Bloodbound Unholy Cross, AFM Records, 2011 |
Patrik Johansson | Gesang | |||
Tomas Olsson | Gitarre | |||
Henrik Olsson | Gitarre | |||
Anders Broman | Bass | |||
Fredrik Bergh | Keyboards | |||
Pelle Akerlind | Schlagzeug | |||
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01. Moria | 07. The Dark Side Of Life | |||
02. Drop The Bomb | 08. Brothers Of War | |||
03. The Ones We Left Behind | 09. Message From Hell | |||
04. Reflections Of Evil | 10. In The Dead Of Night | |||
05. In For The Kill | 11. Unholy Cross | |||
06. Together We Fight | ||||
Das letzte Album von BLOODBOUND “Tabula Rasa“ hatte mich ziemlich begeistert, deswegen war es keine Frage, dass ich mich mit dem neuen Album der Schweden auch wieder intensiv auseinandersetzen würde. So rotiert nun das “Unholy Cross“ titulierte Werk seit einiger Zeit immer wieder in meinem CD-Player und kann meine Erwartungen doch nicht so 100-prozentig erfüllen.
Das liegt vor allen Dingen daran, dass der proggige Anteil von “Tabula Rasa“ bei “Unholy Cross“ vollkommen unter den Tisch fällt. Hier wird nun wieder klassischer Power Metal im Stile von SABATON oder HAMMERFALL geboten. Die Stücke sind dabei nicht einmal schlecht, biedern sich aber meiner Meinung nach zu sehr bei anderen Power Metal Bands wie eben den Landsleuten von HAMMERFALL, oder aber frühen EDGUY „entleihen“. In Punkto Eigenständigkeit kann man hier nicht viel konstatieren.
Dafür besitzen aber die Stücke mehrheitlich ultra-eingängigen Hymnen-Charakter, der vor allen bei den Live-Auftritten zu so mancher Sing-Along-Passage einlädt. Auch an der Gitarren-Front geben sich BLOODBOUND keine Blöße, sondern beweisen, dass sie diese Musik inklusive schneller Solo-Passagen perfekt beherrschen. Hier passt alles, aber das sollte man von einer Studio-Produktion auch erwarten können.
Weniger gravierend aber nichts desto trotz leicht negativ fällt der Wechsel am Mikrofon ins Gewicht. Urban Breed wurde gegen Patrick Johansson ausgetauscht, der sicherlich kein schlechter Sänger ist, aber keine wirklich „besondere“ Stimme hat. Irgendwie klingt er wie zig andere Metal-Sänger auch. Ein wenig Michael Kiske-Tonlage, ein wenig Bruce Dickinson-Vibrato, ein wenig Tobias Sammet-Melodie aber auch hier kaum Eigenständigkeit.
Bedeutet das nun, dass “Unholy Cross“ ein schlechtes Album ist? Nein, natürlich nicht, denn BLOODBOUND schreiben weiterhin sehr gute Power Metal-Songs, die sich mit ihren Melodien sofort in den Ohren festsetzen. Der Sound, das Songwriting, die Ausführung alles ist perfekt, es fehlt eben nur etwas, was die Band von anderen Power Metal Bands wie eben HAMMERFALL deutlich abgrenzt, denn man hätte dieses Album genauso gut unter deren Namen veröffentlichen können und mit Ausnahme der Stimme wäre es wohl niemandem aufgefallen. Das Ganze wirkt für mich hier einfach zu formelhaft – auch wenn die Formel an sich perfekt ist.
Aus meiner Sicht machen BLOODBOUND hier einen Schritt zurück in ihrer Entwicklung. Das wird aber sicherlich für alle Anhänger der Alben “Book Of The Dead“ und “Nosferatu“ eher ein Grund zur Freude sein, denn “Unhgoly Cross“ steht ganz zweifellos in deren Tradition. Wer aber wie ich “Tabula Rasa“ für das bis dato beste Album der Band hält, der sollte vor dem Kauf erst einmal in das neue Album reinhören, um einer Enttäuschung zu entgehen.