Blue Rodeo In Our Nature, Blue Rose Records, 2013 |
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01. New Morning Sun | 08. Mattawa | |||
02. Wondering | 09. Made Your Mind Up | |||
03. Over Me | 10. In Our Nature | |||
04. Never Too Late | 11. In The Darkness | |||
05. When The Truth Comes Out | 12. You Should Know | |||
06. Paradise | 13. Tara's Blues | |||
07. Tell Me Again | 14. Out Of The Blue | |||
Der seit ihrer Gründung 1987 unverwechselbare Sound der kanadischen Roots-Rock Band BLUE RODEO setzt sich auch auf ihrem inzwischen dreizehnten Studioalbum mit gleichbleibend hoher Qualität fort. Die beiden Masterminds Greg Keelor und Jim Cuddy werden nicht müde, ihre typische Handschrift zu perfektionieren und präsentieren auf "In Our Nature" abermals ein Stimmungsbild, das von Cuddys optimistischem, gut gelauntem und Keelors melancholischem, nachdenklichen Ton durchwirkt ist.
Es entwickeln sich erneut vierzehn wunderbare Songs, die einerseits von den unterschiedlich Stimmfärbungen der beiden sich abwechselnden Leadsänger geprägt sind und ihre Variabilität aus der cleveren und über die Jahre gewachsenen Reife in Sachen Arrangement beziehen. Cuddys sensible Pop-Ästhetik, die in ihren Grundzügen BEATLES und BYRDS-Muster aufgreift, sorgt für luftige, gitarrendominierte, dem Mainstream zugewandte Ohrwürmer, die man in ihrer sorgenfreien Frische und Unbekümmertheit vor Jahren auch von solchen Bands wie DEL AMITRI zu schätzen wusste.
Dagegen bilden Keelors herbstfarbene, manchmal etwas spröden Kompostionen einen optimalen Gegenpol, um das Stimmungsbarometer in Waage zu halten. So erinnert die spannungsgeladene BLUE RODEO'sche Kompostionschemie in einigen Momenten an unvergessene Combos wie die australischen GO-BETWEENS (Robert Forster & Grant W. McLennan) oder die amerikanischen THE JAYHAWKS (Gary Louris & Mark Olson), die es auf ihre Art ebenfalls verstanden, unterschiedliche Ansätze und Stimmungsbilder in ihrer ureigenen Singer-Songwriter-Welt kongenial zu verknüpfen.
"In Our Nature" beweist zum wiederholten Mal, dass die über Jahrzehnte bewährte, stimmige Erfolgsformel aus Singer-Songwriter, Rock, Country und Pop-Anteilen nicht zwangsläufig langweilig werden muss, wenn sie auf hohem Niveau stattfindet und mittels altersgereifter Feinfühligkeit sensibel nachjustiert wird. Ein absolutes Top-Album.