verdächtigen auf den ersten Plätzen und nur mit ganz viel Glück, ist ein Album von Bob Seger mit auf der Liste. Dabei hat gerade der Detroit-Shouter zwei der geilsten Live-Platten aller Zeiten gemacht, sowohl von der musikalischen Darbietung als auch von der darauf verströmten Atmosphäre her. Besonders "Live Bullet" ist, mit seiner ursprünglichen und rohen Energie ein absolut mitreißendes Album.
Dass es in Bobs Heimatstadt Detroit, einer Stadt die schon den Boden für Leute wie Mitch Ryder und Kid Rock bereitet hat, aufgenommen wurde, hat sicher auch seinen Anteil, an der tollen Stimmung, die bei diesen Aufnahmen rüberkommt.
Eine Freude und ein Segen, dass "Live Bullet" jetzt remastert und um einen Bonustrack erweitert, nochmal veröffentlicht wird.
Bereits der Einstieg mit Tina Turners Nutbush City Limits ist der Knaller schlechthin. Auf diesem Planeten sind nur zwei Personen befähigt diesen Song so richtig geil zu singen und neben der Acid-Queen ist das nun mal good ol' Bob! Der hat die Szene in und um die Motor-Stadt zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Jahre beackert und seine Live-Qualitäten haben sich längst herumgesprochen. Was ein Bruce Springsteen an der Ostküste war, das war Bob Seger oben in Michigan: ein unschlagbarer und unwiderstehlicher Live-Act.

Vielleicht war die SILVER BULLET BAND nicht ganz so hochkarätig besetzt, wie die E STREET BAND, aber das fehlende musikalische Können machen sie problemlos durch einen unbändigen Einsatz wett, der einen die Energie, selbst vor der Stereoanlage, fast greifen lässt. Man höre nur Travelin' Man. Das ist nicht restlos perfekt, aber - meiner Herren - das dampft!
Und natürlich hatte Seger zu diesem Zeitpunkt bereits ein paar Hits auf der Habenseite, wie den Mainstream-Radio-Hit Beautiful Loser, der mit entsprechendem Applaus begrüßt wird.
Ja, es gibt auch die "Verschnaufpausen" und ein Grund für Segers Erfolg sind sicher auch die in die Country-Ecke schielenden Balladen, wie Jody Girl. Einige Stufen höher kochte es dann schon beim funkigen I've Been Working. Danach dann allerdings eines der absoluten Highlights und - tut mir leid - ihr Jungs von METALLICA, hört hier nochmal genau zu: Die Leidenschaft in Turn The Page auf diesem Live-Album, ist auch in euerer Schwermetallfassung nicht zu toppen.
Die Faszination dieses Albums speist sich aus der permanenten Spannung, die sich sowohl durch lockere Boogie-Nummern, wie U.M.C., als auch - und besonders - durch rhythmusbetonte Stücke, wie Bo Diddley, zieht. Letzteres ist hier weitaus funkiger als man es gewohnt ist und peitscht einen förmlich zum hemmungslosen Mittanzen.

Und immer wieder diese kratzige On-the-road-Stimme, die dennoch so viel Soul verströmt. Dabei steigert sich Bob Seger im Verlauf des Konzertes immer mehr. Und mit ihm die Band. Bei Ramblin' Gamblin' Man merkt man schon, dass es grooviger, ausgelassener, und heftiger wird. Die Soli werden länger, fetzen mehr und man hört den Sänger, wie er seine Band anfeuert. Die haut denn auch ein heftig groovendes Heavy Music hinterher. Der Name ist Programm.
Und wenn ihm das Publikum zu lasch wird, dann greift Bob umgehend ein und mit ein paar Sprüchen, sind die wieder in der Spur.
Die absoluten Reißer sind dann natürlich die Up-Beat-Rocker, wie das an Chuck Berry angelehnte Katmandu und dass rasante Get Out Of Denver, bei dem man schon beim Zuhören in Atemnot gerät. Sensationell!
Dann noch als Zugabe Let It Rock - was will man mehr? Außer dieses Teil gleich wieder von Vorne zu starten. Die Neuauflage hat mit I Feel Like Breaking Up Somebody's Home noch einen weiteren Song zu bieten, der dann wieder locker groovend fürs Abkühlen sorgt. Kommt aber trotzdem gut und hat etwas vom Detroit-Flair eines Mitch Ryder. Hätt's nicht zwingend gebraucht, aber was soll's, der Preis ist heiß und da nimmt man das gerne mit.
Die Original-LP's sollte der jeweilige Besitzer längst mehrfach abgenutzt haben und so wäre es wohl wieder mal an der Zeit, "Live Bullet" auf eine neue Umlaufbahn zu schicken. Für bisher Abstinente wird es höchste Eisenbahn, sich diesen Knaller zu holen.

Epi Schmidt, 11.12.2011

 

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