Bob Dylan

Shadow Kingdom

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.06.2023
Jahr: 2023
Stil: Folk, Rock
Spiellänge: 54:13

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Plattenfirma: Columbia/Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. When I Paint My Masterpiece
02. Most Likely You Go Your Way (And I'll Go Mine)
03. Queen Jane Approximately
04. I'll Be Your Baby Tonight
05. Just Like Tom Thumbs Blues
06. Tombstones Blues
07. To Be Alone With You
 
08. What Was It You Wanted?
09. Forever Young
10. Pledging My Time
11. The Wicked Messenger
12. Watching The River Flow
13. It's All Over Now, Baby Blue
14. Sierra's Theme
Musiker Instrument
Bob Dylan Vocals, Guitar, Harmonica
Jeff Taylor Accordion
Greg Leisz Guitar, Pedal Steel, Mandolin
Tim Pierce Guitar
Ira Ingber Guitar
Don Was Upright Bass
John Avila Electric Bass
Doug Lacy Accordion
Steve Barteki Acoustic Guitar
T-Bone Burnett Guitar

Ja, was ist das jetzt? Ein Live-Album? Oder ein Soundtrack? Wenn man Glück hat, klebt noch der Sticker, “Soundtrack To The Concert Film“ auf dem Cover dieses Albums. Ansonsten sind die mitgelieferten Informationen nämlich äußerst dürftig. Außer den vertretenen Songs ist sonst nichts zu finden. Weder welche Musiker an den Aufnahmen beteiligt waren, noch wo oder wann das ganze stattgefunden hat.... Der Meister hüllt einen ebenso schwer zu durchblickenden Mantel um diese Scheibe, wie er ihn seit geraumer Zeit ja auch um seine live gespielten Songs legt.

 

Was aber die wahren Dylanologen an ihm lieben. Und die wissen natürlich längst, dass diese Aufnahmen 2021, während der Corona-Pandemie, entstanden sind, als sogar Dylans “Never Ending Tour“ ausgebremst wurde. Kurzerhand wurde in Santa Monica eine Bühne gemietet und über sieben Tage hinweg ein (Konzertfilm) gedreht, bei dem, außer Dylan natürlich, alle Musiker Masken trugen. Wobei diese “Musiker“ eigentlich Schauspieler waren, die zu den Songs agierten, die von einer ausgesuchten Band eingespielt waren, zu denen solche Hochkaräter, wie Tim Pierce, T-Bone Burnett oder Greg Leisz (allesamt Gitarre) oder auch ein Don Was am Bass gehörten.

 

Bob will und findet offensichtlich immer einen neuen Ansatz. Gerade zu seinen ganz frühen Songs. Und um dieses geht es hier überwiegend. Irgendwo wird das Album auch mit dem Untertitel “The Early Songs of Bob Dylan“ geführt. Sind jedenfalls fast alle aus den 60ern. Wer mit den Texten vertraut ist, findet sich relativ schnell zurück. Der Rest muss sich unter Umständen – wie gehabt – bis zum Refrain gedulden, da Bob – ebenfalls wie gehabt – sich wenig um einstige Melodien schert. So hält er diese Songs frisch und spannend, verschafft ihnen neue Farben und Esprit. So bekommt Most Likely You Go Your Way (And I'll Go Mine), auch wegen dem Akkordeon, einen Drive, wie vielleicht seit “Before The Flood“ nicht mehr. Diese Aussage natürlich ohne Gewähr.

 

Ich denke, die beteiligten Musiker müssen einen Riesenspaß gehabt haben, zum Beispiel I'll Be Your Baby Tonight so richtig die Sporen zu geben – angeführt von dem 80jährigen Dylan! - um dann unvermittelt den Song zu einer Blues-Nummer zu machen. Schon diese Version rechtfertigt den Erwerb dieses Albums. Oder das locker dahinwippende Just Like Tom Thumb's Blues. Nichts besseres, um dazu auf der heimischen Veranda das Feierabendbier zu genießen. Den Tombstone Blues bringt Bob komplett als Talking-Blues, während What Was It You Wanted mit meiner Lieblingsversion des Titels, gesungen von Willie Nelson beim “Bob-Fest“, konkurriert.

 

Das weniger bekannte Watching The River Flow macht einmal mehr als groovender Boogie eine gute Figur und das unverwüstliche It's All Over Now, Baby Blue, mehr vorgetragen, als gesungen, entwickelt trotz (oder wegen?) der brüchigen Stimme eine ganz neue Magie. Also tretet ein, in Bob Dylans “Schattenreich“, und lasst euch verzaubern von der Aufführung, die hier inszeniert wurde, und die man auch als Film genießen kann. Bisher wohl nur als Streaming-Version, aber früher oder später taucht der bestimmt als DVD/Blu-ray auf. Bis dahin hat man hier mit viel Freude.

 

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