Blowsight Dystopia Lane, Fastball Music, 2010 |
Nick Red | Vocals & Guitar | |||
Seb | Guitar & Backing Vocals | |||
Mini | Bass & Backing Vocals | |||
Fabz | Drums & Backing Vocals | |||
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01. I Wish You 666 | 08. Blue Hair | |||
02. Three Words (Under Ordinary) | 09. Days Of Rain | |||
03. Invisible Ink | 10. Based On A True Story | |||
04. Wake Up Dead | 11. Standby Button | |||
05. Things Will Never Change | 12. Compassion For A Dream | |||
06. Miracle | 13. Poker Face | |||
07. Bandit For Life | 14. Dystopia | |||
Gibt es eigentlich noch irgendeinen Schweden, der nicht in einer Band spielt? Mit BLOWSIGHT kommen schon wieder vier Jungspunde aus Stockholm um die Ecke, die ihre Mucke “Popmetalpunk“ nennen und dabei wohl gleich alle potentiellen Käuferschichten abgreifen wollen. Aber dafür benötigt man dann doch noch etwas mehr als einen mühsam kaschierten TOKIO-HOTEL-Look und Songs, die zwischen sämtlichen Klischees aus amerikanischem Kindergartenpunk, Emo und AOR irrlichtern und nur dank sehr viel produktionstechnischer Schminke ein Gesicht bekommen.
Dabei kann man dem Vierer nicht einmal ein Händchen für Melodien absprechen, aber irgendwie wirkt das alles zu gewollt massenkompatibel, zu aufgebläht gefällig und zu bewusst kommerzgesteuert, um überzeugen zu können. Es fehlt der Dreck, die Ecken und Kanten und die frische Unverbrauchtheit, die gewöhnlichen Rock-Newcomern Sympathiepunkte einbringen. Oder um an einen legendären Ausspruch des Nationaltorhüters a. D. und Hobbyphilosophen O. Kahn zu erinnern: “Eier…da fehlen die Eier.“
Letztlich nur folgerichtig, dass hier auch noch LADY GAGA verwurstet wird (Poker Face). Wäre zwar nicht weiter schlimm (wenn es auch recht vorhersehbar geschieht), passt aber ins durchweg offen liegende Kalkül, möglichst jung, hip, dabei aber gleichzeitig rockig und angesagt zu sein. Aber so funktioniert das einfach nicht.