Bloodbound Tabula Rasa, Blistering Records, 2009 |
Urban Breed | Gesang | |||
Tomas Olsson | Gitarre | |||
Henrik Olsson | Gitarre | |||
Fredrik Bergh | Keyboards | |||
Johan Sohlberg | Bass | |||
Pelle Akerlind | Schlagzeug | |||
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01. Sweet Dreams Of Madness | 06. Tabula Rasa Pt. II | |||
02. Dominion 5 | 07. Plague Doctor | |||
03. Take One | 08. Master Of My Dreams | |||
04. Tabula Rasa | 09. Twisted Kind Of Fate | |||
05. Night Touches You | 10. All Rights Reserved | |||
Heavy Metal für Puristen – so könnte man die Schweden von BLOODBOUND treffend beschreiben, denn was die sechs Skandinavier auf “Tabula Rasa“ bieten gehört in jede ordentliche Metal-Sammlung. Power-Metal mit heftigen Gitarren-Riffs, Ohrenschmeichelnden und süchtig machenden Gesangslinien und einer perfekten und druckvollen Produktion, die aber nie überladen wirkt: so klingt Heavy Metal der Spitzenklasse anno 2009.
Dabei sollte man sich nicht von dem Umstand, dass die Band mit Fredrik Bergh einen Keyboarder in ihren Reihen hat, auf die falsche Fährte führen lassen. Soundtechnische Vergleiche zu anderen skandinavischen Metal-Bands wie etwa STRATOVARIUS oder SONATA ARCTICA sind hier eher nicht angebracht. Wenn man eine Vorstellung haben will dann wäre eher die Griechen von FIREWIND ein Anhaltspunkt. Die Musik von BLOODBOUND basiert eher auf den Doppel-Gitarren von Tomas und Henrik Olsson sowie dem Gesang von Urban Breed. Die akzentuierten Riffs aus der Power-Metal-Schule liefern dabei einen wunderbaren Boden für die eingängigen Vocals des Frontmannes. Die Keyboards legen nur einen zusätzlichen Teppich.
Bei “Tabula Rasa“ handelt es sich zwar nicht um ein durchgängiges Konzeptalbum, aber ihm liegt eine Gesamt-Idee zu Grunde, die der „unbeschriebenen Tafel“. Urban Breed bezieht sich in seinen Texten auf die Grundannahme, die John Locke in diesem Zusammenhang geprägt hat, dass nämlich der menschliche Verstand bei der Geburt „ein unbeschriebenes Blatt“ sei. Dieser (der Verstand) wird im Verlauf des Lebens durch die Erfahrung geprägt. Aber im Sinne des Sprichwortes „Tabula rasa machen“ bedeutet es so viel wie wieder von vorne anzufangen. Dies trifft auch auf die Band zu, da “Tabula Rasa“ die Rückkehr von Sänger Urban Breed in die Band bedeutet, die er nach dem ersten Album “Nosferatu“ verlassen hatte. Insofern steht “Tabula Rasa“ nicht nur dafür, neue Erfahrungen zu sammeln, sondern auch immer wieder unvoreingenommen an eine Sache heranzugehen.
Wer unvoreingenommen an dieses Album herangeht, wird sicherlich von der Musik gebannt, von den Gesangslinien gefesselt und von der Energie der Schweden aus den Schuhen gehauen werden. Auch wenn hier das Rad der Musik nicht neu erfunden wird, so ist “Tabula Rasa“ dennoch eines der Metal-Highlights des bisherigen Jahres.