Bob Dylan

More Blood, More Tracks - The Bootleg Series Vol. 14

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.11.2018
Jahr: 2018
Stil: Folk

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Bob Dylan
More Blood, More Tracks - The Bootleg Series Vol. 14, Sony Music, 2018
Bob DylanVocals, Guitar, Harmonica
Tony BrownBass
Produziert von: Jeff Rosen and Steve Berkowitz Länge: 60 Min 49 Sek Medium: CD
01. Tangled Up In Blue07. Lily, Rosemary And The Jack Of Hearts
02. Simple Twist Of Fate08. Meet Me In The Morning
03. Shelter From The Storm09. Idiot Wind
04. You're A Big Girl Now10. You're Gonna Make Me Lonesome When You Go
05. Buckets Of Rain11. Up To Me
06. If You See Her, Say Hello

Die “Bootleg Series“ des Herrn Zimmermann ist ja mittlerweile schon fast so legendär, wie der Meister selbst. Folge 14 schreiben wir aktuell und in der mit vorliegenden Form fällt sie zwar nicht ganz so üppig aus – es ist “nur“ eine Einzel-CD – und es spielt eigentlich auch nur “his Bobness“ (haben wir schon alle Synonyme durch?) selbst. Außer bei ein paar Stücken Tony Brown Bass.
Es handelt sich hierbei natürlich um die Sessions für das Album “Blood On The Tracks“, erschienen ursprünglich 1975, welches nicht nur die Rückkehr Dylans zu Columbia Records, sondern auch eine Rückkehr zum puristischen Folk-Stil, der einst seine Karriere begründete.
Dylan hatte, unter anderem durch ein gewonnenes Faible fürs Malen, einen neuen Ansatz für sein Songwriting gefunden und gleichzeitig seine Wurzeln neu entdeckt. Im gewohnt ausführlichen Booklet bekommt man eingehende Informationen zu den hier zu hörenden Songs und zu Zeitgeschehen und den Sessions.
Sinnvoller Weise müsste man mit If You See Her, Say Hello beginnen, denn dies war der erste Song der für dieses Album aufgenommen wurde und hier ist auch diese allererste Version zu finden. Aber natürlich beginnt dieses Album, wie auch “Blood On The Tracks“, mit Tangled Up In Blue.

Wir kriegen die letzte Aufnahme aus den berühmten New-York-Sessions zu hören. Mit leichter Unterstützung von Tony Brown am Bass, bekommen wir Dylan pur. Keine Kopfhörer wurden beim Recording getragen, keine Overdubs gemact, keine Band – einfach der Barde, wie er eigentlich immer am besten war und der so gut ist, wie auf seinen ersten bahnbrechenden Alben. Oder besser? Klar, die jugendliche Power ist hinter die Erfahrung zurückgetreten, aber das macht er mit der Klasse der Songs und seiner Performance locker wett.
Was sich in Simple Twist Of Fate noch verstärkt. Bereits in dieser Fassung, wenn auch nicht immer ganz sauber auf der Gitarre, wird deutlich, welches Meisterwerk Dylan hier “gemalt“ hat. Hörte man den Song hier zum ersten Mal, man würde wohl mit vor Staunen geöffneten Mund lauschen.
Auch Shelter From The Storm ist natürlich unverzichtbar, im an Höhepunkten reichen Schaffen des Songwriters. Das mag sich hier einfach anhören, aber tatsächlich gibt es nicht viele Interpreten, die nur mit Gitarre, Stimme und Mundharmonika so faszinieren und den Hörer bannen können. Muss man sich wirklich anhören.
Hört man genau hin, hört man in You're A Big Girl Now tatsächlich die Knöpfe von Dylans Jacket an der Gitarre klappern. Was anderswo sofort abgebrochen und die Ursache beseitigt worden wäre, hat sich bei dieser Performance niemand getraut.

Und eine Lanze muss auch einmal mehr für das Gitarrenspiel von Bob Dylan gebrochen werden. Wenn mancher vielleicht denkt, hier wird nur ein bisschen geschrammelt, der täuscht sich gewaltig. Erstens weiß hier einer genau was er tut und was er will und zweitens, muss man diesen Ausdruck im Spiel erst einmal hinkriegen. Hier sei Buckets Of Rain ebenso empfohlen, wie der Blues Meet Me In The Morning (auch hier klingen seine ersten Alben durch).
You're Gonna Make Me Lonesome When You Go wurde ursprünglich versucht mit einer Band einzuspielen, aber nach ein paar Versuchen entledigte sich Dylan dieser und nur Tony Brown verblieb um diese Fassung aufzunehmen. War wohl die richtige Entscheidung.
Und, wo wir bei Entscheidungen sind: Wie schon früher bei vielen Schallplattenproduktionen, wurden die Songs beim Überspielen ein bisschen “beschleunigt“, um ihnen mehr Drive zu verleihen. Das trifft natürlich auf diese ursprünglichen Aufnahmen nicht zu und so hört man vielleicht das Album erstmals, wie es hätte klingen müssen.
Deswegen ist “Blood On The Tracks“ immer noch eine hervorragende Platte zu der “More Blood, More Tracks“ die fast schon unverzichtbare Ergänzung liefert.
Wer übrigens genügend Weihnachtsgeld bekommt, kann sich auch die 6-CD-Fassung kaufen, die alle Aufnahmen aus New York und Minneapolis sämtliche Tracks und Outtakes, ein Hardcover-Fotobuch, nochmal Liner Notes und eine Reporduktion von Dylans Notizbuch mit den handschriftlichen Texten enthält. Es geht also durchaus auch üppiger.
Wir warten gespannt, wie diese Reihe weitergeht.

Epi Schmidt, 21.11.2018

 

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